Fast Convoy"Fast Convoy", das neueste Werk von Regisseur Frédéric Schoendoerffer, erscheint hierzulande direkt fürs Heimkino. Auf der großen Leinwand hätte das zähe und spannungsarme B-Movie auch kaum funktioniert. Mehr...

Langatmige Drogenfahrt mit Benoît Magimel
© Ascot Elite Home Entertainment

"Fast Convoy", das neueste Werk von Regisseur Frédéric Schoendoerffer erscheint hierzulande direkt fürs Heimkino. Auf der großen Leinwand hätte das zähe B-Movie auch kaum funktioniert.

Ein Drogenkonvoi, bestehend aus sieben Spielfiguren in vier Wagen, macht sich von Malaga auf gen Paris. Neben 600 Kilos Cannabis soll auch eine Tasche voller Kokain unbemerkt über die Autobahnen nach Paris transportiert werden.

Um diese besonders heikle Fracht kümmern sich ausgerechnet zwei der wenig erfahrenen Drogenkuriere. Als diese in eine Polizeikontrolle geraten und Schüsse fallen, steuert das Konvoi zunehmend in Richtung Chaos.

Zum Glück ist Fixer Alex (Benoît Magimel) involviert, der hinter den Fahrern aufräumen muss. Dazu gehört auch, sich der hübschen Nadia (Reem Kherici) anzunehmen. Diese wurde als Geisel in die blutige Drogenfahrt verwickelt. Als sich die Ereignisse überschlagen, stehen die Chancen auf ein Überleben jedoch schlecht.

Convoy - ja, fast - leider so gar nicht

Nun gut, diese letzte Formulierung darf durchaus schon als zu übertrieben eingestuft werden: So aufregend wird es nämlich gar nicht! Das französische B-Movie "Fast Convoy" lässt leider eine stimmige Spannungskurve vermissen. Im Original heißt der Streifen von Regisseur Frédéric Schoendoerffer übrigens nur "Le Convoi", was keine falschen Hoffnungen macht. Denn wirklich schnell geht es im Film nicht zur Sache.

Ein bisschen Ballerei zu Beginn und zum Ende bleibt die einzige Action. Nicht einmal eine naheliegende Verfolgungsjagd gibt es zu sehen. Stattdessen langweilt Schoendoerffer mit einem zähen Road-Trip und gehaltlosen Dialogen primitiver und austauschbarer Kleinganoven.

Benoît Magimel ("Die purpurnen Flüsse 2") begnügt sich mit ein paar Einzeilern und lässt lieber seine Coolness für sich sprechen. Seine vage Ähnlichkeit mit "CSI: Miami"-Star David Caruso inspirierte Schoendoerffer vermutlich für den völlig übertriebenen Sepia-Filter.

Übertriebener Sepia-Filter à la "CSI: Miami"

Dieser war so typisch für die langjährige US-Serie und zieht sich nun wie ein roter Faden durch "Fast Convoy". Die surreale, künstliche Optik will allerdings so gar nicht zu der sonst um Realität bemühten Produktion passen.

Aufgesetzt wirken auch die Szenen, in denen die eindimensionalen Drogenkuriere plötzlich Emotionen und Verzweiflung zum Ausdruck bringen sollen. Jedes Scripted-Reality-Format bei RTL kann da wohl überzeugendere Darbietungen vorweisen. Zudem dürften in fünf Minuten einer Folge von "Alarm für Cobra 11" mehr passieren als in den knapp 100 Minuten des Films.

Wer wertvolle Zeit sparen will, schaut sich einfach das 26-minütige Making-of zu "Le Convoi" auf der DVD oder der Blu-ray an. Die dünne Handlung wird darin kompakt zusammengefasst.

Veröffentlichung am 22.07.2016 auf DVD und Blu-ray (Ascot Elite Home Entertainment)

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  • Rezension zu: Fast Convoy: Tödlicher Transport
  • Redaktionswertung:


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