Sex sells. Das hat auch Ex-Teeniestar Miley Cyrus erkannt. Sie will ihr "Hannah Montana"-Image mit 20 Jahren endgültig hinter sich lassen. Auf "Bangerz" versucht sich die Sängerin als Stripperin an der Plastik-Pop-Hitstange. Mehr...
Ach nö: Miley Cyrus zieht sich aus zu Plastik-Beats und schrägen Synthies.
Sex sells. Das hat nun auch Ex-Teeniesternchen Miley Cyrus erkannt und will ihr braves "Hannah Montana"-Image mit 20 Jahren endgültig hinter sich lassen. Damit die Wandlung vom Disney-Kinderidol zur sexy Pop-Nymphomanin auch glaubwürdig wirkt, braucht es natürlich ein paar handfeste Skandale fürs prüde US-Publikum:
Zuerst simulierte Miley eine heiße Nummer mit Robin Thicke bei den MTV Music Award. Dann zog sie im Video-Clip zur aktuellen Single "Wrecking Ball" blank, um sich lasziv auf einer Abrissbirne zu räkeln und mit einem überdimensionalen Hammer zu züngeln. Auf Mileys neuem Longplayer prangt daher nun auch folgerichtig der Vermerk "Parental Advisory - Explicit Content". Denn wer Sex verkaufen und ein böses, böses Mädchen sein will, muss natürlich auch darüber singen.
„Your sex is sexy / I got things I wanna do to you“, zeigt sie sich willig im von Pharrell Williams produzierten Track "#GETITRIGHT", der wie ein aufgewärmter Mix aus den aktuellen Hits "Blurred Lines" und "Get Lucky" klingt. Gemeinsam mit Britney Spears stöhnt sie sich begleitet von trashigen Hip-Hop-Beats durch das ebenfalls mit deutlichen Zeilen ausgestattete "SMS (Bangerz)". Für diesen unterirdisch miesen Plastik-Pop braucht man in der Tat eine Abrissbirne!
Es sollen noch viele weitere schräge Momente auf dem Album folgen: Warum um Himmels Willen versucht Rapper Nelly beim monotonen "4x4" zu singen, während Miley die meisten Sprechgesang-Parts übernimmt? Big Sean gesellt sich zur besonders anstrengenden "Love Money Party", Rapper French Montana unterstützt Miley beim geplärrten "FU". "Do My Thang" und "Someone Else" setzen auf abgedroschene Eurodance-Sounds mit nervtötenden Synthies.
Selbst die obligatorischen Balladen kommen nicht ohne den elektronischen Schnickschnack aus: Das autotuneverseuchte "My Darlin'" verwurstelt den Klassiker "Stand By Me", der unspektakuläre Opener "Adore You" plätschert träge mit Plastik-Beat durch viereinhalb Minuten. "Wrecking Ball" schneidet bei den Herzschmerznummern am besten ab, weil sich hier noch ein bisschen Melodie durchsetzen kann.
Bei "Drive" geht diese dagegen zwischen all dem Elektro-Gedöns unter. Zudem erweist sich Mileys doppelt und dreifach durch den Rechner gejagter Gesang als besonders unerträglich. Auch bei "Maybe You're Right", einer weiteren Uptempo-Ballade, klingt ihre Stimme unangenehm hochgedreht und entfremdet.
Der chartserprobte Partysong "We Can't Stop" kommt ebenfalls nicht ohne diesen alienhaften Plärrgesang aus, geht aber immerhin ganz gut ins Ohr. Kein Wunder: Das Stück schmeckt nach einer Symbiose aus Rihannas "Umbrella" und "Price Tag" von Jessie J. Prädikat: Einweg-Pop von der Stange! An dieser wird Miley vermutlich in ihrem nächsten Clip tanzen.
Doch wer eine richtig gute Stripperin sein will, sollte Kurven mitbringen. Mit Miley Cyrus macht die Peepshow definitiv keinen Spaß!
Link: www.mileycyrus.com
Veröffentlichung am 04.10.2013 (Rca Int. / Sony Music)
hitchecker.de - News, Rezensionen und Gewinnspiele in Sachen Serien, Filme, Musik, Software, Technik und mehr
© Copyright 2025 by TEXT-BAUER
Kommentar schreiben