Die Endzeitserie "The Last Ship" wurde in den USA zuletzt um eine vierte und fünfte Staffel verlängert. Hierzulande kommt nun Staffel 3 aus dem vergangenen Jahr ins Heimkino. Fans müssen sich mit dem Abgang eines Hauptcharakters anfreunden. Mehr...

The Last Ship: Staffel 3 schockiert mit Tod einer Hauptfigur
© Polyband

Die dritte Staffel von "The Last Ship" schickt (nicht nur) eine der Hauptfiguren in den Tod. Der explosiven Action bleibt der TV-Dauerbrenner dagegen treu.

Achtung: Diese Rezension enthält Spoiler! Weiterlesen auf eigene Gerfahr!

Die Endzeitserie "The Last Ship" mit Eric Dane ("Grey's Anatomy") in der Hauptrolle wurde in den USA zuletzt um eine vierte und fünfte Staffel verlängert. Hierzulande hat die Produktion aus dem Hause Michael Bay bislang nur den Weg ins Pay-TV und ins Heimkino gefunden. Die 13 Episoden der dritten Staffel werden ab 24. Februar auf DVD und Blu-ray erhältlich sein. Praktisch: Eine "Was bisher geschah"-Zusammenfassung im Bonusmaterial frischt die Erinnerung auf oder erklärt optional Neueinsteigern die wichtigsten Zusammenhänge im "The Last Ship"-Universum.

Was bisher geschah

Das ist wenig komplex und so lassen sich die bisherigen Ereignisse in wenigen Sätzen auf den Punkt bringen: Als eine schreckliche Seuche ausbricht und einen Großteil der Menschheit tötet, liegt die einzige Hoffnung auf dem US-Zerstörerschiffs U.S.S. Nathan unter der Führung von Captain Tom Chandler (Dane). An Bord versucht die Wissenschaftlerin Dr. Rachel Scott (Rhona Mitra) verzweifelt einen Impfstoff zu entwickeln, während Chandler und seine Crew immer wieder Feinde abwehren müssen.

Zum Ende der zweiten Staffel ist es endlich vollbracht: Scott ist ein Heilmittel gelungen, das sich auch noch von alleine verbreitet. Die Welt scheint gerettet, die Geschichte zu Ende erzählt. Doch falsch gedacht: "The Last Ship" bewies sich als solider Quotenbringer für den US-Kabelsender TNT, der deshalb eine Fortsetzung in Auftrag gab.

Gefährliche Mission in Asien

Season 3 rollte die Geschichte daher neu auf. Gleich zum Auftakt der Schock: Dr. Scott hat ihre Verletzung aus dem vorausgegangenen Staffelfinale nicht überlebt. Die Serie verliert damit einen ihrer Hauptcharaktere. Damit nicht genug: Fans müssen sich zeitnah von einer weiteren weiblichen Figur verabschieden, die einer Explosion zum Opfer fällt.

Ersatz lässt nicht allzu lange auf sich warten. Chandler, der vom US-Präsidenten Michener (Mark Moses) zum Navy-Commander befördert wurde, trifft in China auf Undercover-Agentin Sasha Cooper (Bridget Regan, "Agent Carter"). Diese hat sich in den elitären Kreis um Chinas Anführer Peng (Fernando Chien) eingeschlichen. Der Intrigant lässt den Impfstoff wohl nicht wie vereinbart in Asien verteilen, sondern hält ihn zurück, um ungeliebte Nachbarn auszumerzen. Als Chandler diesen Verdacht bei seinem Staatsbesuch direkt anspricht, zeigt Peng nach einem freundlichen Empfang schon bald sein wahres Gesicht.

Eine Überdosis Kabumm

In Japan spitzt sich die Seuchen-Situation bereits dramatisch zu: Eine neue, noch viel aggressivere Form der "Roten Grippe" ist ausgebrochen. Das Virus scheint mutiert und der Impfstoff nicht mehr wirksam. Die U.S.S. Nathan befindet sich unterdessen auf Mission in Viertnam. Mike Slattery (Adam Baldwin) ist zum Captain aufgestiegen. Nach einem blutigen Zwischenfall in einem Nachtclub an Land werden er und weitere Crew-Mitglieder auf ein fremdes Schiff verschleppt. Doch was haben die Entführer vor?

Gleich zu Beginn der dritten Staffel beschwören die Drehbuchautoren wieder eine Vielzahl an Gefahren herauf. Diese gilt es für Chandler und Co im weiteren Verlauf zu überwinden - selbstverständlich begleitet von einer Überdosis Action. Man kann quasi die Uhr danach stellen, wann in jeder Folge eine Schießerei ausbricht oder etwas mit lautem Kabumm in die Luft geht. Sonderlich überraschend und subtil war "The Last Ship" noch nie, dafür schon immer ziemlich patriotisch und überladen mit Kriegsfilm-Klischees.

Parodie auf sich selbst

Die Charaktere sind allesamt sehr eindimensional angelegt und agieren mit militärischer Nüchternheit. Die großen Emotionen scheint Eric Dane mit seiner "Grey's Anatomy"-Zeit hinter sich gelassen zu haben. Als Chandler sagt er seine simplen Einzeiler stets mit versteinerter Miene auf, was zuweilen durchaus amüsiert.

Wenn einmal mehr bombastische Orchesterklänge im Hintergrund seine Heldenrolle untermalen, ist das definitiv zu dick aufgetragen. Ein bisschen bewusster Humor oder Selbstironie hätten "The Last Ship" nicht geschadet. So bierernst, wie sich die Serie gibt, wirkt sie fast wie eine Parodie auf sich selbst und macht gerade deshalb wieder Spaß. Trotz der zunehmend an den Haaren herbeigezogenen Handlung wird es nie langweilig. Schließlich passiert immer etwas und das Tempo lässt nie nach.

Ob das durchschaubare Konzept tatsächlich auch noch eine vierte und fünfte Staffel gut unterhalten kann, bleibt abzuwarten. Aus kreativer Sicht wäre es klug gewesen, nach Season 2 einen Schlussstrich zu ziehen. Die Story ist durch!

"The Last Ship: Staffel 3": Veröffentlichung am 24.02.2017 auf DVD und Blu-ray (Polyband)

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  • Rezension zu: The Last Ship: Staffel 3
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