ClanMorden will gelernt sein. Denn was in der Theorie wie ein perfekter Plan klingt, erweist sich in der Praxis als Misserfolg. Das müssen auch die fünf Goethal-Schwestern in der belgischen Fernsehserie "Clan" feststellen. Mehr...

Der fiese Schwager muss weg
© Edel Germany GmbH

Gute Story, biedere Umsetzung: Die belgische TV-Serie "Clan" versucht sich als Mix aus Dramedy und Krimi.

Morden will gelernt sein. Denn was in der Theorie wie ein perfekter Plan klingt, erweist sich in der Praxis als Misserfolg. Das müssen auch die vier Goethal-Schwestern Birgit, Eva, Veerle und Rebekka feststellen: Sie wollen Goedele, die fünfte Schwester im Bunde, von ihrem Ehemann Jean-Claude befreien.

Der Widerling liebt es, seine Frau, die Verwandten und auch Freunde der Familie zu demütigen und vorzuführen. Als er sich am Silversterabend wieder unmöglich benimmt, wird aus einer fixen Idee schnell der Wunsch, Nägel mit Köpfen zu machen. Doch Jean-Claude beißt nicht so einfach ins Gras. Etliche Mordversuche der Goethal-Mädels scheitern.

Zwei neugierige Versicherungsagenten

Die Zuschauer der belgischen TV-Serie "Clan - Den perfekten Mord gibt es nicht" erfahren jedoch schon in der ersten von zehn Folgen, dass Jean-Claude schließlich doch das Zeitliche gesegnet hat. Wie genau, das erzählt die mit dem flämischen Filmpreis ausgezeichnete Produktion in Rückblenden. Schon nach wenigen Szenen aus dem Familienleben wird klar, warum Jean-Claude so verhasst war - nicht nur bei seinen Schwägerinnen.

Die Handlungsebene der Gegenwart thematisiert zunächst die Beerdigung und die Trauerfeier. Dann kommen die beiden Versicherungsagenten Thomas und Matthias DeWitt ins Spiel. Die beiden Brüder müssten Insolvenz anmelden, wenn sie Jean-Claudes Lebensversicherung an Veerle auszuzahlen würden.

Grund genug für die beiden Männer, Recherchen anzustellen: Kommen sie den mörderischen Schwestern etwa auf die Schliche und doch um eine Auszahlung herum? So viel sei verraten: Sie werden die Wahrheit herausfinden. Die finale Auflösung fällt allerdings sehr überraschend aus.

"Clan" besticht durch eine ausgeklügelte Story mit diversen Twists, die man so nicht unbedingt kommen sieht. Die Serienschöpferinnen Kaat Beels und Nathalie Basteyns orientieren sich mit ihrem geheimnisvollen Mordfall in der belgischen Kleinstadtidylle klar an US-Formaten wie  "Desperate Housewives" und "Devious Maids".

Kommt noch ein US-Remake?

Der Unterschied: Trotz etlicher skurriler Charaktere kommt "Clan" weniger schrill und bunt daher. Es fehlt auch der Glamour-Faktor. Es wird ein sehr realitätsnahes Bild des Goethal-Familienalltags gezeichnet. Der bitterböse, schwarze Humor bleibt dabei sehr subtil und unaufdringlich. Gerade hier hätte die Serie vielleicht doch etwas mehr offensichtlichen Biss vertragen. Der nüchterne und ruhige Erzählstil raubt ihr Tempo und damit auch Unterhaltungswert.

Die DVD-Box mit der ersten und einzigen Staffel von "Clan" kommt leider ohne Extras aus. Leider gibt es auch keine Untertitel, sonst wäre der niederländische Originalton definitiv der faden deutschen Synchronfassung vorzuziehen.

Der US-Sender A&E hat bereits 2013 angekündigt, an einem Remake der Serie zu arbeiten. Bis dato gibt es aber noch keine Details zum Projekt, was eher gegen eine baldige Umsetzung spricht. In Belgien scheint es unterdessen keine Pläne für eine zweite Staffel zu geben. Die erste stammt bereits aus dem Jahr 2012.

Link: Offizielle Seite bei ZDFneo

Veröffentlichung am 19.06.2015 auf DVD (Edel Germany GmbH)

Angebote bei amazon.de:

B00WAYD5M4B00VSHH51QB00H03P4VAB00SUOJJ50

  • Rezension zu: Clan: Staffel 1
  • Redaktionswertung:

Kommentar schreiben

Senden

Weitere Serienchecks