Noomi Rapace schlüpft in „Unlocked“ in die Rolle einer traumatisierten CIA-Agentin, die einen Terroranschlag in London verhindern muss. Bekannte Stars wie Orlando Bloom, Michael Douglas und John Malkovich tauchen nur am Rande auf. Mehr...
Eine traumatisierte CIA-Agentin muss quasi im Alleingang einen Terroranschlag in London verhindern.
Ein US-Thriller ohne Terror-Thematik scheint momentan undenkbar. „Unlocked“ will da gar nicht erst überraschen: CIA-Agentin Alice (Noomi Rapace) fühlt sich noch immer schuldig, weil sie vor Jahren einen Anschlag in Paris nicht verhindern konnte. Daher will sie auch nicht mehr in den aktiven Dienst zurückkehren. In London hat sie einen harmlosen Undercover-Job am Schreibtisch übernommen.
Über ihren Mentor Eric Lasch (Michael Douglas) erfährt sie jedoch von einem drohenden Biowaffen-Anschlag in der britischen Hauptstadt. Die Verhörspezialistin soll dabei helfen, die Terroristen ausfindig zu machen und das Schlimmste zu verhindern. Obwohl Alice ablehnt, erhält sie kurze Zeit später die Anweisung, einen verdächtigen Kurier zu befragen. Ihre Befehlsgeber entpuppen sich jedoch als abtrünnige Agenten, die ihre ganz eigenen Pläne verfolgen.
Im letzten Moment gelingt Alice die Flucht, sie kann fortan nur noch ihrer Freundin Emily (Toni Collette) vom MI5 vertrauen. Im Kampf gegen einen intrigierenden Gegenspieler ist sie aber schließlich alleine auf sich gestellt. Gelingt es ihr, diesen auszuschalten, bevor wieder unschuldige Menschen ums Leben kommen?
Regisseur Michael Apted („James Bond 007: Die Welt ist nicht genug“) hat die unnötig kompliziert konstruierte Geschichte aus der Feder von Peter O'Brien zum Glück recht klassisch und geradlinig inszeniert. Fast nüchtern, aber mit atmosphärischen Bildern hangelt sich der 76-Jährige von Szene zu Szene. Das hilft dabei, trotz komplexer Verschwörung und undurchsichtiger Spielfiguren einigermaßen den Überblick zu behalten.
Der Wettlauf seiner Protagonistin gegen die Zeit bringt Tempo ins Spiel, auch wenn sich die Action in Form von Zweikämpfen und Schießereien in Grenzen hält. Auf große Effekte verzichtet der neu fürs Heimkino erschienene Streifen fast ganz. Er konzentriert sich stattdessen ganz auf seine Charaktere, allerdings ganz ohne Tiefgang.
Es geht mehr um das Hin und Her zwischen den zum Großteil flüchtigen Figuren und um die Frage: Wem kann Alice vertrauen und wem nicht? Bekannte Stars wie Orlando Bloom, Michael Douglas und John Malkovich kommen dabei mit einem Minimum an Screenzeit aus. Damit bleiben sie leider recht austauschbar. Trotz ihrer gewohnt unterkühlten Art schafft es immerhin Noomi Rapace, bis zu einem absehbaren Finale bei Laune zu halten.
In ihrer Rolle muss sie zwar mehr Fitness als schauspielerisches Können beweisen. Doch sie fungiert als roter Faden und wichtige Konstante im konfusen, unlogischen Geschehen. Das schwache Motiv der Terror-Strippenzieher trübt am Ende den Gesamteindruck von „Unlocked“.
Wirkliche Lust auf Extras zum Film ist da freilich nicht zu verspüren. Deshalb begnügt sich das Bonusmaterial auf DVD und Blu-ray auch mit einem kurzen Trailer.
„Unlocked“: Veröffentlichung am 20.10.2017 auf DVD und Blu-ray (Universum Film GmbH)
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