Daniel Schuhmacher ging 2009 als Gewinner von "Deutschland sucht den Superstar" hervor. Mit seinem dritten Album "Diversity" serviert der 26-Jährige nun erstmals eine CD mit komplett selbstgeschriebenen Songs. Mehr...
DSDS war gestern: Daniel Schuhmacher lässt seine Casting-Vergangenheit mit "Diversity" endgültig hinter sich. Doch das hat auch seinen Preis.
2009 ging Daniel Schuhmacher als Gewinner der sechsten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" hervor. Nach kurzer Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen und dem DSDS-Management begann der gelernte Industriekaufmann schnell, eigene musikalische Ziele zu verfolgen.
Mit seinem dritten Album "Diversity" serviert der inzwischen 26-Jährige nun erstmals eine Scheibe mit Songmaterial, das er komplett selbst geschrieben hat. Sein Image als Casting-Sternchen will Schuhmacher damit endgültig hinter sich lassen. Der Image-Wechsel hatte sich schon auf der Vorgänger-CD "Nothing To Lose" (2010) angedeutet, wird nun aber komplett vollzogen:
Statt Kuschel- und Austausch-Allerlei hat Daniel nun erwachsenen Synthie- und Elektro-Pop im Angebot. Die Vorab-Singles "On A New Wave" und "Rolling Stone" entpuppen sich als sehr gute Repräsentanten für das Album. Die Melodien sind zwar eingängig, die Beats durchaus charts- und clubtauglich, aber dennoch schmecken die Tracks noch ausreichend nach kreativer Indie-Produktion. Der Einfluss der britischen Band Mirrors, die neben Grönemeyer-Gitarrist Jakob Hansonis an "Diversity" mitgewirkt hat, ist deutlich herauszuhören.
Schuhmacher singt über Gefühle und Erfahrungen, die er selbst kennt. Er rechnet mit seiner Casting-Vergangenheit ab, zelebriert in den Lyrics seine Metamorphose zum selbständigen Künstler und reflektiert über seine Einsamkeit und seine Hoffnungen. Ein begnadeter Poet ist er nicht, aber auch kein Floskeldrescher. Das Gesamtpaket klingt auf jeden Fall authentisch und das mag unterm Strich wichtiger sein als der ganz große Songwurf.
Etwas schade ist, dass Daniels gefühlvolle Stimme bei den vielen stark elektronischen Songs ein bisschen untergeht und mit unnötigen Effekten versehen wird. Nur bei den obligatorischen Pianoballaden "Doleful" und "Take The Silence" kann sie sich vollends entfalten.
Ein bisschen außer Kontrolle gerät Daniels Gesang im Refrain des Clubstampfers "Gold": Der Sänger plärrt hier in anstrengenden Höhen zu schrägen Synthies und Holzhammer-Beats. Es bleibt ein Rätsel, warum ausgerechnet diese gewöhnungsbedürftige Nummer als weitere Single-Auskopplung herhalten muss.
Ein etwas konventioneller gestrickter Popsong wäre da vielleicht doch die bessere Wahl gewesen, um das Album wirksam zu bewerben. Ein Titel wie "Gold" dürfte es nur sehr schwer ins Radioprogramm schaffen. Neues Image hin oder her: Ein zumindest kleiner kommerzieller Erfolg wäre natürlich nicht schlecht für den emanzipierten DSDS-Gewinner, um auch in Zukunft die Mittel und Möglichkeiten zu haben, musikalisch aktiv zu sein und CDs zu veröffentlichen.
Link: www.daniel-schuhmacher.tv
Veröffentlichung am 25.10.2013 (Qq5/Jsm / rough trade)
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