Ein verschwundenes Kind diente schon in vielen Krimi- und Thrillerserien als Aufhänger für ein dramaturgisches Puzzle, das nach und nach aufgedeckt wird. Auch die ZDF-Produktion "Die verlorene Tochter" nimmt die altbekannten Storyline als Aufhänger und bedient zudem viele weitere Klischees. Mehr...
Die ZDF-Serie "Die verlorene Tochter" bedient sich bekannter Storylines und Klischees. Das Ergebnis ist daher wenig originell, aber wenigstens spannend inszeniert.
Ein verschwundenes Kind diente schon in vielen Krimi- und Thrillerserien als Ausgangspunkt für ein dramaturgisches Puzzle, das nach und nach aufgedeckt wird. Auch die Idee, den verlorenen Nachwuchs Jahre nach dem Verschwinden wieder auftauchen zu lassen, ist längst abgenutzt.
Dennoch hat sich Autor Christian Jeltsch dafür entschieden, beide Aufhänger für sein Drehbuch zu "Die verlorene Tochter" heranzuziehen. Die sechsteilige ZDF-Miniserie ist neu auf DVD erschienen und belässt es leider nicht bei den besagten Klischees.
Diesmal ist es die 16-jährige Tochter eines wohlhabenden Brauerei-Besitzers in Hessen, die abhandenkommt. Isa von Gems (Henriette Confurius) kehrt nicht von einer Schulparty zurück und bleibt wie vom Erdboden verschluckt – ganze zehn Jahre lang.
Als die verlorene Tochter dann plötzlich wieder im beschaulichen Lotheim auftaucht, will es nicht einmal ihr Vater Heinrich (Christian Berkel) wahrhaben. Nicht mehr lange und er hätte Isa für tot erklären lassen. Auch ihr Bruder Philip (Rick Okon) scheint nicht gerade begeistert über das unverhoffte Wiedersehen, denn nun droht sein geplanter Verkauf des Familienunternehmens zu platzen.
Nur Isas Mutter Sigrid (Claudia Michelsen) zeigt sich überglücklich und hofft darauf, dass ihre zerbrochene Familie nun endlich wieder zusammenwächst. Die Sache hat allerdings einen entscheidenden Haken: Isa kann sich an rein gar nichts aus ihrem früheren Leben erinnern. Zumindest behauptet sie das. Was ist damals nur mit ihr geschehen?
Der ehemalige Kommissar Peter Wolff (Götz Schubert) scheiterte einst an dem Fall um Isa, wurde zum Alkoholiker und setzte seine Karriere in den Sand. Jetzt arbeitet er als Sicherheitsmann für die Brauerei und wird von Großmutter Lore Gems (Hildegard Schmahl) beauftragt herauszufinden, wo Isa die ganze Zeit gesteckt hat.
Während Wolff in Frankreich recherchiert, erhalten die Zuschauer zu Beginn jeder Folge entscheidende Hinweise zu Isas Verschwinden. Es geht immer wieder zurück in die Nacht der Party. Die Perspektiven der Flashbacks variieren. So kommen mit zunehmender Laufzeit mehr und mehr Puzzleteile zusammen.
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Solch Salamitaktik-Rückblenden waren in den letzten Jahren ein beliebtes Stilmittel in US-Serien, etwa bei "How To Get Away With Murder" und "This Is Us". "Die verlorene Tochter" setzt es leider sehr berechnend und durchschaubar ein. Natürlich kommt es zu etlichen überraschenden, aber zum Teil auch sehr hanebüchenen Wendungen. Fast jeder Charakter hat ein mehr oder weniger großes Geheimnis zu verbergen.
Durch den immer wieder beliebten Amnesie-Kniff tappt selbst die Protagonistin Isa lange im Dunkeln. Ein schreckliches Trauma blockiert ihre Erinnerungen. Das hat man leider alles schon oft und wesentlich besser gesehen! Freilich liegt das nicht an den Darstellerleistungen, sondern schlichtweg am uninspirierten Skript.
Die erstaunlich düster-atmosphärische Inszenierung durch Regisseur Kai Wessel kann die inhaltlichen Schwächen immerhin ein wenig relativieren. "Die verlorene Tochter" wärmt Altbekanntes also zumindest mit Spannung auf. Ein Must-See ist die Serie aber definitiv nicht.
"Die verlorene Tochter": Veröffentlichung am 14.02.2020 auf DVD (Edel Germany GmbH)
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