DJ AntoineDer Sommer kann kommen, zumindest wenn es nach DJ Antoine geht. Der 40-jährige Schweizer schmeißt auf seinem neuen Album „Provacateur“ regelrecht um sich mit Dance-Ohrwürmern. Jeder der 17 Tracks hat Single-Potenzial. Mehr...

Im Dance-Hit-Loop mit DJ Antoine
© Kontor Records

Ein vollgepackter Silberling ganz ohne Füller: DJ Antoine entführt mit „Provocateur“ in die Dance-Hit-Dauerschleife.

Der Sommer kann kommen, zumindest wenn es nach Antoine Konrad alias DJ Antoine geht. Der 40-jährige Schweizer schmeißt auf seinem neuen Album „Provacateur“ regelrecht um sich mit Dance-Ohrwürmern. Diese taugen allesamt als Gute-Laune-Hymnen für die kommende Feriensaison auf den Party-Inseln. 17 Tracks haben es auf die Scheibe geschafft und jeder davon hat das Potenzial zum Chartshit.

Von griechischer Sonne inspiriert

Der sonnige Charakter der Songs kommt nicht von irgendwoher: Für die Produktion von „Provocateur“ hat sich Konrad Anfang 2015 in die luxuriösen Black Rock Studios auf der griechischen Insel Santorini eingemietet. Gemeinsam mit seinem langjährigen musikalischen Partner Mad Mark, weiteren Songwritern und Produzenten sowie diversen Gastsängern wurde intensiv an neuen Songideen gearbeitet. Der kreative Output war enorm: Insgesamt entstanden 50 Titel, aus denen DJ Antoine schließlich seine Favoriten ausgewählt hat.

Die Vorab-Single „Holiday“ mit Akon stampfte sich bereits durch den Sommer 2015. Das an Kygo erinnernde „Thank You“ mit Vocals von Eric Lumiere stimmte schließlich im Januar auf den Longplayer ein und präsentierte erstmals ein ruhigere, gefühlvollere Seite von Antoine. Mit der Nummer bedankt er sich für die Unterstützung seiner Fans.

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Die restlichen Stücke schrauben die BPM wieder deutlich nach oben, überwinden aber zum Großteil den allzu simpel gestrickten Happy-Sound seiner bekanntesten Hits „Welcome To St. Tropez“, „Ma Cherie“ und „Bella Vita“. DJ Antoine bedient sich ohne Frage noch immer aus dem bewährten Dance-Baukasten und ist bei der Inszenierung seiner Songs nicht sonderlich originell. Allerdings verfügen diese nun über eine deutlich stärkere Popsong-Struktur.

Songs mit Jordin Sparks, Jay Sean und Akon

Früher genügte dem ehemaligen „Deutschland sucht den Superstar“-Juror ein eingängiger Refrain, eine Holzhammer-Hookline und pumpende Beats. Jetzt sind seine Songs gesangslastiger und folgen dem Strophe-Refrain-Muster. Das hat sicher auch mit den zahlreichen markanten Stimmen zu tun, die sich Antoine ins Studio geholt hat:

US-Sängerin Jordin Sparks veredelt das housige „Too Late For Love“, der britische Teenie-Schwarm Conor Maynard drückt „Dancing In The Headlights“ viel Boygroup-Feeling auf. Unverkennbar ist auch das R'n'B-Organ von Jay Sean beim extra sommerlichen „Weekend Love“.

Der 36-jährige Brite darf auch noch mal beim dezent dubsteppigen „Keep On Falling“ ran. Hier bricht Antoine endlich mal mit seinem Schema F und orientiert sich klar am aktuellen Style von Justin Bieber. Gleiches gilt für „Pink Rose“ und „What Do I Do“ mit Jaicko Lawrence am Mikro.

Aufgepimpter Euro-Dance der 90er

So ganz ohne primitive Euro-Dance-Klopfer im aufgepimpten 90er-Gewand geht es am Ende aber doch nicht: Zum Feiern eignen sich das schräge „London“, das durchschaubare „Explode“ und das instrumentale „The One Before“ aber allemal.

Weniger aufdringlich geben sich das verspielte „Best Trick“ (feat. Maury) mit einer schönen Saxofon-Hook sowie das melodiöse „Torches“ mit dem eindringlichen Gesang von Denny White. Die rauchige Stimme von Antonio Gerardi, der 2015 den dritten Platz bei DSDS belegte, macht „Elevator“ zum sicheren Clubhit.

Fazit: Entgegen des Titels ist „Provocateur“ sicher kein provokatives und auch kein sonderlich innovatives Album geworden. Doch wer elektronische Musik mit viel Pop-Appeal mag und die Zeit bis zur nächsten Scheibe von David Guetta überbrücken will, kann sich vollends auf DJ Antoine verlassen.

Link: www.djantoine.com

Veröffentlichung am 18.03.2016 (Kontor Records)

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  • Rezension zu: DJ Antoine: Provocateur
  • Redaktionswertung:

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