Heimkino-Tipp zum Valentinstag: Die französische Komödie "Mit dem Herz durch die Wand" erzählt mit viel Witz und Fantasie über eine ungewöhnliche Romanze. Amors Pfeil schafft es durch eine hellhörige Wohnungswand. Mehr...

Zum Verlieben: Mit dem Herz durch die Wand
© Pandastorm Pictures

Heimkino-Tipp zum Valentinstag: Die französische Komödie "Mit dem Herz durch die Wand" erzählt mit viel Witz und Fantasie über eine ungewöhnliche Romanze.

Eine verschüchterte Pianistin (Mélanie Bernier) verlässt ihren deutlich älteren Freund und Mentor, um in einem kleinen Pariser Appartement neu anzufangen. Dort will sie als Klavierlehrerin arbeiten und sich auf ein wichtiges Vorspiel vorbereiten.

Ihre Anwesenheit passt ihrem Nachbarn (Clovis Cornillac) allerdings so gar nicht in den Kram. Der mürrische Eigenbrötler und Erfinder fühlt sich in seiner Ruhe gestört. Das Problem: Die entscheidende Trennwand zwischen den beiden Wohnungen ist extrem dünn. So nimmt jeder der beiden zwangsläufig am Leben des anderen teil.

Erst Lärmterror, dann Schmetterlinge im Bauch

Er beginnt schließlich, sie mit Lärm zu terrorisieren. Sie antwortet prompt mit nervigen Gegengeräuschen. Über die Musik findet das streitende Paar jedoch einen Draht zueinander. Zuerst sind es nur angeregte Unterhaltungen, dann plötzlich Schmetterling im Bauch.

Trotzdem beschließen "Madame" und "Monsieur", wie sie sich nun liebevoll nennen, auf ein Treffen von Angesicht zu Angesicht zu verzichten. Es funktioniert gut, so wie es ist. Da müssen ihnen nach anfänglicher Skepsis auch ihre Schwester (Lilou Fogli) und seine bester Freund (Philippe Duquesne) Recht geben.

Als es zu ersten Eifersüchteleien kommt, gestaltet sich das gemeinsame Zusammenleben mit dem lästigen Sichtschutz aber schließlich doch als problematisch. Das Glück droht zu zerbrechen. Oder schaffen es "Madame" und "Monsieur" doch noch, einander gegenüberzutreten?

Bewährtes Konzept mit origineller Prämisse

Wie eine leichtfüßige, romantische Komödie ausgeht, ist von vornherein klar. Auch "Mit dem Herz durch die Wand" macht da keine Ausnahme. Das bewährte Strickmuster kann in diesem Fall aber selbst ohne große Überraschung sehr gut unterhalten. Dank der originellen Ausgangsidee des französischen Films wird eine außergewöhnliche Liebesgeschichte erzählt, die man so noch nicht gesehen hat.

Hauptdarsteller Clovis Cornillac, der auch als Regisseur fungierte, hat sie als modernes Märchen mit viel Fantasie inszeniert. Clever gelöst ist die gleichzeitige Präsentation der Geschehnisse in beiden Wohnungen mit einer Querschnitt-Einstellung. Die dünne Wand steht so immer allgegenwärtig zwischen den beiden Protagonisten.

Trotz der räumlichen Trennung kann ein angeregter Dialog zwischen diesen stattfinden. Auch ohne körperliche Nähe werden die wachsenden Gefühle der Figuren füreinander greifbar. Die Chemie stimmt zwischen Cornillac und seinem bezauberndem Gegenpart Mélanie Bernier.

Mélanie Bernier: Die französische Zoey Deschanel

Die 32-Jährige erinnert nicht nur optisch sehr stark an US-Star Zoey Deschanel. Gerade in den vielen skurril-komischen Szenen agiert sie mit ähnlich nerdigem Charme wie ihre Kollegin in der TV-Serie "New Girl". Diese Rolle wäre für ein potenzielles Hollywood-Remake also schon mal besetzt.

Das gewisse Overacting und die überzeichneten Charaktere in "Mit dem Herz durch die Wand" dürften sicher polarisieren. Doch das gehört genauso zur einer typisch französischen Komödie wie jene liebenswerte Naivität der Figuren, die sie überaus sympathisch macht.

Kurzum: Für ein romantisches Heimkino-Date ist der kurzweilige Streifen eine hervorragende Wahl. Danach wird zufrieden gekuschelt... und es braucht auch keine Extras mehr. So ist das quasi nicht vorhandene Bonusmaterial der DVD zu verschmerzen: Lediglich der Filmtrailer hat es auf die Disc geschafft.

"Mit dem Herz durch die Wand": Veröffentlichung am 10.02.2017 auf DVD und Blu-ray (Pandastorm Pictures)

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  • Rezension zu: Mit dem Herz durch die Wand
  • Redaktionswertung:

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