Laith Al-DeenDer Albumtitel deutet es schon an: Bei Laith Al-Deen stehen die Zeichen auf Veränderungen. Doch es geht auf "Bleib unterwegs" vor allem inhaltlich um solche. Musikalisch bleibt sich der 44-jährige Sänger weitestgehend treu. Mehr...

Laith Al-Deen: Neues Album mit alten Stärken
© Michael Petersohn / Sony Music

Hymnische Pop-Kost von einer der besten Stimmen Deutschlands: Laith Al-Deen konzentriert sich mit seinem neuen Lonplayer auf bewährte Stärken.

Der Albumtitel deutet es schon an: Bei Laith Al-Deen stehen die Zeichen auf Veränderungen. Doch es geht auf "Bleib unterwegs" vor allem inhaltlich um solche. Musikalisch bleibt sich der 44-jährige Sänger weitestgehend treu.

Dennoch versteht es sein neuer Produzent Udo Rinklin (Die Happy, Philipp Poisel), feine Nuancen anzupassen. Schon die erste Single "Geheimnis" präsentiert sich überraschend opulent und berücksichtigt auch Laiths rockige Seite. Diese kommt immer wieder bei seinen energiegeladenen Konzerten zum Ausdruck.

Die Single-Kandiaten: "Geheimnis", "Feuer", "5 Sekunden"

Schön mit Gitarren, aber doch eingängig-poppig inszeniert punktet auch das hymnische "Feuer". Laith singt hier noch über den brennenden Wunsch nach Veränderung. Doch auch wenn es innerlich brodelt, fehlt es noch an Mut und Motivation, den letzten Schritt zu wagen und aus dem grauen Alltagstrott auszubrechen. Im mitsingtauglichen "5 Sekunden" ist dieser Moment dann gekommen: Es geht mit neuer Kraft und neuen Zielen voran.

Vielleicht kann aber auch ein simpler Neustart die Antwort auf eine Lebenskrise sein, wie Laith in der von warmen Synthieflächen getragenen Ballade "Alles auf Anfang" entsinnt. Nicht nur in dieser Nummer schlägt der Musiker mit den deutsch-irakischen Wurzeln eine Brücke zu seinen ersten beiden Alben "Ich will nur wissen"  (2000) und "Melomanie" (2002): Rinklin bringt wieder zunehmend elektronische Elemente mit ins Spiel.

Aus der Reihe getanzt: "Im Vorbeigehen" und "Elektrisch"

Beat und Bass prägen das mitreißend groovende "Du fehlst", das Erinnerungen an Laiths alten Hit "Noch lange nicht genug" aus dem Jahre 2001 weckt. Die nachdenkliche Uptempo-Ballade "Im Vorbeigehen" überrascht mit einer scheppernden Drumbox und einer lässigen Easy-Listening-Hookline.

Noch mehr aus der Reihe tanzt das von einem unruhigen Breakbeat geprägte "Elektrisch". Dieser Ausbruch aus vertrauten Gefilden will aber nicht so recht zünden, was aber weniger an der Synthetik als vielmehr am schwachen Refrain und dem überstrapazierten "La la la"-Part liegt.

"Wieder unterwegs"-Tour ab Ende September

Das von Gregor Meyle geschriebene Titellied "Bleib unterwegs", das gut gelaunte Duett "Nichts, was es nicht gibt" mit Ausnahmesängerin Cäthe sowie das emotionale Albumfinale mit "Heimathafen" setzen aber wieder auf packende Melodien. Diese veredelt Laith mit seiner soulig-sonoren Röhre, die ohne Fragen zu den besten und markantesten Stimmen in Deutschland zählt.

Ab Ende September geht Laith mit seiner Band auf große "Wieder unterwegs"-Tour. Tickets sind bereits im Vorverkauf erhältlich (Anzeige: Jetzt bei eventim.de bestellen!).

Link: www.laith.de

Veröffentlichung am 15.07.2016 (Sony Music)

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  • Rezension zu: Laith Al-Deen: Bleib unterwegs
  • Redaktionswertung:

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