Ursprünglich war die TV-Adaption des Romans „Die purpurnen Flüsse“ von Jean-Christophe Grangé als Miniserie angedacht. Nach dem Quotenerfolg der ersten vier Filme wurde jedoch eine Fortsetzung beschlossen. Die zweite Staffel bestätigt leider den schwachen Eindruck der ersten. Mehr...

Die purpurnen Flüsse: Weiterhin kein Serien-Highlight
© Edel Germany GmbH, Storia Television, Maze Pictures

Ein unnahbares Ermittlerduo kämpft sich durch düstere, aber auch schrecklich routinierte Fälle. Das will nicht so recht packen.

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Ursprünglich war die TV-Adaption des Romans „Die purpurnen Flüsse“ von Jean-Christophe Grangé als Miniserie angedacht. Nach dem Quotenerfolg der ersten vier Filme wurde jedoch eine Fortsetzung beschlossen. Eine zweite Staffel der belgisch-deutsch-französischen Koproduktion läuft aktuell am späten Montagabend im ZDF und ist bereits fürs Heimkino erhältlich.

Kommissar Pierre Niémans (Olivier Marchal) und seine Kollegin Camille Delaunay (Erika Sainte) vom französischen Zentralbüro für Gewaltverbrechen müssen erneut vier geheimnisvolle Fälle aufklären. Diese drehen sich wie gehabt um Ritualmorde und alte Mythen. Da die lokalen Polizeibehörden damit überfordert sind, ist das eigenbrötlerische Ermittlerduo im ganzen Land unterwegs.

Blutige Ritualmorde

Zunächst verschlägt es Niémans und Delaunay in eine luxuriöse Schönheitsklinik nahe der Schweizer Grenze. Dort wurde die Leiche einer Klientin im hauseigenen Dampfbad gefunden. Ihr Körper ist völlig kahl rasiert. In ihre Haut hat der Killer ein Symbol geritzt. Wie sich bald herausstellt, stammt dies aus dem Mittelalter und kam bei der Hexenverfolgung zum Einsatz. Die Bewohner des nahegelegenen Dorfes entpuppen sich nicht nur als abergläubisch. Sie sind auch ziemlich schlecht auf die Chefin der Klinik (Christiane Paul in einer Nebenrolle) zu sprechen. Die Suche nach dem Täter geht bei so vielen Verdächtigen nur schleppend voran.

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Kaum ist dieses Rätsel gelöst, ereignen sich in einer kleinen Gemeinde in den Bergen der Provence schon die nächsten grausamen Morde. Diese scheinen in Verbindung mit einem alten Reliquienraub zu stehen, der während des Jugoslawienkrieges von Söldnern begangen wurde. Alles deutet auf einen blutigen Rachefeldzug hin.

Gefärlicher Voodoo-Zauber

Eine außergewöhnlich drapierte Leiche steht auch am Anfang des dritten Falls, der sich in der Umgebung von Nord-pas-de-Calais abspielt. Die Spuren führen Niémans und Delaunay in eine Flüchtlingsunterkunft. Dort müssen verschiedene verfeindete afrikanische Stammesgruppen unter chaotischen Verhältnissen zusammenleben. Camille schleicht sich undercover als Sozialarbeiterin ins Camp ein und kommt einem mysteriösen Voodoo-Zauber auf die Spur.

Richtig emotional wird es für die taffe Ermittlerin schließlich bei einem sehr persönlichen Einsatz in Lyon: Ihr entfremdeter Sohn Léo gerät in die Fänge der reichen Familie Monferville. Der 17-Jährige hat sich fälschlicherweise als der vor vielen Jahren entführte Sprössling der unheimlichen Sippe ausgegeben. Nachdem er anfangs mit offenen Armen empfangen wird, erlebt er hinter den Toren des Luxus-Anwesens schon bald den blanken Horror. Gelingt es seiner verzweifelten Mutter, ihn zu befreien?

Unnahbare Protagonisten

Das Staffelfinale mag zwar genauso abstrus und konstruiert wie die vorausgegangenen Filme anmuten. Immerhin bricht die Krimireihe hier aber ein wenig aus ihrer Routine aus. Noch wichtiger: Erika Sainte bekommt endlich Gelegenheit, ihre Figur ein Stück weit von ihrer Unnahbarkeit zu befreien. Auch wenn Camille schon zuvor unter der schwierigen Beziehung zu ihrem Sohn leidet. So richtig verletzlich und menschlich erleben die Zuschauer sie erstmals in diesem persönlichen Fall.

Olivier Marchal bleibt als extrem mies gelaunter und gegenüber fremden Kollegen unverschämt unfreundlicher Kommissar dagegen ein stark gewöhnungsbedürftiger Protagonist. Es fällt richtig schwer, dem Griesgram auch nur einen Hauch von Sympathie entgegenzubringen. Dafür fehlt es schlichtweg an Erklärungen für seine überaus negativen Charakterzüge.

Verpasste Chance

Nun gut, angesichts der düsteren Verbrechen stumpft man selbst als Zuschauer relativ schnell ab: Es variieren zwar die Schauplätze und Spielfiguren, im Kern sind die einzelnen, sehr gemächlich erzählten Geschichten aber sehr ähnlich aufgebaut und inszeniert. Gerade durch die Spielfilmlänge hätten die Drehbuchautoren die Chance nutzen können, aus dem schablonenhaften Aufbau eines 45-Minuten-Krimiformats auszubrechen. Doch sie hatten wohl kein Interesse daran oder wurden entsprechend beauftragt.

Tatsächlich war auch Grangé wie schon bei Staffel 1 wieder am Schreibprozess beteiligt. An die Spannung und Atmosphäre seines Romans kommt die Serienversion von „Die purpurnen Flüsse“ aber nicht heran. Im Vergleich mit der gleichnamigen Kinoverfilmung aus dem Jahre 2000 zieht sie ebenfalls den Kürzeren.

Im französischen TV erzielte die Neuauflage im vergangenen Frühjahr wieder Top-Quoten. Deshalb befindet sich bereits eine dritte Staffel in Produktion.

„Die purpurnen Flüsse: Staffel 2“: Veröffentlichung am 4.12.2020 auf DVD und Blu-ray (Edel Germany GmbH)

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Quelle: YouTube / KrimiKollegen

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Hinweis: Nach dem erfolgreichen Versand des Gewinnspielformulars erfolgt eine Empfehlung für einen anderen redaktionellen Beitrag.

Das Gewinnspiel ist beendet. Gewonnen hat Marcel B. aus Ahaus.

  • Rezension zu: Die purpurnen Flüsse: Staffel 2
  • Redaktionswertung:

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