The ScriptIst das der neue Hit der Backstreet Boys? Oder sind das etwa OneRebublic? Es könnten aber auch The Script mit einem ihrer neuen Songs sein. Völlig Wurst: Hauptsache, der Plattenfirma und der breiten Masse gefällt's! Mehr...

Einweg-Pop mit Recycle-Garantie
© Sony Music

Austauschbare Holzhammer-Refrains für jedermann: The Script liebäugeln mit der Dauerrotation im Formatradio.

Eine Band, die im Rampenlicht stehen will, muss ihren Sound den Wünschen der Plattenfirma und der breiten Masse anpassen. Zumindest scheinen The Script so zu denken. Zur Veröffentlichung ihres vierten Albums "No Sound Without Silence" erklärt Sänger Danny O'Donoghue: „Wir hatten zwei Alben, die extrem erfolgreich waren, aber es gab keine Verbindung. Die Menschen kannten die Songs, aber nicht die Band oder den Namen der Band.“

Das klingt, als hätte das Label von The Script fleißig Marktforschung betrieben. Auf jeden Fall erklärt es den Schritt, den die Iren schon mit ihrem dritten Longplayer "#3" vollzogen haben: Das Trio ließ ab vom akustischen Britpop und entschied sich lieber für glatt polierten Mainstream-Sound.

Ein Album voller konstruierter Hits

Dieses Konzept griff erfolgreich und wurde deshalb für "No Sound Without Silence" noch einmal ausgefeilt. Am Anfang der Produktion stellten sich The Script wohl folgende Frage: Wie schaffen wir es, ein komplettes Album voller potenzieller Single-Hits aufzunehmen?

Die naheliegende Antwort: Die Band serviert einfach noch mal ein paar Songs, die so ähnlich gestrickt sind wie ihr letzter Nummer-1-Hit "Hall Of Fame" ("Superheroes"). Mit altbekannten Akkorden ("Flares"), eingängigen Mitsing-Hooklines ("It's Not Right For You", "The Energy Never Dies") und Beat-Unterstützung aus dem Rechner ("Army Of Angels") gehen O'Donoghue, Gitarrist Mark Sheehan und Schlagzeuger Glen Power ebenfalls auf Nummer sicher.

Das größte musikalische Wagnis: "Paint The Town Green" und "Hail Rain Or Sunshine" spielen mit dezenten Irish-Folk-Elementen, die allerdings nicht so recht zum Rest passen wollen. Das allzu durchschaubare Allerlei wird schließlich noch durch ein paar melodieschwangere Balladen ("Never Seen Anything Quite Like You", "Without Those Songs") ergänzt. Was wäre das Rampenlicht auch ohne kreischende Mädchen im Publikum?

Rampenlicht-Sound ohne Wiederekennungswert

Da drohen etliche Herzen zu brechen. Allerdings sind wohl mehr die Script-Fans der frühen Stunde betroffen als euphorische Konzertbesucherinnen. Diese werden sich sehnsüchtig an große, zeitlose Popsongs wie "The Man Who Can't Be Moved" und "Breakeven" vom Debütalbum zurückerinnern. Die neue CD hat leider nur uninspirierte Holzhammer-Refrains und Boygroup-Schmachtfetzen im Angebot.

Vielleicht mag man inzwischen die Gesichter von Danny, Mark und Glen kennen. Ihre Musik ist im Gegenzug jedoch beliebig und austauschbar geworden. Ob da jetzt OneRepublic, die Backstreet Boys oder eben The Script im Radio laufen, wird die breite Masse kaum heraushören können. Um es positiv zu formulieren: The Script beherrschen den Einweg-Pop mit Recycle-Garantie auf "No Sound Without Silence" in Perfektion.

Link: www.thescriptmusic.com

Veröffentlichung am 12.09.2014 (Sony Music)

Angebote bei amazon.de:

B00M0CVY6KB00LXVSN40B00B6NYSSAB001V6YEM2

  • Rezension zu: The Script: No Sound Without Silence
  • Redaktionswertung:

Kommentar schreiben

Senden

Weitere Albumchecks