Wer die ZDF-Miniserie "Preis der Freiheit" im Fernsehen verpasst hat, kann sie sich jetzt auf DVD ins Heimkino holen. Das Familiendrama vor dem Hintergrund des Mauerfalls bewegt sich allerdings auf inhaltlich und dramaturgisch ausgetretenen Pfaden. Die gute Besetzung lässt darüber hinwegsehen. Mehr...

Preis der Freiheit: Routiniertes Mauerfall-Drama ohne Überraschungen
© ZDF / W&B TV

Die Anfang November ausgestrahlte ZDF-Miniserie "Preis der Freiheit" ist nun auch auf DVD zu haben. Das routinierte Mauerfall-Drama punktet vor allem mit seinen starken Hauptdarstellerinnen.

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Am 9. November hat sich der Mauerfall zum 30. Mal gejährt. Das Jubiläum nahm das ZDF zum Anlass, den TV-Dreiteiler "Preis der Freiheit" drehen zu lassen. Die Idee zu diesem stammt von Drehbuchautorin und Produzentin Gabriela Sperl, die sich in den vergangenen Jahren als Lieferantin für Stoffe mit historischem Kontext etabliert hat. Zu ihrem Portfolio zählen Filme wie "Stauffenberg", "Nicht alle waren Mörder", "In aller Stille" und "Operation Zucker". Gemeinsam mit den Produzenten Wiedermann & Berg setzte sie "Die Spiegel-Affäre", "Tannbach: Schicksal eines Dorfes"Anzeige und "Mitten in Deutschland: NSU" um.

In "Preis der Freiheit" geht es um drei Schwestern, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Margot (Barbara Auer) arbeitet im Jahre 1987 als ranghohe und pflichtbewusste Mitarbeiterin bei der Kommerziellen Koordinierung für den DDR-Staat. Früh erkennt sie, dass dieser zeitnah auf einen Bankrott zusteuert. Doch zunächst hält sie am System fest.

Die verlorene Schwester

Ihre Schwester Lotte (Nadja Uhl) ist da schon einen Schritt weiter. Die alleinerziehende Mutter übt sich zaghaft im Rebellieren und schließt sich einer Umweltbewegung an. Ihr pubertierender Sohn bereitet ihr zunehmend Sorgen: Der 16-jährige Ingo (Michelangelo Fortuzzi) wird festgenommen, weil er hinter der Mauer ein Open-Air-Konzert auf der Westseite verfolgt hat. Das schürt seine Wut auf „den roten Drecksstaat“ nur noch mehr, was ihn fortan extremere Wege einschlagen lässt.

Silvia (Nicolette Krebitz), die Jüngste des Schwesterntrios, gilt in der DDR offiziell als tot. Mitte der 70er ist sie in den Westen geflüchtet, wo sie nun unter neuem Namen lebt. Margot und Lotte ahnen nicht, wie sehr sie sich auf der anderen Seite dafür einsetzt, das DDR-Regime zu zerschlagen. Ihr größter Wunsch ist ein Wiedersehen mit ihren Kindern, die sie einst zurücklassen musste.

Ein unerwartetes Wiedersehen

Doch zunächst kommt es auf ein unerwartetes Zusammentreffen zwischen Silvia und Margot im Ministerium für Innerdeutsche Beziehungen anlässlich von Verhandlungen zu Häftlingsfreikäufen zwischen DDR und BRD. Dabei krachen zwei Welten aufeinander. Schaffen es die beiden, ihre alten und neuen Konflikte zu überwinden?

Während die Stimmen der Bevölkerung gegen die DDR-Regierung immer lauter werden, nähern sich die drei Schwestern im Laufe der Jahre wieder an. Doch in der Zeit vor und nach dem Mauerfall muss die Familie noch viele Probleme überwinden.

Genau hier liegt auch die Stärke von "Preis der Freiheit". Die komplizierten Beziehungen zwischen den Schwestern geben den Hauptdarstellerinnen Barbara Auer, Nadja Uhl und Nicolette Krebitz sehr viele Gelegenheiten zu glänzen. Auch die Nebenrollen sind hochkarätig und passend besetzt: Joachim Król spielt Margots Ehemann, einen Kombinatsleiter mit dem Herz am rechten Fleck. Die Figur der herrischen Oma Else erweist sich als Paraderolle für Angela Winkler.

Familiendrama nach Schema F

Allzu routiniert hangelt sich die Produktion jedoch an historischen Schlüsselereignissen ab. Die Thematik scheint nach Produktionen wie "Deutschland 83/86", "Tannbach" und auch "Weißensee" erschöpft. In anderen Worten: Das Werk von Regisseur Michael Krummenacher kann ihr nur wenig Neues abgewinnen. So beleuchtet etwa der fokussierte Blick auf die wirtschaftliche Situation der DDR Ende der 80er einen bislang eher vernachlässigten Aspekt.

Ansonsten bewegt sich "Preis der Freiheit" aber auf inhaltlich und dramaturgisch ausgetretenen Pfaden. Fast schon schablonenhaft wird das Konzept "Familiendrama vor dem Hintergrund geschichtlicher Ereignisse" angewandt. Ohne die bekannten Stars wäre das Ergebnis sicher nicht so unterhaltsam ausgefallen.

"Preis der Freiheit": Veröffentlichung am 22.11.2019 auf DVD (Edel Germany GmbH)

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  • Rezension zu: Preis der Freiheit
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