Eurovision Song ContestAus welchen Ländern kommen die echten Hits beim 60. Eurovision Song Contest? Wer könnte das Rennen machen? hitchecker.de hat in den Sampler zum Kult-Event reingehört und rechnet Deutschland schlechte Chancen auf den Sieg aus. Mehr...

ESC 2015: Balladen, Duette und schmachtende Italiener
© Universal Music

Aus welchen Ländern kommen die echten Hits beim 60. Eurovision Song Contest? Wer könnte in Wien das Rennen machen? hitchecker.de hat in die Compilation zum Kult-Event reingehört.

Die Vorbereitungen in Wien laufen bereits auf Hochtouren: Am 23. Mai steigt in der österreichischen Hauptstadt das große Finale des Eurovision Song Contest 2015. Für Fans gibt es zur Einstimmung auf das Musik-Spektakel schon vorab den neuen Sampler mit den Beiträgen aller 40 Teilnehmerländer.

Welcher Song hat das Zeug dazu, nach "Rise Like A Phoenix" von Conchita Wurst zum neuen ESC-Favoriten zu werden? Darüber mögen die Experten im Vorfeld nur spekulieren können. Doch gerade ohne das ganze Tamtam auf der Bühne, sprich: die Trommelorgien, Wechselkleider und schrägen Gesangseinlagen, lässt sich auf CD schnell die Spreu vom Weizen trennen.

Natürlich spielt auch der Showfaktor eine entscheidende Rolle beim Wettbewerb. Partout aufzufallen allein reicht aber nicht. Skurrilitäten, viel nackte Haut oder speltakuläre Saltos - all das bringt am Ende keinen Sieg, wenn der Song nicht mitreißen kann.

Tiefschlafballaden aus Ungarn und Polen

Unter den diesjährigen ESC-Titeln tummeln sich einmal mehr viele abgedroschene Belanglosigkeiten. Balladen scheinen 2015 besonders hoch im Kurs zu stehen. Die meisten sind zwar opulent inszeniert, ertränken sich aber schon nach wenigen Takten in einem Meer aus Streichern und purer Langeweile: So sorgen Ungarns Friedenshymne "War's For Nothing" und Polens "In The Name Of Love" für kurze Komamomente.

Zum Glück rütteln obligatorische Euro-Dance-Nummern wie Israels "Golden Boy" und Serbiens "Beauty Never Lies", gesungen von der stimmgewaltigen Bojana Stamenov, wieder wach. Solche Party-Ohrwürmer dürften in der Wiener Statdhalle ordentlich vom Publikum gefeiert werden. Auch Schweden verlässt sich mit Måns Zelmerlöws "Heroes" auf clubtaugliche Beats. Der sehr durchschnittliche 08/15-Popsong zählt aber wohl nur wegen der visuell ansprechenden Performance mit einem digitalen Strichmännchen zu den Vorab-Favoriten. Hoch gehandelt in den Wettbüros werden auch die Tenöre aus Italien: Il Volo haben mit "Grande Amore" einen kitschigen, aber treffsicheren Schmachtfetzen am Start.

Estland setzt auf den zweiten großen Trend in diesem ESC-Jahr: Wie zahlreiche Konkurrenzländer wollen Elina Born und Stig Rästa mit einem Duett den Contest gewinnen. Ihr schwungvoller Titel "Goodbye To Yesterday" orientiert sich unüberhörbar am Klassiker "Summer Wine" und ist ein gefundenes Fressen für die Formatradios Europas.

Griffiger Retro-Soul aus Slowenien

Mit einem Schuss Retro-Soul im Stil von Duffy sowie einer griffigen Violinen-Hookline punktet Sloweniens "Here For You": Definitiv ein Song, der hängen bleibt und Spaß macht! Als sehr eingängig erweist sich auch Spaniens Ethno-Poplied "Amanecer", das sich bei Madonnas "Frozen" und "I Turn To You" von Melanie C bedient. Frankreich liebäugelt klar mit der Celine-Dion-Zielgruppe und lässt Lisa Angell das zeitlose Chanson "N'oubliez Pas" schmettern.

Der Olly Murs aus Australien heißt Guy Sebastian. Sollte der Castingshow-Star tatsächlich mit seiner biederen Soul-Popnummer "Tonight Again" gewinnen, würde der ESC 2016 trotzdem nicht aus seiner Heimat kommen. Australien darf nur einmalig als Gastland am Wettbewerb teilnehmen. Bei einem Sieg soll ein reguläres Teilnehmerland den Eurovision Song Contest ersatzweise ausrichten.

Als heißer Kandidat dafür ist Deutschland im Gespräch. Somit besteht immerhin eine kleine Chance, das Event noch einmal zurück nach Düsseldorf oder vielleicht diesmal nach Berlin zu holen. Unsere Zweite-Wahl-Kandidatin Anne Sophie und ihr für den gnadenlosen Untergang prädestinierter Song "Black Smoke" wird es dagegen kaum in die Top 10 schaffen. Der Titel zählt trotz des ganzen Allerleis zu den schwächsten Titeln auf der Doppel-CD zum ESC.

Link: www.eurovision.tv

Veröffentlichung am 17.04.2015 (Universal Music)

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  • Rezension zu: Eurovision Song Contest: Vienna 2015
  • Redaktionswertung:

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