Eine schwangere Ermittlerin kämpft zunächst mit den Dämonen ihrer Vergangenheit. Dann muss sie sich mit einem schrecklichen Schicksalsschlag in ihrem aktuellen Leben auseinandersetzen. Die britische Miniserie „In The Dark“ ist düstere Krimikost mit dem Fokus auf Hauptdarstellerin MyAnna Buring. Mehr...

In The Dark: Hochschwanger auf Mörderjagd
© Polyband Medien GmbH / BBC

Die Schwedin MyAnna Buring glänzt als schwangere und vom Schicksal gebeutelte Ermittlerin in der britischen Krimiserie „In The Dark“.

Die BBC-Produktion „In The Dark“ macht ihrem Titel alle Ehre: In der vierteiligen Miniserie, die ZDFneo hierzulande zu zwei TV-Filmen zusammengefasst hat, geht es überaus düster zu. Das betrifft sowohl die beiden erzählten Fälle als auch das Leben der Protagonistin Helen Weeks (MyAnna Buring).

Warum sich die Ermittlerin zumeist launisch und aggressiv durch ihren Alltag schlägt, deuten zeitnah zahlreiche Rückblenden an. In ihrer Jugend haben die schwangere Kommissarin und ihre damalige beste Freundin Linda Bates (Emma Fryer) Schreckliches erlebt. Trotz der zermürbenden Erinnerungen an die traumatische Vergangenheit kehrt Helen schließlich nach Jahren in ihre alte Heimatstadt zurück.

Eine Ermittlerin voller Geheimnisse

Sie fühlt sich in der Verantwortung, als Lindas Tochter und ein anderes Mädchen spurlos verschwinden. Entgegen der Anordnung ihres Vorgesetzten mischt sie sich in die Ermittlungen ein. Aus dem Vermissten- wird schon bald ein Mordfall. Kein Geringerer als Lindas Ehemann gilt als Hauptverdächtiger. Doch Helen glaubt nicht an diese naheliegende Lösung.

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Auch ihr Kollege und Lebensgefährte Paul Hopkins (Ben Batt) schließt sich ihren Nachforschungen an. Er hat Helen aus Sorge begleitet, nachdem er von ihrer Schwangerschaft erfahren hat. Ihm ist bewusst, wie leichtfertig sich Helen mit ihrer sturen, unberechenbaren Art immer wieder in Gefahr bringt. Zudem scheint sie nicht wirklich begeistert darüber, ein Kind zu erwarten. Paul kann nicht ahnen, welche Geheimnisse seine Partnerin vor ihm zu verbergen versucht. Doch es dauert nicht lange und die ganzen, schonungslosen Wahrheiten kommen ans Licht.

Größtmögliches Leid für die Protagonistin

Es erfolgt ein Zeitsprung von mehreren Wochen: Zurück in Manchester steht die inzwischen hochschwangere Helen nach einem schlimmen Schicksalsschlag selbst vor einem Rätsel. Wieder ermittelt sie auf eigene Faust. Eine erste Spur führt sie zu einem der gefährlichsten Gangster in Manchester. Unterdessen ereignen sich blutige Morde an Mitgliedern einer Gang.

Natürlich hängen alle Ereignisse irgendwie zusammen. Das mitunter doch arg hanebüchene Story-Konstrukt hat nicht allein Drehbuchautor Daniel Brocklehurst zu verwantworten. Dieser adaptierte lediglich zwei Romanvorlagen von Krimiautor Mark Billingham („Die Scherben der Wahrheit“, „Zeit zum Sterben“).

Immerzu ist die Titelheldin persönlich in ihre Fälle involviert und immerzu widerfahren ihr ganz schreckliche Dinge. Wenn Hauptdarstellerin MyAnna Buring ihre Rolle nicht so glaubwürdig spielen würde, hätte „In The Dark“ schnell in seichte Krimi-Gefilde abdriften können.

Probleme mit der Spannungskurve

Ihre Figur verharrt aber zum Glück nie in der hilflosen Opferposition, sondern wird von ihrem Schmerz und ihrer Wut angetrieben. Buring bringt Helen als unbequeme Kämpferin auf den Bildschirm. Diese kommt zwar nie wirklich sympathisch rüber, lässt die Zuschauer aber dennoch mitfiebern.

Trotz einer Komplettlaufzeit des Vierteilers von gerade mal dreieinhalb Stunden gilt es, einige zähe Momente zu überstehen. Brocklehursts Skript fehlt es einfach am richtigen Timing. Nach einem jeweils vielversprechenden Auftakt fällt die Spannungskurve in beiden Fällen im Mittelteil deutlich ab.

Kaum ist die Phase mit angezogener Handbremse beendet, geht es plötzlich mit Vollgas dem Showdown entgegen. Die Auflösungen wirken übereilt, die Motive der Täter nicht vollends nachvollziehbar.

Bislang keine Fortsetzung geplant

Die neu erhältliche DVD-Box zu „In The Dark“ umfasst die vier Einzelepisoden, wie sie im Wochenrhythmus im britischen TV zu sehen waren. Es macht auf jeden Fall Sinn, Folge 1 und 2 sowie 3 und 4 entsprechend der deutschen TV-Ausstrahlung im Doppelpack anzuschauen. Sonst wird der stockende Erzählfluss auch noch unnötig unterbrochen.

Entgegen solider Einschaltquoten in Großbritannien ist derzeit keine Fortsetzung der Serie geplant. Es bleibt also bei einer kurzen, unverbindlichen Binge-Watching-Verpflichtung für Fans düsterer Krimikost.

„In The Dark“: Veröffentlichung am 25.05.2018 auf DVD (Polyband / WVG)

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  • Rezension zu: In The Dark
  • Redaktionswertung:

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