Mit der Stationierung von US-Soldaten in der pfälzischen Provinz Anfang der 1950er-Jahre beginnen auch im beschaulichen Städtchen Kaltenstein Zeiten des Umbruchs.

Ein Hauch von Amerika: Ein überaus seichtes Nachkriegsmelodram
© FFP New Media, Edel Music & Entertainment GmbH

„Ein Hauch von Amerika“ erzählt von einer problematischen Liebe im ländlichen Nachkriegsdeutschland. Das ist seichte und typisch öffentlich-rechtliche Serienkost.

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Mit der Stationierung von US-Soldaten in der pfälzischen Provinz Anfang der 1950er-Jahre beginnen auch im beschaulichen Städtchen Kaltenstein Zeiten des Umbruchs. Für die wohlhabende Familie des Bürgermeisters Strumm (Dietmar Bär) versprechen die Pläne der Besatzer noch mehr Wohlstand. Den ohnehin schon gebeutelten Kastners droht dagegen ein weiterer Absturz in Richtung Armut. Zuerst verlieren sie ihre Ernte und dann auch das komplette Feld. Die Amis wollen darauf ein Krankenhaus errichten.

Immerhin ergattert die rebellische, aber clevere Bauerstochter Marie (Elisa Schlott) eine Stelle als Haushaltshilfe bei Colonel McCoy (Philippe Brenninkmeyer). So kann sie ihre Familie nicht nur finanziell unterstützen, sondern bekommt auch unverhofft Gelegenheit, sich persönlich weiterzuentwickeln. McCoys Gattin Amy (Julia Koschitz) schließt Marie ins Herz und beginnt die junge Frau zu fördern.

Verbotene Liebe

Für Probleme sorgt Maries aufkeimende Liebe zum Schwarzen G.I. George Washington (Reomy D. Mpeho). Die Verbindung zwischen dem deutschen „Frollein“ und dem Soldaten wird sowohl von den Kaltensteinern als auch von den weißen G.I.s missbilligt. Die Situation spitzt sich zu, als plötzlich Maries totgeglaubter Verlobter Siegfried Strumm (Jonas Nay) wieder auftaucht.

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Auch das Leben von Maries bester Freundin und Schwägerin in spe Erika Strumm (Franziska Brandmeier) verläuft alles andere als unkompliziert. Sie umarmt den „American Way of Life“ etwas zu enthusiastisch und mit gefährlicher Naivität. Das bringt ihr nicht nur jede Menge Ärger mit ihrer streng gläubigen und konservativen Mutter ein. Es macht sie auch zum Opfer einer schrecklichen Gewalttat mit weitreichenden Folgen.

Ziemlich durchschaubar

Das Erste hat die Miniserie „Ein Hauch von Amerika“ im vergangenen Dezember als Dreiteiler über den Äther geschickt. Für die Veröffentlichung auf DVD wurde die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Autorin Petra Grill in sechs Folgen aufgeteilt. In dieser Fassung war das von Regisseur Dror Zahavi inszenierte Melodram bereits in der ARD Mediathek zu sehen.

Doch ganz egal, ob Spielfilmlänge oder international vermarktbares 45-Minuten-Format: Der Produktion fällt es überaus schwer, eine vernünftige Spannungskurve aufzubauen. Denn kaum wurden alle Hauptfiguren in den ersten Minuten der Pilotepisode vorgestellt, lässt sich alles Weitere schon so ungefähr erahnen.

Seien es die Vorurteile und Konflikte, mit denen Marie und George als Paar zu kämpfen haben werden oder die so gar nicht überraschende Rückkehr Siegfrieds aus der russischen Kriegsgefangenenschaft. Das Drehbuch wandert auf sehr seichten Pfaden. Der historische Kontext dient nur als Aufhänger für eine in Nostalgie schwelgende Seifenoper mit großen Emotionen und hanebüchenen Konflikten.

Nur ein Hauch von Anspruch

Mit fast schon routinierter Abgebrühtheit wird dabei die Checkliste an Themen wie Rassismus, Antisemitismus und Female Empowerment abgearbeitet. Diese sollen eine Brücke zur Gegenwart schlagen und dem typisch öffentlich-rechtlichen Historiendrama vom Fließband zumindest noch ein wenig Anspruch und Tiefgang verleihen. Doch das wirkt alles sehr gezwungen und konstruiert.

Immerhin in Sachen Besetzung wurde vieles richtig gemacht. Der britische Newcomer Reomy D. Mpeho erweist sich in der Rolle des Goerge als absoluter Sympathieträger der Geschichte. Die Chemie zwischen ihm und Schauspielkollegin Elisa Schlott stimmt auf jeden Fall. Als reine Liebesgeschichte funktioniert „Ein Hauch von Amerika“ daher noch am besten. Richtig Spaß macht auch Julia Koschitz als Amy McCoy. Hinter der anfänglich arroganten Fassade ihrer Figur lässt sich schnell ein gutes Herz und eine überaus starke Frau ausmachen.

Die DVD-Box enthält kurze Interviews mit den Stars und dem Regisseur von „Ein Hauch von Amerika“, aber leider nicht die gleichnamige und inhaltlich deutlich interessantere Dokumentation von Sigrid Faltin. Diese hat das Erste im Anschluss an das Serienfinale ausgestrahlt. Aktuell ist sie noch in der ARD Mediathek abrufbar.

„Ein Hauch von Amerika“: Veröffentlichung am 4. März 2022 auf DVD (Edel Music & Entertainment GmbH)

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Quelle: YouTube / Edel Motion

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  • Rezension zu: Ein Hauch von Amerika
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

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