"Der junge Messias" erzählt von der Kindheit Jesu. Zusammengereimt hat sich diese Anne Rice. Regisseur Cyrus Nowrasteh fühlte sich von dem Roman der US-Autorin zu einer seichten und arg kitschigen Bibelstunde inspiriert. Mehr...

Der junge Messias auf der Suche nach Antworten
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"Der junge Messias" erzählt von der Kindheit Jesu. Zusammengereimt hat sich diese US-Schriftstellerin Anne Rice.

Wie war Jesus eigentlich als Kind? Die Bibel hat dieses Kapitel ausgespart. Bestseller-Autorin Anne Rice ("Interview mit einem Vampir") versuchte diese Lücke bereits vor einigen Jahren in ihrem Roman "Jesus Christus. Rückkehr ins Heilige Land" zu schließen. Regisseur Cyrus Nowrasteh und seine Frau Betsy Giffen Nowrasteh ließen sich von der fiktiven Geschichte über die Kindheit des Sohn Gottes für ein Drehbuch inspirieren.

Rechtzeitig zur bevorstehenden Advents- und Weihnachtszeit und damit zur Hochzeit von Bibelverfilmungen und Jesusgeschichten erscheint der von Cyrus inszenierte Film "Der junge Messias" nun fürs Heimkino.

Kein ganz normaler Junge

Jesus von Nazareth (Adam Greaves-Neal) ist zum Ausgangspunkt der Erzählung sieben Jahre alt und kann bislang nur erahnen, dass er ein ganz besonderes Kind ist. Doch seine Eltern Maria (Sara Lazzaro) und Josef (Vincent Walsh) bleiben ihm Antworten schuldig. Sie wollen ihn noch einen unbeschwerten Jungen sein lassen und ihn beschützen.

Jesus Fähigkeit, tote Tiere und Menschen wieder zum Leben zu erwecken sowie Kranke zu heilen, schürt immer wieder Misstrauen und Ängste bei anderen. Der Sohn von König Herodes (Jonathan Bailey) ordnet sogar an den Knaben zu töten, als er von den Wundergeschichten hört. Beauftragt mit dem Mord wird der römische Centurio Severus (Sean Bean). Dieser tut sich aber schwer mit seiner Mission.

Überhaupt erweisen sich Jesus und seine Familie als schwer auffindbar. Mit Kind und Kegel treten Maria und Josef nämlich die Reise von Alexandria zurück nach Galiläa an. Auf dem beschwerlichen Weg lauern viele böse Überraschungen, aber auch einige Aufgaben für den jungen Messias. Mit den Erlebnissen wachsen die Neugier und der Wissensdurst des Kindes: Maria kann ihm die Wahrheit über seine Bestimmung schließlich nicht länger verheimlichen.

Dämon aus dem Modelkatalog

Während der Selbstfindungsprozess des kleinen Jesu für die Romanform ein durchaus interessantes Thema war, bringt er für die große Leinwand leider wenig dramaturgisches Potenzial mit. Der Film hangelt sich von Wunderheilung zu Wunderheilung, was die Spannungskurve wenig bis gar nicht ansteigen lässt. Auch die drohende Gefahr durch Severus verpufft schnell, weil klar ist, dass dem jungen Jesus noch nichts zustößt.

Am ehesten taugt noch ein teuflischer Dämon (Rory Keenan) als Bösewicht, der zu jeder Gelegenheit auftaucht, um Jesus zu sabotieren. Dieser scheint wie auch der Herodes-Sohn dem Katalog der langhaarigen Männermodels entsprungen. Bloß keine Ecken und Kanten! Selbst die Kostüme der Akteure wirken stets wie frisch gewaschen. Beim ersten Blutfleck werden sie auch gleich im heiligen Fluss wieder sauber gemacht.

Hanebüchene Bibelstunde

Zu dem seichten Gesamtbild passt auch Adam Greaves-Neal als niedlicher Jesus-Knabe mit langen Locken und großen, unschuldigen Augen. Man kann dem Jungdarsteller kein fehlendes Charisma vorwerfen. Das soapige, unentschlossene Drehbuch fordert die hilflosen Blicke der Schauspieler geradezu heraus. Selbst ein fähiger Mime wie Sean Bean ("Game Of Thrones", "Legends") wirkt erstaunlich blass.

So taugt die hanebüchene Bibelstunde zwar als familiengerechter Zeitvertreib für einen verregneten Sonntagnachmittag in der Vorweihnachtszeit. Von einer packenden Filmoffenbarung des Genres ist "Der junge Messias" aber weit entfernt.

Als Extras gibt es auf der DVD ein Making-of, entfallene Szenen und Trailer zu sehen. Außerdem unterhält ein Audiokommentar mit dem Nowrasteh-Ehepaar.

Veröffentlichung am 03.11.2016 auf DVD und Blu-ray (Concorde Home Entertainment)

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