Ein Best Ager sucht in der Komödie „Bon Voyage – Ein Franzose in Korea“ nach neuem Glück in Südkorea. Auf der weiten Reise findet der Restaurantbesitzer und Koch zwar nicht die erhoffte Romanze mit seiner Internetbekanntschaft, dafür aber zu sich selbst und zurück zu seiner Familie. Mehr...
Ein Best Ager sucht in der Komödie „Bon Voyage – Ein Franzose in Korea“ nach neuem Glück in Südkorea.
Seit er von seiner Frau geschieden ist, steckt der Franzose Stéphane seine ganze Energie in die Arbeit. Sein uriges und gut besuchtes Restaurant nimmt den Koch ganz in Beschlag. Was im Leben seiner Kinder oder seiner Ex vorgeht, bekommt der Anfangsechziger schon eine ganze Weile nicht mehr mit. Er ist viel zu sehr gefangen im Alltagstrott und seinem Schneckenhaus.
Immerhin über sein Smartphone lernt er wieder mehr zu kommunizieren und sich Gedanken darüber zu machen, ob es vielleicht doch noch eine ungeahnte Perspektive für ihn gibt. Schuld an dem Umdenken trägt die Südkoreanerin Soo, mit der er via Instagram in regem Kontakt steht. Er schreibt ihr von seinem Lieblingsplatz an der alten Eiche auf seinem Grundstück. Sie schwärmt von der Kirschblüte in Seoul und erstellt ihm sogar ein Gemälde für sein Lokal.
Nach einem Autounfall, bei dem er mit einem Schrecken davonkommt, beschließt Stéphane kurzerhand, nach Südkorea zu fliegen, um Soo kennen zu lernen. Sie verspricht, ihn bei seiner Ankunft abzuholen. Doch am Flughafen wartet er schließlich vergebens. War die Internetbekanntschaft etwa nur eine einzige Farce?
Der Originaltitel der melancholischen Komödie „Bon Voyage – Ein Franzose in Korea“ von Regisseur Éric Lartigau („Verstehen Sie die Béliers?“) lautet "#Jesuislà“. Das passt wesentlich besser, spielt doch die Social-Media-Komponente im Film eine entscheidende Rolle. Der Protagonist entdeckt die Instagram-App für sich. Mit seinen ehrlichen Posts löst er im Laufe der Geschichte völlig unbeabsichtigt einen regelrechten Hype um seine Person aus. Das wird ihm allerdings erst bewusst, als er plötzlich von Reportern gejagt wird. Doch das bleibt nur ein kleiner Gag am Rande.
Nach einem gemütlichen, aber keineswegs zähen Intro in Frankreich folgt die Erzählung Stéphanes Erlebnissen am Flughafen Incheon. Dort wartet er tagelang sehnsüchtig und doch vergebens auf Soos Erscheinen. Die Zeit vertreibt er sich mit zunächst erfolgloser Kontaktaufnahme zu den Einheimischen. Wenn französische Lebensfreude und Neugier auf koreanische Zurückhaltung trifft, sorgt dies für einige amüsante Momente.
So hartnäckig und zuversichtlich Stéphane bei seinen Annäherungsversuchen mit der fremden Kultur bleibt, so sehr glaubt er auch weiterhin an ein Treffen mit Soo. Aus Sorge, ihr sei etwas zugestoßen, macht er sich auf nach Seoul, um nach ihr zu suchen. Überraschend schnell und nüchtern handelt das Drehbuch die gemeinsam Szenen zwischen Hauptdarsteller Alain Chabat („Asterix & Obelix: Mission Kleopatra“) und der südkoreanischen Schauspielerin Doona Bae („Sense8“) ab.
Es bleibt bei einer kurzen, enttäuschenden Begegnung. Im Anschluss absolviert Stéphane eine schnelle, ebenso halbherzige Sightseeing-Tour durch die exotische Metropole. Um das Ganze zu einem versöhnlichen Schlussakkord zu bringen, tauchen dafür auch noch seine Söhne in Südkorea auf. Die konstruierte Moral von der Geschicht': Ein Internetflirt mag sich als Flop entpuppen. Doch es ist nie zu spät dafür, neuen Lebensmut zu fassen und sich der eigenen Familie wieder anzunähern.
Chabats gelingt es mit viel Charisma, so manch dramaturgische Schwäche von "#Jesuislà“ auszubügeln. Nach einem vielverpsprechenden Auftakt verliert der französisch-belgische Film mit Stéphanes Reise jedoch zunehmend seinen Fokus. Er stolpert nur noch von einer Szene zur nächsten. Am Ende fühlt sich die Story einfach nicht rund an, obwohl sie dank der sympathischen Hauptfigur durchgehend unterhält.
„Bon Voyage – Ein Franzose in Korea“: Veröffentlichung am 24. September 2020 auf DVD und digital (EuroVideo Medien GmbH)
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