In der US-Comedy „Deabeat“ geht es um Geister, die ins Licht geführt werden sollen: „Tucker & Dale vs. Evil“-Star Tyler Labine spielt ein dauerbekifftes Medium, das aus seiner besonderen Gabe kein Kapital zu schlagen weiß. Mehr...
Schwache Story, starker Cast: Die Hulu-Serie „Deadbeat“ erweist sich als kurzweiliges Vergnügen.
Als Synonym für Versager könnte auch der Name von Kevin „Pac“ Pacalioglu (Tyler Labine) herhalten. Der übergewichtige und dauerbekiffte New Yorker schlägt sich meistens mehr schlecht als recht durch den Tag. Die Miete ist mal wieder überfällig und die Geschäfte laufen schlecht.
Das Problem: Pac arbeitet selbständig in einer nicht gerade seriösen Branche. Er hilft anderen Menschen, lästige Geister loszuwerden. Für diese außergewöhnliche Dienstleistung bekommt er, wenn es dumm läuft, nur einen feuchten Handschlag. Selbst bei tatsächlicher Bezahlung gehen die Dollar-Scheine schnell für Essen, Drogen oder offene Rechnungen drauf.
Das geschieht einem Scharlatan recht: Ein voreiliges Urteil! Denn Pac kann wirklich Geister sehen und mit ihnen kommunizieren. Er muss die letzten Wünsche der spukenden Seelen erfüllen, damit sie endlich ihren Frieden finden und sich ins Licht verabschieden. Die prominente Blondine Camomile White (Cat Deeley) dagegen ist eine Betrügerin. Sie gibt nur vor, übersinnliche Fähigkeiten zu besitzen.
Als Pac der biestigen Fakerin bei einer Veranstaltung die Show stiehlt, erklärt sie ihm den Krieg. Dennoch kann es sich der Chaot nicht verkneifen, der Zicke nachzusteigen. Zwar will sie mit allen Mitteln sein Leben ruinieren, sieht aber einfach trotzdem gut aus. Mit ein paar Joints von Drogendealer-Kumpel Roofie (Brandon T. Jackson) bleibt Pac immer zuversichtlich, locker und tiefenentspannt.
Die Comedyserie „Deadbeat“ aus der Schmiede des US-Streamingportals Hulu basiert auf einer nicht unbedingt originellen Idee: Protagonisten, die Geister auf ihrem letzten Weg begleiten, standen schon in „Ghost Whisperer“, „Medium“ und vielen weiteren TV-Produktionen im Mittelpunkt. Mit Kumpel-Typ Tyler Labine („Tucker & Dale vs. Evil“) in der Hauptrolle wird die abgenutzte Thematik nun auf einer humorvollen Ebene beleuchtet.
Das rechtfertigt nicht unbedingt die halbherzigen Effekte. Die trashige Note passt immerhin zu den überzogenen Albernheiten und dem doch eher derben Männerhumor. Die ganz großen Lacher bleiben aus, dafür fehlt es „Deadbeat“ an echtem Biss. Am witzigsten sind die satirischen Anspielungen auf den Serienklassiker „Law & Order“ und ein deformiertes Gespenst mit Sprachfehler, das im Laufe der zehn Episoden immer wieder auftaucht.
Die Folgen sind mit gerade mal 20 Minuten Laufzeit sehr kurzweilig und in sich abgeschlossen. Nach bewährtem Strickmuster wird jeweils ein „Fall der Woche“ abgehandelt. Diese sture Formelhaftigkeit wäre bei der Serie eines Streamingdienstes, der meist komplette Staffeln dauerhaft online stellt, gar nicht nötig gewesen.
Viel unterhaltsamer und spannender als die abgedroschenen Geistergeschichten ist ohnehin die Dynamik zwischen den Hauptfiguren. Die konfliktreichen Begegnungen von Pac und Camomile sowie die wachsende Freundschaft zwischen Pac und Roofie machen „Deadbeat“ aus. Tyler Labine, Sidekick Brandon T. Jackson („Californication“) und die britische TV-Moderatorin Cat Deeley geben ein starkes Cast-Trio ab, das über inhaltliche Schwächen hinwegsehen lässt.
Hulu hat „Deadbeat“ bereits um eine dritte Staffel verlängert. Die erste Staffel feierte hierzulande Premiere beim Pay-TV-Sender ProSieben Fun und ist nun neu auf DVD und Blu-ray erhältlich. Als Extras gibt es darauf die zwei kurzen Featurettes „Medium for Hire - Was ist Deadbeat?“ und „Die Charaktere von Deadbeat“ sowie einen Trailer zu sehen.
Link: www.hulu.com/deadbeat
Veröffentlichung am 20.08.2015 auf DVD und Blu-ray (Studiocanal)
Angebote bei amazon.de:
hitchecker.de - News, Rezensionen und Gewinnspiele in Sachen Serien, Filme, Musik, Software, Technik und mehr
© Copyright 2022 by TEXT-BAUER