EllerbeckDie ZDF-Sitcom "Ellerbeck" erhält nach enttäuschenden Einschaltquoten wohl keine Fortsetzung. Wer die Mockumentary mit Cordula Stratmann verpasst hat, kann die sechs Folgen nun auf DVD nachschauen. Mehr...

Cordula Stratmann als unverhoffte Bürgermeisterin
© Edel Germany GmbH

In der ZDF-Mockumentary "Ellerbeck" spielt Kaberettistin Cordula Stratmann eine Kindergärtnerin, die unverhofft zur neuen Bürgermeisterin wird.

Selbst im idyllischen Ellerbeck gibt es neuerdings Wutbürger: Die Gruppe um Erzieherin Sabine Ebert (Cordula Stratmann) und ihre beste Freundin Yvonne (Inka Friedrich) zeigt sich erzürnt über die Pläne einer Schweinemastanlage vor den Toren des Städtchens.

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Die Bürgerinitiative mit dem Namen "Mast not be!" steht beinahe vor dem Aus, als Anführerin Yvonne ihre Schwangerschaft verkündet. Kurzerhand springt die unbeholfene Sabine ein, um dem amtierenden Bürgermeister Alexander ten Hensen (Markus John) im anstehenden Wahlkampf Paroli zu bieten. Dieser ist großer Befürworter der Mastanlage und kann über die naive Sabine nur müde lächeln.

Erfolglose Sommervertretung für die "heute-show"

Feinde sollte man allerdings immer ernst nehmen: Tatsächlich gelingt es Sabine mit ihrer natürlichen Art, das Bürgermeisteramt zu übernehmen. Von Lokalpolitik hat sie zwar nicht die geringste Ahnung. Doch sie stellt sich der Herausforderung, gegen die eingefahrenen Strukturen im Rathaus vorzugehen. Hensen will das mit allen Mitteln verhindern und spinnt fleißig Intrigen gegen seine Nachfolgerin.

Die sechsteilige ZDF-Sitcom "Ellerbeck" sollte Comedy-Fans während der Sommerpause der "heute-show" unterhalten. Diese scheinen sich aber ebenfalls in die Ferien verabschiedet zu haben: Die Serie mit Kabarettistin Cordula Stratmann in der Hauptrolle erreichte in den vergangenen Wochen nur enttäuschende Einschaltquoten. Die DVD-Box zur Serie hat wohl in weiser Voraussicht auf den Aufdruck "Staffel 1" verzichtet. Angesichts des geringen Zuschauerinteresses wird es kaum eine Fortsetzung der "Ellerbeck"-Geschichten geben.

Ein nachvollziehbarer Grund, weshalb diese nicht beim Publikum ankamen, ist vielleicht die penetrante Wackelkamera in allen Szenen. Diese mag beabsichtigt sein, da "Ellerbeck" als sogenannte Mockumentary inszeniert wurde. Sie erweist sich aber als mindestens genauso anstrengend wie die ständigen Brüche, wenn die Figuren wie in einer Dokumentation direkt zum Zuschauer in die zitternde Kamera sprechen. Dieses Konzept war bei "Stromberg" und "Modern Family" noch originell, wirkt hier als Stilmittel aber fehlplatziert und bemüht.

Stratmann wie immer mit kauzigem Charme

Viel mehr amüsieren die wenigen Momente, die mit Slapstick-Einlagen und Situationskomik punkten. Dieser Humor wirkt authentischer und nicht so aufgesetzt. Generell bleibt die Gag-Dichte in "Ellerbeck" aber gering. Stratmann setzt wie immer auf ihren spröden, kauzigen Charme. Das ist mitunter wirklich komisch, manchmal aber auch nur albern. Die großen Pointen fehlen. Genau diese haben die ZDF-Zuschauer aber vermutlich auf dem Sendeplatz der "heute-show" erwartet.

Für Startmann ist es bereits der zweite Serienflop innerhalb weniger Monate: Im Juli kam auch ihre Comedyserie "Die Kuhflüsterin" auf keinen grünen Quotennenner am Vorabend im Ersten.

Link: Offizielle ZDF-Seite zur Serie

Veröffentlichung am 04.09.2015 auf DVD (Edel Germany GmbH)

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  • Rezension zu: Ellerbeck: Staffel 1
  • Redaktionswertung:

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