Im Drama "Boston" kämpft Action-Star Mark Wahlberg als Polizist gegen den Terror. Natürlich wird es dabei ziemlich patriotisch und klischeehaft, auch wenn sich Regisseur Peter Berg um Realitätsnähe bemüht. hitchecker.de verlost ein Fanpaket zum Film! Mehr...
Mark Wahlberg kämpft in "Boston" als heldenhafter Polizist gegen den Terror. Natürlich wird es dabei ziemlich patriotisch.
Ursprünglich war das Terror-Drama "Boston", das im Original den Titel "Patriots Day" trägt, als Teil einer Trilogie geplant. Die drei angedachten Filme sollten die Anschläge beim Boston Marathon im Jahre 2013 aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
Die Produktion "Stronger" über das Anschlagsopfer Jeff Bauman mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle wird voraussichtlich Ende des Jahres in die US-Kinos kommen. Eine Verfilmung des Buchs "Boston Strong" von Casey Sherman erfolgt dagegen nicht mehr. Stattdessen haben Regisseur Peter Berg und die Drehbuchautoren Matt Cook, Joshua Zetumer Elemente daraus in ein bereits bestehendes Skript zu "Patriots Day" eingearbeitet.
Das Prozedere erklärt, weshalb der Streifen eine Vielzahl an Figuren ins Zentrum der Geschehnisse stellt. Mit einer Laufzeit von über zwei Stunden ist dieser zudem recht langatmig ausgefallen. Schon bei der ausführlichen Einführung der Haupt- und Nebencharaktere drängt sich ein Verdacht auf: Berg und sein Team wollen vielleicht ein bisschen zu viel erzählen, um den schrecklichen Ereignissen und den Opfern unbedingt gerecht zu werden.
Dabei verzetteln sie sich allein deshalb, weil sie sich schließlich doch auf einen fiktiven, sehr stereotypen Protagonisten fokussieren: Mark Wahlberg darf als degradierter Cop mit Knieproblemen in bester Hollywood-Manier den Helden spielen.
Sergeant Tommy Saunder ist vor Ort, als beim Marathon-Zieleinlauf die beiden Sprengsätze hochgehen. Zuerst hilft er den Verletzten und koordiniert die Katastrophensituation. Dann unterstützt er Polizeichef Ed Davis (John Goodman) und FBI-Agent Richard DesLauries (Kevin Bacon) bei den weiteren Ermittlungen. Selbst bei der Jagd auf die flüchtigen Täter, die Brüder Dzhokhar und Tamerlan Tsarnaev (Alex Wolff, Themo Melikidze), übernimmt er eine entscheidende Rolle.
Besonders glaubwürdig ist das nicht, was negativ auffällt, weil sich Berg sonst um Realitätsnähe bemüht: Er inszeniert "Boston" im Doku-Stil mit Wackelkamera, Überwachungsaufnahmen und Original-Bildmaterial von damals.
Diesem stimmigen Konzept widerspricht er auch beim großen Action-Showdown mit Schießereien und Explosionen am laufenden Band. Die Polizisten und Anti-Terror-Einheiten verhalten sich dabei mindestens so dämlich und unprofessionell wie die Täter. Die Motivation und den genauen Hintergrund der Tsarnaev-Brüder will Berg nicht klären. Viel lieber surft er mit "Boston" wie die meisten US-Filme über Terror und Krieg auf der Patriotismus-Welle. Dazu gehören natürlich eine ordentliche Portion Rührseligkeit sowie die üblichen Durchhalteparolen.
Die Aufarbeitung der Boston-Anschläge hätte als reine Dokumentation vermutlich mehr gepackt. Das lassen auch die interessanten Kurzbeiträge im Bonusmaterial der DVD ("Dokumentation: Boston Strong", "Die realen Vorbilder", "Boston - Die Stadt der Champions") erahnen.
"Boston": Veröffentlichung am 07.09.2017 auf DVD und Blu-ray (Studiocanal)
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Das Gewinnspiel ist beendet. Herzlichen Glückwunsch an Andreas L. aus Rottenburg am Neckar!
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