„Tatort“ aus Dortmund: Von häuslicher Gewalt und Femizid

Im aktuellen „Tatort“ mit dem Titel „Feuer“ untersucht das Ermittlerduo Faber und Herzog den Tod einer Mutter, die mit ihrer kleinen Tochter Schutz in einem Frauenhaus suchte.

Das Erste versüßt Krimifans die Primetime am Pfingstmontag mit einem neuen „Tatort“ aus Dortmund. Erstmals inszenierte Nana Neul eine Folge für die Reihe. Eines hat sie an der Produktion besonders gereizt: „In Feuer geht es um Femizide und um Frauen, die vor häuslicher Gewalt ins Frauenhaus flüchten. Da in Deutschland jeden Tag eine Frau umgebracht wird, ist das Thema hoch aktuell.“

In den Augen der Regisseurin eignet sich der „Tatort“ bestens dafür, gesellschaftlich relevante Themen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Das Drehbuch von Markus Busch erzähle nicht nur einen klassische Krimigeschichte, sondern auch ein Familiendrama.

Tödliche Brandstiftung

In einer Siedlung bei Dortmund wird die kleine Zoe Gebken (Tesla Tekin) in der Morgendämmerung fast von einem Auto erfasst. Ihr rußgeschwärztes Gesicht lässt bereits erahnen: Es ist etwas Schreckliches passiert.

Tatsächlich wird kurze Zeit später die Mutter des Mädchens tot im Haus der Familie gefunden. Sie starb an einer Rauchvergiftung. Jemand hat Feuer gelegt. Doch zunächst bleibt das Motiv für die Brandstiftung unklar. Zoes Vater Jens Hielscher (Sebastian Zimmler) kann ein Alibi vorweisen. Ihr Halbbruder Finn (Caspar Hoffmann) ist jedoch schon länger verschwunden.

Undercover-Einsatz für Rosa

Eine Spur führt Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) und seine Kollegin Rosa Herzog (Stefaie Reinsperger) in ein Frauenhaus. Dort hat die umgekommene Meike Gebken (Nadja Becker) seit vier Wochen mit ihrer Tochter gelebt. Um mehr herauszufinden, gibt sich Rosa als hilfesuchende Frau aus und ermittelt undercover in der Einrichtung. „Die Begegnungen mit den Frauen im Frauenhaus nehmen Rosa sehr mit“, so Schauspielerin Stefanie Reinsperger, „die gesamte Situation ist sehr angespannt und emotional aufregend.“

Auch Faber geht der Fall nahe. Seit dem schmerzlichen Verlust seiner Tochter fühlt er sich ganz besonders verantwortlich für ein Kind wie Zoe, das es offenbar vor einem gewalttätigen Vater zu beschützen gilt. Darüber hinaus beschäftigt Faber weiterhin der Mord an KTU-Chef Haller. Verdächtigen seine Chefin Ira Klasnić (Alessija Lause) und LKA-Kommissar Daniel Kossik (Stefan Konarske) ihn weiterhin, obwohl ein Täter gefunden wurde?