Sebastian BergmanDer jüngste Krimi-Neuzugang im ZDF-Programm ist die schwedische Reihe „Sebastian Bergman - Spuren des Todes“. Die beiden im Oktober ausgestrahlten Filme mit dem TV-Profiler sind nun auf DVD erschienen. Mehr...

Rolf Lassgård in düsterem Schwedenkrimi
© Edel GmbH Germany

Ein Konzept, das auf Nummer sicher geht: „Sebastian Bergman - Spuren des Todes“ mit Rolf Lassgård verlässt sich auf die bewährten Zutaten erfolgreicher Skandinavien-Krimis.

Das ZDF hat schon seit etlichen Jahren quasi ein Abo auf Krimikost aus Skandinavien gebucht, die der Sender mit Vorliebe am späten Sonntagabend zeigt. Der jüngste Neuzugang im Programm ist die schwedische Reihe „Sebastian Bergman - Spuren des Todes“. Die beiden im Oktober ausgestrahlten TV-Filme „Der Mann, der kein Mörder war“ und „Die Frauen, die er kannte“ sind nun auf DVD erschienen.

Schwedens Publikumsliebling Rolf Lassgård glänzte schon als Hauptdarsteller in den „Wallander“-Verfilmungen und in der Rolle des Gunvald Larsson in „Kommissar Beck“. Nun spielt er als traumatisierter, unausstehlicher, aber cleverer Kriminalpsychologe Sebastian Bergman erneut einen Anti-Helden. Auch diesmal macht er ohne Frage einen überzeugenden Job. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, als wäre die neue Serie ein bisschen zu durchschaubar konzipiert.

Nach einer Idee der Erfolgsautoren Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt

Doch das verwundert kaum, denn sie basiert auf den Romanen der Autoren Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt, ihres Zeichens gestandene Krimi-Drehbuchautoren Schwedens. Zu ihren „Bergman“-Romanen waren von Anfang an Verfilmungen geplant. Parallel zum Erscheinen des ersten Bandes lief der erste Film bereits im schwedischen Fernsehen. Eine bessere Vermarktungsstrategie gibt es wohl nicht.

Auch inhaltlich verlassen sich Hjorth und Rosenfeldt auf bewährte Motive: Profiler Bergman hat seine Frau und sein Kind beim Tsunami in Thailand verloren. Mit der Rückkehr in den Polizeidienst will er sein zerbrochenes Leben wieder in den Griff bekommen. Oder ist es doch mehr ein Versuch, sich von seiner unendlichen Trauer und seinen Alpträumen abzulenken? Egal, es scheint für den launischen Bergman ein Schritt in die richtige Richtung und ein Mittel zum Zweck, sich vor dem vollständigen Absturz zu bewahren.

Ein Protagonist mit Ecken und Kanten und einer persönlichen Schicksalsgeschichte, der gerade wegen seiner Traumata so genial in seinem Beruf ist, findet sich in so vielen erfolgreichen Krimiformaten der letzten Jahre. Auch die düstere Inszenierung der Filme, die bedrohlichen Kameraeinstellungen und die besonders blutigen Szenarien sind typisch für eine skandinavische Produktion des Genres und nicht wirklich innovativ.

Romanvorlagen haben mehr Tiefgang

Doch vielleicht gerade weil alle erprobten Zutaten zusammenkommen, können die ersten beiden Teile von „Sebastian Bergman - Spuren des Todes“ sehr gut unterhalten. Wenn Bergman den brutalen Mord an einem Teenager aufzuklären hat und danach einen Serienmörder jagt, der sich seine Ex-Affären als Opfer aussucht, bleibt es spannend bis zum Schluss.

Wer die Romanvorlagen gelesen hat, dürfte dennoch etwas enttäuscht sein: In knapp 90 Minuten Laufzeit können die einzelnen Fälle natürlich nicht so detailliert behandelt werden wie in den Büchern. Entscheidende Handlungsstränge und Figuren wurden für die Filme ausgespart. Die Charaktere, selbst Bergman, werden ihren literarischen Originalen nicht gerecht. Die Dialoge sind mitunter arg hölzern, was allerdings auch an der deutschen Synchronisation liegen könnte.

Der schwedische Originalton hat es übrigens genauso wenig auf die DVDs geschafft wie irgendwelche Extras. Immerhin gibt es die mager ausgestattete Box schon für unter 20 Euro. Fans skandinavischer Krimis kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Veröffentlichung am 20.09.2013 auf DVD (Edel GmbH Germany)

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  • Rezension zu: Sebastian Bergman: Spuren des Todes 1
  • Redaktionswertung:

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