Born To DanceTanzfilme bestechen zumeist nie mit einer tiefgründigen Handlung. Doch atemberaubende Choreografien können durchaus für einen unterhaltsamen Kinoabend reichen. Leider fehlt es "Born To Dance" nicht nur an diesen. Mehr...

Langatmiger Tanzfilm ohne Überraschungen
© Universum Film

Lahme Story, durchschnittliche Choreografien und blasse Darsteller: Der Tanzfilm "Born To Dance" leidet unter so einigen Schwächen.

Tanzfilme bestechen zumeist nie mit einer tiefgründigen Handlung. Doch atemberaubende Choreografien und eine gute Chemie zwischen den Hauptdarstellern können durchaus für einen unterhaltsamen Kinoabend reichen. Das beweist die "Step Up"-Reihe bereits seit gut acht Jahren immer wieder aufs Neue.

Drehbuchautor Duane Adler denkt sich für diese und auch für das ähnliche gestrickte "Save The Last Dance"-Franchise regelmäßig neue Variationen der stets gleichen Story-Idee aus: Eine talentierte Tänzerin und ein talentierter Tänzer treffen unter konfliktreichen Umständen aufeinander, um sich zu verlieben, dann wieder zu trennen und zum Happy End auf der Tanzfläche erneut zueinander zu finden.

Bei Adlers neuestem Werk "Born To Dance" (Originaltitel: "Make Your Move"), für das er auch auf dem Regiestuhl saß, versagt das simple Strickmuster leider auf ganzer Linie. Die Handlung um Taschendieb Donny (Derek Hough), der im New Yorker Club seines Ziehbruders Nick (Wesley Jonathan) sein Tanzglück sucht, wird viel zu breit getreten. So dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis sich der Protagonist mit der schönen Koreanerin Aya (BoA) erstmals einen Stepptanz-Battle auf der Bartheke liefert.

Romeo und Julia auf der Tanzfläche

Beide verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Doch diesen Gefühlen stehen viele Hürden im Weg: Aya ist ausgerechnet die Schwester von Nicks verfeindetem Ex-Geschäftspartner Kaz (Will Yun Lee). Die heftige Flirterei zwischen Aya und Donna passt den Streithähnen, die ihre Clubs gegenseitig mit Gewaltaktionen sabotieren, natürlich nicht in den Kram. Auch ohne die brüderliche Missbilligung ihrer Beziehung hätte das "Romeo und Julia"-Paar bereits genug andere Sorgen:

Während Aya um ihre US-Aufenthaltsgenehmigung bangen muss, könnte Donny jederzeit wieder in den Knast wandern. Da er in New Orleans auf Bewährung draußen ist, hätte er eigentlich gar nicht den Bundesstaat verlassen und nach New York kommen dürfen. Doch sowohl er als auch Aya wollen in der Metropole endlich ihren Traum von einer professionellen Tanzkarriere verwirklichen.

Genau diese Ambitionen kommen im Film bei all dem Drama drumherum recht kurz: Es bleibt bei einigen netten Tanzeinlagen mit einem Mix aus Steppen, Taiko-Trommel-Tanz und Freestyle-Elementen, die aber lange nicht an die spektakulären Choreografien der "Step Up"-Streifen heranreichen. Es fehlt an Tempo und originellen Ideen. Die Tanzschritte sind so beliebig wie die austauschbaren Pop-Liedchen im Hintergrund. In Erinnerung bleibt nur die kitschige Bettszene mit getanztem Liebesakt. Diese wirkt steril und durchgestylt, so dass die Gefühle auf der Strecke bleiben.  

Darstellerleistungen nur auf Soap-Niveau

Zwischen den Hauptdarstellern Derek Hough, bekannt als Profi-Tänzer aus der US-Version von "Let's Dance", und Hollywood-Newcomerin BoA will es einfach nicht richtig knistern. Auf der Tanzfläche scheinen sich die beiden wohl zu fühlen. Ihre mangelnde Schauspielerfahrung zeigt sich dann aber allzu deutlich in den Szenen abseits der Bühne. Auch der Nebencast spielt maximal auf Soap-Niveau: Will Yun Lee beherrscht als Ayas Bruder Kaz maximal drei Gesichtsausdrücke, die coole Rapper-Attitüde von Wesley Jonathan als Donnys Bruder nervt gewaltig.

Nach etlichem Hin und Her und vielen hölzernen Dialogen lösen sich sämtliche Probleme der Figuren kurz vor der finalen Tanzszene mit einem Mal in Luft auf. Da hat es sich Duane Adler wirklich ein bisschen zu einfach gemacht. Fans des Genres schauen sich also lieber "Step Up: All In" im Kino an, als zur DVD von "Born To Dance" zu greifen. Extras gibt es darauf keine. Eine 3D-Fassung des Films ist auf der Blu-ray-Ausgabe zu finden. Keiner der Effekte dürfte jedoch etwas an dem mäßigen Gesamteindruck ändern.

Link: www.makeyourmovefilm.com‎

Veröffentlichung am 08.08.2014 auf DVD und Blu-ray (Universum Film)

Angebote bei amazon.de:

B00K6845OSB00M5JOZPAB00K684638B00GMIEZHS

  • Rezension zu: Born To Dance
  • Redaktionswertung:

Kommentar schreiben

Senden

Weitere Filmchecks