Schon seit ein paar Monaten ist ein Song aus dem Radio nicht mehr wegzudenken: Gleich mit seiner ersten Single "Budapest" gelang dem 21-jährigen Briten George Ezra der große Durchbruch. Jetzt erscheint sein Debütalbum. Mehr...
Das Erstlingswerk von Newcomer George Ezra hält, was der Vorab-Hit "Budapest" versprochen hat.
Schon seit ein paar Monaten ist ein Song aus dem täglichen Radioprogramm nicht mehr wegzudenken: Gleich mit seiner ersten Single "Budapest" gelang dem 21-jährigen Briten George Ezra der große Durchbruch.
Seinen ersten Plattenvertrag unterzeichnete der junge Sänger und Songwriter bereits vor zwei Jahren, als er gerade mal eine Handvoll Stücke vorzuweisen hatte. Doch diese überzeugten nicht nur die Label-Verantwortlichen, sondern auch die britische BBC. Durch die Vorstellung seiner Musik in der Newcomer-Sendung "BBC Introducing" bekam George reichlich Vorschusslorbeeren und schließlich eine Einladung, beim bekannten Glastonbury-Festival aufzutreten.
Die Erwartungen an seinen ersten Longplayer lagen hoch. Gut Ding will allerdings Weile haben: So begab sich Ezra im vergangenen Jahr auf eine ausgiebige Reise durch Europa, auf der er sich für neue Songs inspirieren ließ und als Straßenmusiker spielte. Neben "Budapest", wohin er es wegen eines verpassten Zuges übrigens nicht geschafft hat, besingt er auf seinem Debüt "Wanted On Voyage" nun auch "Barcelona" und den "Blind Man In Amsterdam".
Geschickt verbindet George in seinen Songs persönliche Erfahrungen mit kleinen, fiktiven Geschichten. Diese verpackt er in ein griffiges, zumeist einfach instrumentiertes Folk-Pop-Gewand mit mal heiterem, mal melancholischem Unterton. Sämtliche Stücke entstanden in Zusammenarbeit mit Joel Pott, seines Zeichens Frontmann der britischen Indie-Band Athlete.
Vielleicht rühren daher auch die dezent rockigen Momente wie bei der erdigen Blues-Nummer "Did You Hear The Rain?", die zunächst a cappella startet und sich dann nach und nach zu einer westerntauglichen Hymne entwickelt. Mit einem ähnlich düsteren Charakter lässt auch das psychedelisch angehauchte "Spectacular Rival" aufhorchen. Der Sound erinnert stark an den Pop der 60er, Ezras tiefes Timbre an Nick Cave und Ville Valo.
Die sonore, überaus markante Stimme des Musikers ist ohnehin sein großes Ass im Ärmel. Sie hinterlässt einen bleibenden Eindruck sowohl bei den gut gelaunten, sommerlichen Stücken ("Listen To The Man", "Stand By Your Gun") als auch bei der träumerischen Gitarrenballade "Breakaway". Diese steigert sich zu einem wunderschönen Finale mit stimmungsvollem Mitsing-Chor.
Dieses Arrangement steht so ein bisschen stellvertretend für viele Songs auf "Wanted On Voyage": Die meisten beginnen ruhig und wirken oft monoton, bevor sie sich schließlich mehr und mehr entfalten und ihre ganze Power offenbaren.
Ezras ausdrucksstarker Gesang kann sich so innerhalb eines Titels gleich von vielen verschiedenen Facetten präsentieren. Das ist ein spannendes, sehr stimmiges Konzept und für den vielversprechenden Senkrechtstarter vermutlich der Anfang einer ganz großen Karriere.
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Veröffentlichung am 27.06.2014 (Sony Music)
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