Silicon Valley Staffel 2Die kurzweilige US-Comedyserie "Silicon Valley" aus dem Hause HBO muss in ihrer zweiten Staffel ohne einen wichtigen Charakterkopf auskommen: Der Tod von Schauspieler Christopher Evan Welch wirft die Story etwas aus der Bahn. Mehr...

Chaotische Start-up-Lektionen mit Computer-Nerds
© HBO / Warner Home Video

Die kurzweilige US-Comedyserie "Silicon Valley" muss in ihrer zweiten Staffel ohne einen wichtigen Charakterkopf auskommen.

Im Silicon Valley können Träume wahr werden. Für viele entwickelt sich das Vorhaben, mit einem eigenen Business durchzustarten allerdings zum Alptraum. Denn die zahlreiche Konkurrenz in der US-amerikanischen IT-Hochburg, die auch Google, eBay, Yahoo und Apple ihr Zuhause nennen, ist mit allen Wassern gewaschen.

Das bekommen die Computer-Nerds um den Programmierer Richard Hendricks (Thomas Middleditch) in der HBO-Comedyserie "Silicon Valley" deutlich zu spüren. Die zweite Staffel beginnt mit einem Todesfall, der die komplette Finanzierung des jungen Start-ups Pied Piper in Frage stellt.

Pied Piper unter Anklage

Richard und seinen Kumpels Erlich (T.J. Miller), Gilfoyle (Martin Starr), Dinesh (Kumail Nanjiani) und Jared (Zach Woods) bleibt nichts anderes übrig, als nach einem neuen Investor zu suchen. Der Supergau tritt jedoch ein, als der exzentrische Gavin Belson (Matt Ross) Pied Piper verklagen will. Der Chef des Großkonzerns Hooli behauptet, Richards bahnbrechender Algorithmus zur Datenkomprimierung sei in seinem Unternehmen entstanden.

Wie soll sich Richard bloß gegen die Anschuldigungen wehren, wenn er kein Geld für teure Anwälte aufbringen kann? Unverhofft kommt bekanntlich oft: Der durchgeknallte Milliardär Russ Hanneman (Chris Diamantopoulos) steigt überraschend bei Pied Piper ein. Doch damit gehen die Probleme erst richtig los.

Tatsächlich geht es in den zehn neuen Folgen von "Silicon Valley" (ab 19. Mai auf DVD) noch turbulenter und chaotischer zu als in der Debütstaffel. Richard und seine kauzige Programmierer-Truppe stolpern von einer Katastrophe in die nächste. Jeder kleinere Zwischenerfolg lässt bereits das nächste Scheitern erahnen, das die Entwicklung von Pied Piper erneut zurückwirft.

Milliardär mit ganz viel „Swag“

Ebenso zuverlässig lassen die Protagonisten kein Fettnäpfchen aus und verhalten sich zu jeder Zeit so dumm wie überhaupt möglich: Richard versagt wieder und wieder in seiner Führungsrolle, kann sich nicht durchsetzen und trifft falsche Entscheidungen. Was es ihm an Selbstbewusstsein mangelt, ist Erlich zu sehr von sich überzeugt.

Mit seiner krankhaften Selbstüberschätzung und provozierend-plumpen Art stößt er gerade wichtige Geschäftspartner vor den Kopf. Neben dem selbstverliebten Russ Hanneman fehlt es aber selbst einem Erlich an „Swag“. Gavin Belson von Hooli bleibt ebenfalls ein dominant-skurriler Charakter, der jedoch deutlich berechnender agiert und intrigiert.

Im Vergleich dazu wirkt die Figur der Laurie Bream, gespielt von Suzanne Cryer, recht blass. Sie wird zunächst groß eingeführt als spleenige Nachfolgerin von Pied-Piper-Investor Peter Gregory, verliert im Laufe der Episoden aber zunehmend an Bedeutung. Vielleicht ist das aber ganz gut so. Denn es wäre schwierig geworden, die Lücke zu füllen, die Schauspieler Christopher Evan Welch hinterlassen hat. Dieser erlag 2013 im Alter von nur 47 Jahren seinem Krebsleiden.

Wortgewandte Satire auf die IT-Branche

Vermutlich hätte sich die Story von "Silicon Valley" mit ihm ganz anders weiterentwickelt. Der zweiten Season fehlt tatsächlich so ein bisschen der rote Faden ohne die Figur des Peter Gregory. Es ist ein ständiges Hin und Her. In nahezu jeder der 25-minütigen Folgen steht die Zukunft von Pied Piper wegen eines neuen Dilemmas auf dem Spiel. Jedes Mal tritt das Worst-Case-Szenario ein, schließlich naht aber doch wieder Rettung durch eine unerwartete Wendung. Dieses Konzept nutzt sich zunehmend ab.

Die witzigen Dialoge und verrückten Charaktere lassen trotzdem keine Langeweile aufkommen. Sie machen "Silicon Valley" zu einer amüsanten Satire auf die IT-Branche. Die DVD-Box mit der kompletten zweiten Staffel bietet mit nicht verwendeten Szenen, dem Featurette "Reality Bytes" und sechs Audiokommentaren mit den Darstellern und Produzenten überraschend viele Extras.

In den USA läuft aktuell die dritte Staffel von "Silicon Valley". HBO hat bereits grünes Licht für eine vierte gegeben, die 2017 ausgestrahlt werden soll. Hierzulande war die Comedy bislang nur im Pay-TV bei Sky Atlantic HD zu sehen und über verschiedene Videoplattformen abrufbar. Staffel 1 ist im vergangenen Jahr fürs Heimkino erschienen.

Link: www.hbo.com/silicon-valley

Veröffentlichung am 19.05.2016 auf DVD (Warner Home Video)

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  • Rezension zu: Silicon Valley: Staffel 2
  • Redaktionswertung:

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