BossHossBevor die neue Staffel der ProSiebenSat.1-Castingshow "The Voice Of Germany" an den Start geht, veröffentlichen The BossHoss noch einen neuen Longplayer. Dann wird ordentlich auf die Werbetrommel gehauen! Mehr...

Cowboy-Pop für Castingshow-Zuschauer
© Universal Music

Bei The BossHoss ist die Luft raus: Das Lasso verfehlt auf "Flames Of Fame" sein Ziel.

Bevor am 17. Oktober die neue Staffel der ProSiebenSat.1-Castingshow "The Voice Of Germany" an den Start geht, veröffentlichen The BossHoss schnell noch einen neuen Longplayer. So haben die beiden Frontmänner Alec Völkel und Sascha Vollmer ausreichend Möglichkeit, die Scheibe während der nächsten Wochen in der Sendung zu bewerben. Die selbst erklärten Cowboys werden auch in der dritten Runde des TV-Fomats wieder als Juroren fungieren.

Verwunderlich ist das durchaus, stellen die Jungs auf "Flames Of Fame" doch einmal mehr unter Beweis, dass sie selbst so gar nicht singen können: Mit geknödelten Möchtegern-Elvis-Stimmen und starkem deutschen Akzent kämpfen sie sich durch elf Popsongs mit angestrengtem Country- und Rockabilly-Einschlag. Hoch anzurechnen ist den Berlinern dabei natürlich ihre große Portion Selbstironie.

Das Konzept BossHoss ist abgenutzt

Doch über sich selbst lachen zu können, bedeutet leider noch lange keinen allgemeingültigen Unterhaltunsgwert. Ganz im Gegenteil: Auf Album Nummer 7 wirkt das Konzept BossHoss mehr als abgenutzt – nicht nur, weil die ständige Selbstbeweihräucherung, das übertriebene Selbsbewusstsein und die aufgesetzte Arroganz nerven (Text-Kostprobe: "God loves cowboys, believe it or not. If you mess with BossHoss you mess with God!"). Auch einen echten Hit sucht man auf der CD vergebens.

Bereits die erste Single "Do It" klingt wie der lahme Abklatsch einer angestaubten Anastacia-Nummer mit Funk-Ambitionen und billigem Plastik-Beat. Sobald es wie beim Opener "Bullpower", dem vernuschelten "Backdoor Man" oder dem schwungvollen "A Little More More More" rockiger wird, ist das Wilde-Westen-Laientheater halbwegs erträglich.

Gleiches gilt für die vorwiegend akustisch gehaltene Ballade "What If", die zum gemütlichen Mitschunkeln einlädt. Echte Cowboys greifen da aber trotzdem lieber zu authentischem Countryrock aus den USA. Dieser kommt dann auch ohne abgedroschene Schulenglisch-Floskeln aus, die The BossHoss bis zum Abwinken bemühen. Dafür dürften sich nur eingefleischte Fans begeistern können.

Link: www.thebosshoss.com

Veröffentlichung am 11.10.2013 (Island / Universal)

Angebote bei amazon.de:

B00ETHPN6QB00FCJ3K3SB00EUN0ZRQB003EY42V2

  • Rezension zu: The BossHoss: Flames Of Fame
  • Redaktionswertung:


Kommentar schreiben

Senden

Weitere Albumchecks