Celine DionCéline Dion will etwas vom Weihnachtskuchen abhaben und hat mal eben schnell eine neue CD aufgenommen. Auf "Loved Me Back To Life" trällert sich die Sängerin durch bekannte Songs von Daniel Merriweather, Adele und Co. Mehr...

Céline konzentriert sich aufs Nachträllern
© Sony Music

Das ist alles nur geklaut: Céline Dion covert Daniel Merriweather und Adele, Stevie Wonder und sogar "The Voice Of Germany"-Gewinnerin Ivy Qainoo.

Das letzte englischsprachige Album von Céline Dion liegt bereits sechs Jahre zurück. Ihr anhaltendes Konzert-Engagement im Caesars Palace in Las Vegas spannte die Sängerin zuletzt wohl zu sehr ein. Da blieb nur Zeit für eine französische Scheibe: "Sans Attendre" konnte hierzulande im vergangenen Jahr allerdings nicht an Dions großen Erfolge anknüpfen.

So musste die 45-Jährige wohl noch ein paar Überstunden im Studio schieben, damit ihre neue CD "Loved Me Back To Life" rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft fertiggestellt werden konnte. Kurz nach der Veröffentlichung der Scheibe wird Céline am 9. November einen werbewirksamen Auftritt bei "Wetten dass..?" mit dem Titelsong absolvieren.

Céline schaut bei Markus Lanz vorbei

Dieser stammt aus der Feder der australischen Sängerin und Songwriterin Sia Furler und entpuppt sich unterm Strich als modernste und chartstauglichste Pop-Komposition auf dem Album. Dions Stimme wirkt hier leicht entfremdet und wurde mit viel zu viel Hall versehen. Doch der Power-Refrain geht gut ins Ohr und der Plastik-Beat scheppert noch recht erträglich. 

Das ähnlich gestrickte "Somebody Loves Somebody" könnte dagegen glatt aus den späten 90ern stammen und klingt wie Restmaterial vom Britney-Spears-Debüt. Es geht aber noch altmodischer im Falle des kitschig, dezent weihnachtlich aufbereiteten Klassikers "Overjoyed" von Stevie Wonder. Immerhin ließ sich dieser trotzdem dazu überreden, seinen Song als Duett mit Céline aufzunehmen.

Besser funktioniert allerdings die Zusammenarbeit mit R'n'B-Sänger Ne-yo bei der soliden Kuschelballade "Incredible". Diese hätte in einer akustischen Version ohne Frage noch mehr Wirkung gezeigt. Die synthetische Instrumentierung wird jedoch zum Glück nicht so überstrapaziert wie bei dem von Diane Warren geschriebenen "Unfinished Songs". Dabei handelt es sich im Grunde um eine weitere Ballade, die aber mit einem überflüssigen Dance-Beat unterlegt wurde. Dann doch lieber eine routinierte Gospelnummer wie "Thankful" – ganz ohne Schnickschnack!

Eine Coverversion kommt selten allein

Auch das soulige "Water And A Flame", im Original gesungen von Daniel Merriweather und Adele, und die Pianohymne "Breakaway" sind ein viel passenderes Forum für Célines markantes Organ als Pop-Austauschware wie "Save Your Soul". Vielen dürfte übrigens auch der Song "Breakaway" bekannt vorkommen: "The Voice Of Germany"-Gewinnerin Ivy Quainoo sang diesen bereits auf ihrem Erstling aus dem letzten Jahr.

Céline hat noch mehr Coverversionen aufs Album gepackt: Das relaxt plätschernde "At Seventeen" stammt ursprünglich von Janis Ian. "How Do You Keep The Music Playing" wurde schon von bekannten Künstlern wie Frank Sinatra, Shirley Bassey und Barbara Streisand interpretiert. Den pianesken CD-Raußschmeißer "Lullabye (Goodnight, My Angel)" kennt man von Billy Joel.

Viel Neues hat Céline Dion auf "Loved Me Back To Life" also nicht zu bieten. Auch wenn sie schön und stimmgewaltig trällert wie immer, bestätigt sich der erste Eindruck: Da wurde mal eben schnell ein Album aus dem Ärmel geschüttelt, um Fans vor Weihnachten zur Kasse zu bitten. Von einem Weltstar wie Céline Dion darf man mehr erwarten.

Link: www.celinedion.com

Veröffentlichung am 02.11.2013 (Sony Music)

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  • Rezension zu: Céline Dion: Loved Me Back To Life
  • Redaktionswertung:


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