Jahre nach ihrer Einstellung hat es die Kultserie "Veronica Mars" doch noch zu einer Filmfortsetzung gebracht. Der Unterstützung der Fans sei Dank: Per Crowdfunding kamen 5,7 Millionen US-Dollar zusammen, um das Projekt zu finanzieren. Mehr...
Jahre nach ihrer Einstellung wurde die Kultserie "Veronica Mars" doch noch als Film wiederbelebt. Der Finanzierung per Crowdfunding sei Dank!
Es ist wohl der Traum eines jeden TV-Fans: Seine längst eingestellte Lieblingsserie wird nach Jahren doch noch fortgesetzt - so geschehen bei "Veronica Mars". Das hierzulande weniger populäre Crime-Teenie-Format mit Kristen Bell in der Hauptrolle war auch in den USA nie ein großer Quotenhit. Zwischen den Jahren 2004 und 2007 liefen nur drei Staffeln mit 64 Folgen.
Die Kritiker und die treuen Stammzuschauer der Serie liebten allerdings die Geschichten um die jugendliche Privatdetektivin so sehr, dass "Veronica Mars" vielleicht gerade wegen der frühen Einstellung immer im Gespräch blieb. Der gewisse Kultstatus reichte aber nie aus, um den lang gehegten Wunsch von Serienschöpfer Rob Thomas, eine Kinofortsetzung zu drehen, auf traditionellem Wege umzusetzen: Kein Filmstudio wollte das Projekt finanzieren.
Kurzerhand startete Thomas eine Crowdfunding-Kamapgne und rief "Veronica Mars"-Fans auf der ganzen Welt dazu auf, das Sequel selbst zu finanzieren. Mit Erfolg: Sensationelle 5,7 Millionen US-Dollar kamen zusammen - mehr als geplant, um den Film zu drehen. In Deutschland war dieser bloß in wenigen ausgewählten Kinos zu sehen. Wer ihn dort verpasst hat, kann ihn sich jetzt auf DVD oder Blu-ray nach Hause holen.
Die Geschichte des "Veronica Mars"-Streifens setzt etwa zehn Jahre nach dem Ende der dritten Staffel an: Veronica hat ihre Heimatstadt Neptune und ihre Vergangeheit als Privatschnüfflerin längst hinter sich gelassen. Nach dem bevorstehenden Abschluss ihres Jura-Studiums plant sie in New York bei einer renommierten Kanzlei in den Dienst zu treten.
Doch soweit soll es nicht kommen: Ein Hilferuf ihres Ex-Freundes Logan (Jason Dohring), der unter Mordverdacht steht, bringt sie zurück nach Neptune. Eigentlich will Veronica ihm nur dabei helfen, einen guten Anwalt zu finden. Dann kann sie es aber doch nicht lassen, wie in guten alten Zeiten eigene Ermittlungen aufzunehmen. Ausgerechnet während ihres Klassentreffens findet sie entscheidende Hinweise, was und wer hinter dem Mord stecken könnte.
Selbst als sie handfeste Beweise vorlegen kann, wird sie von der örtlichen Polizei vor den Kopf gestoßen. Der Sheriff und seine Gefolgschaft sind noch korrupter als zu Veronicas Jugendzeiten. Die clevere Blondine muss den Fall also mal wieder im Alleingang aufklären. Dabei gerät sie selbst in tödliche Gefahr.
Die Handlung liest sich nicht nur wie TV-Krimi-Routine, sie ist auch genau das. Der Fall wirkt arg konstruiert und bleibt trotz des obligatorischen Verwirrspiels mit einer Vielzahl von Verdächtigen recht durchschaubar. Das ist aber nicht weiter schlimm: Der Film lebt ganz von seinen gut gelaunten Darstellern, die ganz offensichtlich große Freude daran haben, noch einmal in ihre alten Rollen zu schlüpfen. Zudem amüsieren witzige Gastauftritte von Jamie Lee Curtis und James Franco. Für "Veronica Mars"-Fans sind vor allem die vielen Anspielungen auf die Serie ein Vergnügen. Natürlich ist es auch spannend zu erfahren, was aus den damals so liebgewonnenen Figuren geworden ist.
Allen Zuschauern ohne Vorwissen bietet "Veronica Mars" immerhin solide Unterhaltung für einen gemütlichen Krimi-Abend auf der Couch. Vor allem der Film-Noir-Charakter der Inszenierung, der schon die Serie prägte, sorgt trotz aller seichten Heiterkeiten für eine dezent düstere Atmosphäre und durchaus spannende Momente.
Eine Fortsetzung von "Veronica Mars" ist übrigens schon beschlossene Sache: Weitere Krimifälle löst die Titelheldin ab sofort in einer neuen Romanreihe aus der Feder von Rob Thomas und Autorin Jennifer Graham. Wenn die Finanzierung klappt, sind weitere Filme ebenfalls nicht ausgeschlossen. Kristen Bell ließ erst kürzlich verlauten, gerne auch in Zukunft wieder mit von der Partie zu sein.
Ihre Fans würde das sicherlich freuen: Wie groß die Euphorie um das Phänomen "Veronica Mars" zumindest in den USA noch ist, lässt sich der fast einstündigen Making-of-Doku entnehmen, die es mit auf die DVD geschafft hat.
Link: Infos zum Projekt auf www.kickstarter.com
Veröffentlichung am 24.07.2014 auf DVD und Blu-ray (Studiocanal)
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