Das Personal ändert sich weiter, das Konzept bleibt starr und durchschaubar: Die britisch-französische Krimiserie "Death In Paradise" offenbart mit ihrer vierten Staffel deutliche Ermüdungserscheinungen. Trotzdem stimmen die Einschaltquoten. Mehr...

Death In Paradise: Karibik-Krimi nach Schema F
© Red Planet / BBC

Das Personal ändert sich weiter, das Konzept bleibt starr: Die Krimiserie "Death In Paradise" offenbart mit ihrer vierten Staffel deutliche Ermüdungserscheinungen.

Den Abschied von Hauptdarsteller Ben Miller als Detective Inspector Poole hat "Death In Paradise" zuletzt recht gut verkraftet. Mit Kris Marshall ("Tatsächlich... Liebe") wurde ein nahezu ebenbürtiger Ersatz gefunden. Der 43-Jährige spielte sich als tollpatschiger, aber cleverer DI Humphrey Goodman, der auf der fiktiven Karibikinsel Saint-Marie ermittelt, schnell in die Herzen der Zuschauer.

Mit ihrem ausgewechselten Protagonisten erlebte die Krimiserie sogar ein neues Quotenhoch in Großbritannien: Knapp über 9 Millionen Fans schalteten im Durchschnitt bei den Folgen der vierten Staffel ein, die hierzulande bei ZDFneo zu sehen war und nun auf DVD zu haben ist. Diese umfasst erneut acht, knapp 50-minütige Episoden.

Einmal mehr tragen sich vor exotischer Kulisse diverse Morde zu. So wird etwa der Eigentümer einer Rumbrennerei erstochen, ein Surflehrer erschossen und der Präsident des Heimatvereins vergiftet.

Routinierte Mordfälle in "Miss Marple"-Manier

Die abgeschlossenen Fälle laufen stets gleich ab: Jemand wird unter mysteriösen Umständen getötet, eine Gruppe Verdächtiger rückt ins Zentrum der Ermittlungen und am Ende jeder Folge überführt Goodman den Täter vor versammelter Mannschaft. Zuvor tappen er und der Rest des Polizeiteams eine Weile im Dunkeln, bis es schließlich zu einer überraschenden Wendung oder Erkenntnis kommt.

Ihren Reiz gewinnt diese konstruierte Krimi-Routine nach alter "Miss Marple"-Manier zum einen durch die oft unbeholfene Art Goodmans. Niemals lässt er Stolpersteine und Fettnäpfchen aus. Zum anderen amüsieren seine kleinen Kabbeleien mit Kollegin Detective Sergeant Camille Bordey (Sara Martins). In ihrer Gegenwart wird Goodman zum verliebten, unsicherer Schuljungen, was amüsiert.

Doch damit ist noch im Laufe der Staffel Schluss: Auch Schauspielerin Sara Martins verlässt die Serie. Ihr Charakter entschließt sich dazu, einen neue Stelle in Paris anzutreten. Ersetzt wird sie durch die Figur der Florence Cassell, die von Joséphine Jobert gespielt wird. Leider wirkt die neue Frau an der Seite Goodmans wie eine uninspirierte Camille-Kopie.

Neuzugänge bringen keinen frischen Wind mit

Ähnlich verhält es sich mit Neuzugang Tobi Bakare, der in die Rolle des Jungpolizisten J.P. Hooper schlüpft. Dieser fungiert als Copy-and-Paste-Ersatz für die Figur des Fidel Best (Gary Carr), die bereits zu Beginn der Staffel quasi in einem Nebensatz verabschiedet wird.  

Feste Konstanten im Cast bleiben Danny John-Jules als Officer Dwayne Myers und Don Warrington als Commissioner Selwyn Patterson. Beide müssen in "Death In Paradise" für bemühte Albernheiten herhalten. Auch der kleine (computeranimierte) Gecko, dem Goodman wie einst schon Poole regelmäßig sein Herz ausschüttet, läuft sich als Running Gag allmählich tot.

Trotz der vielen Veränderungen in der Besetzung haben es die Drehbuchautoren versäumt, frischen Wind durch die französisch-britische Koproduktion wehen zu lassen. Da die Serie aber wie gehabt gute Quoten einfährt, wird Anfang 2017 bereits die sechste Staffel im britischen TV an den Start gehen. Hierzulande zeigt ZDFneo Staffel 5 ab 16. September in Doppelfolgen am Freitagabend.

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  • Rezension zu: Death In Paradise: Staffel 4
  • Redaktionswertung:

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