Ein Vater verliert seinen kleinen Sohn in der Menschenmenge. Acht Jahre später sucht er noch immer verzweifelt nach ihm. Die US-britische Krimiserie „The Missing“ lässt den schlimmsten Eltern-Albtraum wahr werden. Mehr...

The Missing: Wenn ein Kind verschwindet
© Pandastorm Pictures

Ein Vater verliert seinen kleinen Sohn in der Menschenmenge. Acht Jahre später sucht er noch immer verzweifelt nach ihm. Die Krimiserie „The Missing“ lässt den schlimmsten Eltern-Albtraum wahr werden.

Das Wachbleiben am vergangenen Sonntagabend hat sich gelohnt: Im ZDF lief der spannende Auftakt zur Krimiserie „The Missing“, einer britisch-US-amerikanischen Koproduktion der Sender BBC One und Starz aus dem Jahre 2014. Hierzulande sind die acht Folgen der in sich abgeschlossenen ersten Staffel als vier zweistündige TV-Filme zu sehen. Die Zusammenschnitte zerstören durchaus die Spannungskurve, denn jede der Einzelepisoden steuert gezielt und durchdacht neuen Erkenntnissen und einem packenden Cliffhanger entgegen.

Auf der DVD- und der Blu-ray-Box zu „The Missing“, die bereits im Handel erhältlich sind, blieb es zum Glück bei der Originalaufteilung. Doch vor allem die Ungeduld dürfte für viele Zuschauer ein treibender Grund sein, zur Heimkino-Veröffentlichung zu greifen. Nach den beiden ersten Folgen fällt es schwer, die Auflösung der Geschichte bis zur ZDF-Ausstrahlung des Staffelfinales am 14. Mai abzuwarten.

Familienurlaub wird zum Albtraum

Die Drehbuchautoren Harry und Jack Williams greifen ein Thema auf, das in den letzten Jahren so ähnlich schon zahlreiche TV-Produktionen wie „The Killing“, „Broadchurch“ und „Top Of The Lake“ geprägt hat. Es geht um den Verlust eines geliebten Kindes. In „The Missing“ müssen Tony und Emily Hughes (James Nesbitt, Frances O'Connor) diesen Albtraum durchleben.

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Während eines Urlaubs in Nordfrankreich im Jahre 2006 verschwindet der fünfjährige Sohn des britischen Ehepaars spurlos. Die Polizei des kleinen Städtchens Chalons Du Bois nimmt sogleich die Ermittlungen auf und zieht den renommierten Kommissar Julien Baptiste (Tchéky Karyo) hinzu. Erste Spuren zum Pädophilen Vincent Bourg (Titus De Voogdt) führen ins Nichts. Der kleine Oliver scheint wie vom Erdboden verschluckt.

Bei den Hughes liegen die Nerven blank. Der Medienrummel um den Fall setzt die verzweifelten Eltern zusätzlich unter Druck. Der geheimnisvolle Journalist Malik Suri (Arsher Ali) scheint die Ereignisse für ganz eigene Ziele nutzen zu wollen. Von Polizist Khalid Ziane (Saïd Taghmaoui) wird er mit Insider-Infos versorgt. Was hat der Intrigant bloß gegen den Beamten in der Hand?

Spannendes Spiel mit den Verdächtigen

Suri bringt schließlich auch unschöne Details aus Tonys Vergangenheit ans Licht. So gerät der Vater kurzzeitig selbst ins Visier der Ermittler. Unerwartete Hilfe kommt von dem reichen Architekten Ian Garrett (Ken Stott). Dieser stellt den Hughes nicht nur eine Anwältin zur Seite, sondern setzt auch eine hohe Belohnung für Hinweise zum Verschwinden des Kindes aus. Natürlich hat Garret etwas zu verbergen.

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Quelle: YouTube / Pandastorm Pictures

Das obligatorische Spiel mit den Verdächtigen funktioniert so hervorragend, weil „The Missing“ geschickt mit zwei Zeitebenen spielt. Im Jahre 2014 kehrt Tony Hughes wie schon viele Male zuvor nach Chalons Du Bois zurück. Seine Ehe mit Emily ist längst gescheitert: Schuldzuweisungen und die Trauer um Oliver haben die Beziehung zerstört.

Während Emily inzwischen mit dem ebenfalls suspekten Interpol-Verbindungsbeamten Mark Walsh (Jason Flemyng) liiert ist, kann Tony einfach nicht mit der Vergangenheit abschließen. Er ertränkt seinen Kummer in Alkohol und will die Hoffnung nicht aufgeben, Oliver nach all den Jahren doch noch lebend wiederzufinden. Tatsächlich stößt er gemeinsam mit dem mittlerweile pensionierten Baptiste auf neue Hinweise. Der Fall wird wieder aufgerollt.

Im Stil von „Kommissarin Lund“ und „The Killing“

Entscheidende Zusammenhänge zwischen den komplexen Figuren ergeben sich erst nach und nach. Die Sprünge zwischen den vergangenen und den aktuellen Geschehnissen offenbaren Geheimnisse aus der Zeit dazwischen. Die Umsetzung erinnert stark an die erste Staffel der dänischen Serie „Kommissarin Lund“ und an das US-Remake „The Killing“, vor allem was die bedrohlich-triste Atmosphäre angeht.

Inhaltlich legt „The Missing“ im Vergleich einen noch größeren Schwerpunkt auf die verzweifelte Situation der betroffenen Eltern. Mit Tony Hughes spannt sie den trauernden Vater direkt in die Ermittlungen ein. Das macht den Fall erst so richtig emotional und lässt die Zuschauer bis zur letzten Minute mitfiebern.

Zerreißprobe fürs Gemüt und die Nerven

James Nesbitt („Der Hobbit“), Tchéky Karyo („Nikita“) und Frances O'Connor („Mr. Selfridge“) bereichern die Serie als hochkarätiges Hauptdarsteller-Trio. Der gelungene Score von Dominik Scherrer holt noch mehr aus den Szenen heraus, unterlegt sie mit mal dramatischen, mal panischen Klängen. Eine Zerreißprobe fürs Gemüt und die Nerven!

Nach dem großen Erfolg der ersten Staffel in Großbritannien mit durchschnittlich 7,37 Millionen Zuschauern pro Folge wurde bereits eine zweite Staffel von „The Missing“ umgesetzt. Diese dreht sich um einen komplett neuen Fall dreht und war bereits im März und April im Pay-TV bei Sky Atlantic zu sehen.

„The Missing: Staffel 1“: Veröffentlichung am 21.04.2017 auf DVD und Blu-ray (Pandastorm Pictures)

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  • Rezension zu: The Missing: Staffel 1
  • Redaktionswertung:

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