Mit dem Actionfilm "Buffalo Boys" von Regisseur Mike Wiluan versuchte sich Singapur in diesem Jahr erfolglos an einer Oscar-Nominierung in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film". Der unentschlossenen Mix aus Western, Martial-Arts-Streifen und Historiendrama ist neu fürs Heimkino zu haben. Mehr...

Buffalo Boys: Rezension und Gewinnspiel zum Heimkinostart
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Zwei etwas andere Cowboys kehren 1860 nach Indonesien zurück, um den Mörder ihres Vaters auszuschalten.

Mit dem Actionfilm "Buffalo Boys" von Regisseur Mike Wiluan versuchte sich Singapur in diesem Jahr erfolglos an einer Oscar-Nominierung in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film". Die Academy hat den etwas unentschlossenen Mix aus Western, Martial-Arts-Streifen und Historiendrama wenig überraschend nicht in die nähere Auswahl genommen. Allein die dünne Geschichte der indonesisch-singapurischen Produktion entlarvt diese als B-Movie.

Die Kinder des Sultans

Im 19. Jahrhundert leidet die indonesische Bevölkerung unter der strengen niederländischen Kolonialherrschaft. Vor allem der Gouverneur van Trach (Reinout Bussemaker) und seine Gefolgschaft verbreiten Angst und Schrecken. Der Bösewicht zeichnet sich auch verantwortlich für die Ermordung des letzten Sultans.

Was er nicht ahnen kann: Vor Jahren konnte Arana (Tio Pakusadewo), der Bruder des einstigen Herrschers, mit seinen kleinen Neffen Jamar (Ario Bayu) und Suwo (Yoshi Sudarso) entkommen. Diese sind im Wilden Westen Amerikas aufgewachsen und nun gestandene junge Männer, die mit Waffen und mit ihren Fäusten umgehen können.

Auf gefährlicher Mission

Ihr Onkel hält die Zeit für gekommen, zurück nach Java zu reisen, um Rache zu üben. Doch van Trach ist ein mächtiger Mann mit vielen Handlangern und scheint unangreifbar. Arana weist seine Schützlinge immer wieder darauf hin, mit Bedacht vorzugehen und inkognito zu bleiben.

Dann geraten jedoch die hübschen Schwestern Sri (Mikha Tambayong) und Kiona (Pevita Pearce) in Gefahr. Hitzkopf Suwo fühlt sich dazu gezwungen, schnell zu handeln. Es kommt, wie es kommen muss: Die wahre Identität der Brüder fliegt auf. Jetzt stehen beide ganz oben auf van Trachts Abschussliste.

Nichts für zarte Gemüter

Natürlich kommt es in "Buffalo Boys" am Ende zu einem alles entscheidenden Showdown. Dieser spielt sich in einer Westernstadt ab, die gerade zu "Filmkulisse" schreit. Generell wirken das Setting, die Ausstattung und die Kostüme sehr steril und wenig authentisch. Wenn gelegentlich noch computeranimierte Hintergründe ins Bild montiert werden, agieren die Darsteller quasi in einer Fantasy-Welt.

Auch bei den Kampfszenen wird genretypisch dick aufgetragen. Allerdings liegt hier die große Stärke von "Buffalo Boys". Perfekt choreografiert und temporeich inszeniert bieten sie großen Unterhaltungswert. Zarte Gemüter seien jedoch gewarnt: Es geht brutal und schonungslos zur Sache. An Ekelmomenten und Blut wird nicht gespart. Messer landen im Auge oder in der Handfläche, Köpfe rollen und Körper werden von Kugeln zerfetzt.

Eine vertane Chance

Während der Film die Gewalt gegen Gegner zelebriert, verurteilt er die Gewalt gegen Frauen. Van Trach und seine Männer sind herzlose Vergewaltiger und Sadisten. Doch auch unter den Einheimischen werden Frauen unterdrückt, wie die selbstbewusste und rebellische Kiona gegenüber Suwo klagt. Ihre Qualitäten als furchtlose Büffelreiterin und geübte Bogenschützin hat sie da bereits unter Beweis gestellt.

Leider ist "Buffalo Boys" aber nicht konsequent genug und nutzt diese vielversprechende Einführung des Charakters. Kiona verharrt im weiteren Verlauf vorwiegend in der Opferrolle und überlässt das Kämpfen dem vermeintlich starken Geschlecht. Unterm Strich hat die Figur nur eine Funktion: Sie muss für die obligatorische Romanze des Protagonisten herhalten.

Unausgegorener Genre-Mix

Mehr Daseinsberechtigung hat die tragische Liebesgeschichte um Arana, der in Java auf seine totgeglaubte Frau trifft. Wirklich gebraucht hätte es aber auch diese Storyline nicht. Wiluan, der auch das Drehbuch geschrieben hat, versucht partout auf möglichst vielen Genre-Hochzeiten zu tanzen. Selbst komödiantische Elemente schiebt er ein. Zwischen Jamar und Suwo kommt es zunächst immer wieder zu kleinen, amüsanten Zankereien. In den Schlussminuten wird dann kurzerhand ein blutiger Streit zwischen den Brüdern heraufbeschworen, der auf den letzten Filmmetern noch überhastet geklärt werden muss.

"Buffalo Boys" wechselt unzähige Male die Stimmung. Als Zuschauer wird einem so zwar nicht langweilig, aber dafür ganz schwindelig. Trotz des dramaturgischen Durcheinanders und der durchweg eindimensionalen Figuren schaffen es die Hauptdarsteller Yoshi Sudarso und Ario Bayu, eine gewisse Präsenz an den Tag zu legen und sympathisch zu wirken. Ohne diese Helden zum Mitfiebern wäre der Film vermutlich zu sehr ins Trashige abgedriftet. Ein schräger, unausgegorener Trip ist er dennoch.

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