Calvin HarrisDJ Calvin Harris hat in den letzten Monaten mit "Under Control", "Summer" und "Blame" die Charts gestürmt. Auf seinem Album "Motion" gibt es noch mehr clubtaugliche Ohrwürmer inklusive bekannter Gaststimmen. Mehr...

Dance-Kracher aus dem Hitbaukasten von Calvin Harris
© Sony Music

Mitten im Herbst wecken die Dance-Hits von Calvin Harris noch einmal Erinnerungen an den viel zu kurzen Sommer.

Die Zeiten, in denen DJs und Produzenten unerkannt hinter den Turntables und dem Mischpult verweilten, sind längst vorbei. David Guetta aus Frankreich, Avicii aus Schweden und Calvin Harris aus Großbritannien genießen selbst Starruhm, auch wenn sie meistens andere Künstler für sich singen lassen. Harris treibt das bewährte Erfolgsrezept auf seinem vierten Album "Motion" bis auf die Spitze und hat sich für fast jeden Track einen prominenten Featuring-Gast ins Studio geholt.

"Under Control" mit Alesso und Hurts sowie die aktuelle Single "Blame" mit dem jungen Soul-Sänger John Newman haben sich ebenso in den Charts bewiesen wie der Sommerohrwurm "Summer". Allein mit diesen drei Krachern wirkt das Album schon wie eine einzige Hit-Compilation. Calvin serviert darauf aber noch mehr eingängige Clubnummern mit viel Pop-Appeal und markanten Stimmen.

Kollaborationen mit Ellie Goulding, Gwen Stefani und Hurts

Wie schon beim letzten Longplayer "18 Months" ist auch Ellie Goulding wieder mit von der Partie und trällert mit "Outside" einen allzu durchschaubaren Dance-Track. Das nicht minder griffige "Pray To God" mit dem US-Mädelstrio Haim bemüht sich zumindest zu Beginn um eine rockige Note mit dezenten Gitarrenriffs. Dann setzen doch wieder die üblichen und sehr abgedroschenen Beats und Synthies ein.

Harris besitzt ein gutes Gespür für treffsichere Refrains und ein geschicktes Händchen, was die  Auswahl seiner Gäste angeht. So bewahrt er seine Titel immer wieder vor dem Abgrund der völligen Austauschbarkeit.

Will eine Melodie wie bei "Together" mal nicht zu 100 Prozent zünden, hat er eine exzentrische Sängerin wie Gwen Stefani am Start. Diese schafft es, der Nummer ihren eigenen Stempel aufzudrücken und ihr so doch noch etwas Besonderes zu verleihen. Auch die reduzierte Elektro-Ballade "Ecstasy" gewinnt erst durch den gefühlvollen, melancholischen Gesang von Hurts-Frontmann Theo Hutchcraft das gewisse Etwas.

Sommerverlängerung mit konstruierten Dance-Hits

Nicht bei allen Titeln funktioniert die Aufwertung durch die prominente Unterstützung: R'n'B-Newcomerin Tinashe kann mit ihrem Stimmchen beim uninspirierten "Dollar Signs" keine Akzente setzen. "Open Wide" mit Rapper Big Sean und auch die Kollaborationen mit Produzentenkollegen wie R3hab ("Burnin'") und Firebeatz ("It Was You") verkommen zum schrägen Gestampfe für schweißtreibende Samstagnachtmomente.

"Motion" ist der passende Soundtrack für den Balearen-Urlaub auf Ibiza oder Mallorca. Doch der Sommer ging viel zu schnell zu Ende vorbei. Die Erinnerungen an Sonne, Strand, Meer und heiße Clubnächte waren im Nu verblasst. Eine ähnliche Haltbarkeitsdauer haben die konstruierten Dance-Hits von Calvin Harris. Kleiner Trost: Der nächste Sommer kommt bestimmt. Dann werden die Beats neu aufgewärmt.

Link: www.calvinharris.co.uk

Veröffentlichung am 31.10.2014 (Sony Music)

Angebote bei amazon.de:

B00NPDVTOKB00OGMN9N8B009P8R44IB0061OX5IS

  • Rezension zu: Calvin Harris: Motion
  • Redaktionswertung:

Kommentar schreiben

Senden

Weitere Albumchecks