Über drei Jahre nach ihrer Erstausstrahlung beim britischen Sender BBC Three schafft es „Uncle“ endlich auch hierzulande ins Fernsehen und ins Heimkino. In der Comedy-Serie trifft ein singender Chaos-Onkel auf seinen peniblen Nerd-Neffen. Mehr...
In der britischen TV-Serie „Uncle“ trifft ein singender Chaos-Onkel auf seinen peniblen Nerd-Neffen. Da sind skurrile Szenen garantiert.
Über drei Jahre nach ihrer Erstausstrahlung beim britischen Sender BBC Three schafft es die Comedy-Serie „Uncle“ endlich auch ins deutsche Fernsehen. Ab 30. November zeigt One immerhin die ersten beiden Staffel in Doppelfolgen am späten Donnerstagabend. Fürs Heimkino sind sogleich alle drei Staffeln geballt auf DVD erschienen.
Die insgesamt 19 halbstündigen Episoden von „Uncle“ bieten wunderbar kurzweilige Unterhaltung für Freunde des schwarzen und zuweilen derben britischen Humors. Die Ausgangsidee der Serie erinnert dezent an Nick Hornbys Roman „About A Boy“, der 2002 mit Hugh Grant in der Hauptrolle verfilmt und 2014 als US-Serie umgesetzt wurde.
In „Uncle“ ist es Comedian Nick Helm, der sich in der Rolle des arbeitslosen Musikers Andy plötzlich mit einem präpubertären Jungen herumschlagen muss. Seine Schwester Sam (Daisy Haggard) nimmt ihn in die Onkelpflichten, weil sie mit Studium und Sorgerechtsstreit genug um die Ohren hat. Nach ihrem Drogenentzug muss sie zudem die regelmäßigen Treffen ihrer Selbsthilfegruppe wahrnehmen. Da bleibt wenig Zeit für ihren 12-jährigen, überaus sensiblen Sohnemann Errol (Elliot Speller-Gillot).
Gerade als sich Andy aus Liebeskummer und Frust über seinen ausbleibenden Erfolg als Musiker das Leben nehmen will, klingelt das Telefon: Sam bittet ihn, Errol von der Schule abzuholen. Missmutig lässt Andy seine eigentlichen Pläne fallen und macht sich auf den Weg. Die erste Aufeinandertreffen mit seinem wortgewandten Neffen nach längerer Zeit fällt noch sehr launisch aus.
Doch umso besser sich Onkel und Neffe kennen lernen, desto mehr Gemeinsamkeiten entdecken sie. Das heißt allerdings nicht, die bissigen Kabbeleien zwischen den beiden würden ein jähes Ende finden. Ganz im Gegenteil: Wenn ein simpel gestrickter, unorganisierter und Bier saufender Chaot auf einen hochintelligenten, organisierten und kränklichen Knaben mit Hygiene-Tick trifft, gehören Reibungspunkte zum Alltag.
Dieser ist in Andys Falle geprägt von allerhand skurrilen Momenten: Allein seine Frauengeschichten bringen ihm immer wieder großen Ärger ein. Im Laufe der Jahre soll Andy aber nicht nur lernen, Verantwortung für Errol zu übernehmen. Auch sein eigenes Leben bekommt er zunehmend in den Griff. Regelmäßige Rückschläge gibt es dennoch, weshalb „Uncle“ auch bis zum Schluss turbulent bleibt.
Als roter Faden der Serie fungieren, ähnlich wie in der US-Comedy „Crazy Ex-Girlfriend“, witzige, surreal inszenierte Gesangseinlagen. Andy kommentiert seine Erlebnisse mit gnadenlos ehrlichen Songs. Hier darf Hauptdarsteller Nick Helm nicht nur sein komödiantisches, sondern auch sein musikalisches Talent unter Beweis stellen.
Die Ohrwürmer wurden glücklicherweise nur untertitelt und nicht synchronisiert. So geht kein Wortwitz verloren. Die deutsche Fassung der regulären Szenen ist aber grundsätzlich gelungen, selbst wenn so mancher Dialog im Originalton noch mehr Biss hat. Doch ganz egal in welcher Sprache – „Uncle“ entpuppt sich als „Guilty Pleasure“-Serie mit hohem Spaßfaktor.
„Uncle: Die komplette Serie“: Veröffentlichung am 24.11.2017 auf DVD (Polyband / WVG)
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