Ina Müller48, na und? Ina Müller geht gerne hausieren mit ihrem Alter und hat es wieder zum Titel eines Albums gemacht. Seit "Weiblich. Ledig. 40" aus dem Jahre 2006 hat die Moderatorin nur wenig an ihrem musikalischen Konzept verändert. Mehr...

Noch immer alles wie mit 40
© 105 Music

Das ewige Leid mit den Männern und den Schuhen: Ina Müller bedient auf ihrer neuen CD wieder bekannte Klischees, dank wortgewandter Unterstützung von Frank Ramond allerdings auf eine originelle Art und Weise.

48, na und? Entertainerin Ina Müller geht gerne hausieren mit ihrem Alter und hat es nun einmal mehr zum Titel eines Albums gemacht. Seit "Weiblich. Ledig. 40." aus dem Jahre 2006 hat die Moderatorin, Kabarettistin und Sängerin nur wenig an ihrem musikalischen Konzept verändert.

Ihr Sound klingt auf dem neuen Werk vielleicht noch ein bisschen akustischer. Die Folk- und Country-Einflüsse blitzen stärker hervor ("Deja Vu", "Aber dich") und das Mitwirken ihres Lebensgefährten Johannes Oerding verleiht dem neuen Songmaterial einen starken Pop-Charakter ("Wenn du nicht da bist", "Teenager"). Doch noch immer geht es in ihren Texten um das große Rätsel Mann/Frau ("Wenn ich weg guck"), Geschlechterklischees ("Schuhe"), melancholische Erinnerungen ("Fünf Schwestern") und eben auch das Altern ("Spieglein, Spieglein").

Frank Ramond sorgt für bewährten Wortwitz

Ihre bekannte Themenwelt serviert Ina wie gehabt in Form von eingängigen, vielleicht ein wenig zu vertrauten Melodien und selbstironischen Texten. Letztere hat sie erneut gemeinsam mit Frank Ramond geschrieben, der auch Annett Louisan, Roger Cicero und Barbara Schöneberger regelmäßig mit erfrischendem Wortwitz versorgt. Ramonds besonderes Talent ist es sicherlich, mit einfachen Worten und simpler Sprache viel zu sagen und sich originell auszudrücken.

Meistens jedenfalls: Zeilen wie "Wenn dein Handy nicht klingelt, bin ich das" sind grandios. Über die platten Reime bei der Ballade "Nach Hause" und die penetrante Markennamenberieselung bei "Sie schreit nur noch bei Zalando" lässt sich streiten.

Andererseits ist das eben auch die Ina Müller, wie man sie aus ihren Talk-Shows kennt: Das Nordlicht plappert, wie ihr der Schnabel gewachsen ist – frech und direkt, einfach drauf los. Genau das macht sie so authentisch.

Da stört es auch nicht weiter, wenn Ina mit ihrer Reibeisenröhre gerade bei den Balladen oftmals an ihre stimmlichen Grenzen stößt. Ihrem gefälligen Deutsch-Pop verleiht das höchstens eine gewisse Portion Ecken und Kanten.

Link: www.inamueller.de

Veröffentlichung am 25.10.2013 (105 Music)

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  • Rezension zu: Ina Müller: 48
  • Redaktionswertung:


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