Non-StopÜber den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Sorry, lieber Reinhard Mey, aber der US-Thriller "Non-Stop" belehrt uns da eines Besseren. Im Film fühlen sich die Passagiere eines Langstrecken-Fluges mehr wie Gefangene. Mehr...

Katz- und Mausspiel über den Wolken
© Studiocanal

Weniger subtil als erwartet: Der Flugzeug-Thriller "Non-Stop" startet zäh, wird dann spannend und enttäuscht schließlich mit einer wenig zufriedenstellenden Auflösung.

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Sorry, lieber Reinhard Mey, aber der amerikanische Thriller "Non-Stop" belehrt uns da eines Besseren. Im Film von Regisseur Jaume Collet-Serra, der ab 24. Juli fürs Heimkino zu haben ist, fühlen sich die Passagiere eines Fluges von New York nach London mehr wie Gefangene.

Ein unbekannter Mörder droht damit, alle 20 Minuten jemanden umzubringen. Zunächst kennt nur der Air Marshal Bill Marks (Liam Neeson) die Gefahr: Er erhält anonyme Textnachrichten auf sein Diensthandy. Der Täter will 150 Millionen US-Dollar auf ein Konto überwiesen haben, sonst muss jemand an Bord sterben.

Achtung: Mörder an Bord

Als Marks den Piloten und das Flugpersonal einweiht, erlebt er eine böse Überraschung. Eine Überprüfung der Behörden ergibt: Das Erpresserkonto läuft auf seinen Namen! Seine Alkoholabhängigkeit und labile Verfassung scheinen Marks tatsächlich zum naheliegenden Verdächtigen zu machen. Auch die Passagiere an Bord bekommen schließlich Wind davon.

So muss der Protagonist nicht nur gegen den Killer an Bord, sondern auch gegen das Misstrauen der anderen ankämpfen. Die Situation spitzt sich zu, als es zwei erste Leichen gibt und Bill eine Bombe an Bord entdeckt.

Nach den Thrillern "Unknown Identity" und "96 Hours"-Filmen mit Liam Neeson als Hauptdarsteller ahnen geübte Kinogänger: Auch in seinem neuen Film wird sich der Hollywood-Star natürlich aus der ausweglosen Zwickmühle befreien und das Leben Unschuldiger retten können. So bleibt "Non-Stop" trotz zahlreicher Twists durchschaubar - allein weil Neesons Figur nur eine Variation seiner Rollen der letzten Jahre darstellt.

Die Alkoholsucht und die familiären Traumata seines Charakters hätten den 62-Jährigen diesmal ein bisschen mehr herausfordern können. Doch das konstruierte Drehbuch deutet die persönlichen Probleme ihrer Hauptfigur nur in einem etwas zu lang geratenen Intro an. Die Nebencharaktere sind noch oberflächlicher gezeichnet und erfüllen lediglich den Zweck, kurzzeitig als einer der vielen Verdächtigen herzuhalten. Julianne Moore wirkt dabei als Marks undurchsichtige Nebensitzerin sichtlich gelangweilt.

Mit dem Showdown geht's bergab

Dennoch gelingt es Collet-Serra zunächst eine spannende, bedrückende Atmosphäre aufzubauen. Entscheidend sind dabei weniger die rar gesäten Action-Momente als vielmehr das Miträtseln in Sachen Täterfrage. Sobald diese im Film beantwortet wird, verliert die Geschichte leider zunehmend an Boden und Logik. Das Motiv und die finale Auflösung erweisen sich als als großes Manko von "Non-Stop".

Auch die CGI-Effekte zum Showdown enttäuschen, zumal sie nach dem eher reduzierten Kammerspiel im Flugzeug schlichtweg überflüssig sind. In den letzten Szenen hofft man dann nochmals auf eine überraschende Wendung. Die Story muss doch noch etwas subtiler sein!? Um es kurz und schmerzlos zu machen: Sie ist es nicht!

Die DVD-Ausgabe von "Non-Stop" bietet einige Featurettes, ein Making-of und Interviews als 08/15-Extras. Diese wurden wohl hauptsächlich dafür produziert, den Film im Vorfeld des Kinostarts zu bewerben. Prädikat: Muss man nicht gesehen haben!

Link: www.nonstop-derfilm.de

Veröffentlichung am 24.07.2014 auf DVD und Blu-ray (Studiocanal)

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  • Rezension zu: Non-Stop
  • Redaktionswertung:

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