Bates MotelDie dritte Season von "Bates Motel" leidet unter überflüssigen Nebenhandlungen. Immerhin ist auf Hauptdarsteller Freddie Highmore Verlass. Als Norman Bates nähert er sich mehr und mehr Hitchcocks Originalcharakter an. Mehr...

Norman Bates verliert die Kontrolle
© Universal Pictures

Die dritte Season von "Bates Motel" leidet unter überflüssigen Nebenhandlungen. Immerhin ist auf Hauptdarsteller Freddie Highmore Verlass.

"Bates Motel" basiert zwar auf Alfred Hitchcocks Klassiker "Psycho". Mit der zweiten Staffel und der Einführung zahlreicher Nebencharaktere und Subplots entfernte sich das ohnehin sehr freie Serien-Prequel jedoch vom Originalstoff. Das ist etwas schade, denn die Produktion des US-Kabelsenders A&E fesselt am meisten, wenn die komplizierte Beziehung zwischen Teenager Norman (Freddie Highmore) und seiner Mutter Norma (Vera Farmiga) im Vordergrund steht.

Zu Beginn von Season 3 scheint es zunächst, als wolle sich "Bates Motel" wieder ganz auf seine Stärke konzentrieren: Mutter und Sohn kuscheln gemeinsam im selben Bett. Die inzestuöse Andeutungen sollen in späteren Folgen noch konkreter werden. Aber nein, das Tabu wird nicht gebrochen, zumindest nicht in den zehn Folgen dieser Staffel. Wer weiß, was Norma noch alles unternehmen wird, um ihren hochgradig gestörten Sprössling zu bändigen?

Krankhafte Mutter-und-Sohn-Beziehung

Bislang konnte sie ihren Jungen noch meisterhaft beschützen und, wenn es sein musste, auch manipulieren. Nun scheint sie allmählich die Kontrolle zu verlieren: Seine Blackouts machen Norman immer unberechenbarer - vielleicht gerade, weil er sich während seiner Aussetzer für seine Mutter hält und ganz in ihre Rolle schlüpft. Das passiert meist dann, wenn er einem Mädchen sexuell näher kommt.

Als eine junge Prostituierte (Tracy Spiridakos) ins Bates Motel eincheckt und kurze Zeit später tot aufgefunden wird, läuten bei Norma sämtliche Alarmglocken. Allerdings entpuppt sich dieser Mordfall nur als Aufhänger für eine neue, staffelfüllende Story um weitere korrupte Machenschaften in der Stadt. Ehe sie sich versieht, steckt Norma wieder mittendrin und bringt sich und ihre Familie in tödliche Gefahr. Sheriff Alex Romero (Nestor Carbonell) eilt zur Hilfe und beseitigt Probleme gewohnt unkonventionell.

Normas zweiter Sohn Dylan (Max Thierot) wird ebenfalls in neue kriminelle Machenschaften verwickelt. Nach seinem jüngsten Ausflug ins Drogengeschäft, der in einem Blutbad endete, will dieser nun legal Marihuana für medizinische Zwecke anbauen. Unerwartete Hilfe erhält er dabei von seinem Vater Caleb (Kenny Johnson), der pikanter Weise auch sein Onkel ist. Die Ausgangssituation mag schwierig sein. Dylan und Caleb werden aber schließlich zu einem echten Team, als sie in den Wäldern von einem dubiosen Nachbarn (Ryan Hurst) bedroht werden.

Das Bates Motel bleibt weiterhin geöffnet

Dennoch lässt sich Dylan auf ein risikoreiches Geschäft mit dem Waffenhändler ein. Denn neuerdings hegt er romantische Gefühle für Normans Freundin Emma (Olivia Cooke), die an Mukoviszidose erkrankt ist und dringend eine Spenderlunge braucht. Mit dem Job als Waffenkurier will Dylan das nötige Geld für eine Bestechung besorgen, damit Emma auf der Spenderliste nach oben rückt. Diese Storyline wirkt zum Ende der Staffel doch arg konstruiert und überflüssig. Dylans Schwärmerei für Emma kommt sehr unerwartet und wirkt geradezu an den Haaren herbeigezogen.

Den Drehbuchautoren gelingt es diesmal nicht so gut wie in Season 2, die verschiedenen Geschichten der Protagonisten und Nebencharaktere zusammenzuführen. Viele Details bleiben zum Finale ungeklärt. Immerhin prophezeien die letzten Szenen eine endgültige Metarmorphose Normans vom labilen, unbeholfenen Teenager zum wahnsinnigen Psychopathen, den Hitchcock einst zeichnete. Der 23-jährige Brite Freddie Highmore spielt seine Rolle so grandios, dass "Bates Motel" trotz inhaltlicher Schwächen noch immer Spaß macht.

A&E hat seinen Horror-Hit gleich um zwei Staffel verlängert: Season 4 soll Anfang 2016 auf Sendung gehen, Season 5 im Frühjahr 2017. Beide Staffel werden wieder jeweils zehn Episoden umfassen.

Die Extras auf der neu erschienen DVD-Box mit der dritten Staffel von "Bates Motel" sind leider recht mager ausgefallen: Neben einem kurzen Beitrag zum Hauptcharakter gibt es ein paar geschnittene, zum Großteil nur wenige Sekunden lange Szenen zu sehen.

Link: www.aetv.com/shows/bates-motel

Veröffentlichung am 12.11.2015 auf DVD und Blu-ray (Universal Pictures)

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  • Rezension zu: Bates Motel: Season 3
  • Redaktionswertung:

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