Zwei Teenie-Schwestern kämpfen ums Überleben, als ein ekliger Parasit die Menschen in ihrer Kleinstadt in zombieartige Bestien verwandelt. Man ahnt es schon: Der Horrorfilm "Viral" verlässt sich auf bekannte Motive des Genres. Mehr...

Viral: Ein Wurm geht um
© Capelight Pictures

Im Horrorfilm "Viral" kämpfen zwei Teenie-Schwestern ums Überleben: Ein wurmartiger Parasit verwandelt die Menschen um sie herum in Bestien.

Die beiden Regisseure Henry Joost und Ariel Schulman, die schon gemeinsam "Paranormal Activity 3" und "Nerve" inszeniert haben, bleiben auch mit "Viral" dem Horrorgenre treu. Ihr neuestes Werk erscheint hierzulande direkt auf DVD und Blu-ray.

Dabei ist die Low-Budget-Produktion durchaus besser als so etliche Teenie-Schocker, die es in jüngster Vergangenheit ins Kino geschafft haben. Dennoch bewegt sich "Viral" nur auf solidem Durchschnittsniveau, was vor allem an der Story vom Reißbrett liegt.

Story vom Reißbrett

Die schüchterne Emma (Sofia Black-D'Elia) und ihre rebellische, ältere Schwester Stacey (Analeigh Tipton) wohnen erst seit Kurzem in einer Kleinstadt in Kalifornien. Ihre Eltern durchleben gerade eine Ehekrise, weshalb die Mutter der beiden Mädchen aktuell nicht anwesend ist. Doch davon ahnt Emma nichts. Sie wälzt gerade andere Teenager-Probleme: Nachbarsjunge Evan (Travis Tope) bringt ihr pubertierendes Herz zum Hüpfen. Aber wie soll sie ihm näherkommen?

Die forsche Stacey hat deutlich weniger Berührungsängste und hilft dem Liebesglück ihrer kleinen Schwester kurzerhand auf die Sprünge. Das erste Date zwischen Emma und Evan auf einer feucht-fröhlichen Party steht unter keinem guten Stern. Ausgerechnet jetzt warnt die Regierung vor dem Ausbruch einer Seuche: Ein mysteriöser Virus aus China könnte es bis in die USA geschafft haben.

Fast wie Zombies

Ist Emmas Freundin Gracie (Linzie Grey) etwa schon infiziert? Nach ihrem plötzlichen Zusammenbruch in der Schule liegt sie angeblich im Krankenhaus. Der Ernst der Lage zeigt sich noch auf der Party, wo ein offensichtlich erkrankter Jugendlicher plötzlich zur wilden Bestie wird und alle attackiert. Emma, Stacey und Evan gelingt die Flucht. Daheim sind die beiden Schwestern schließlich allein auf sich gestellt.

Ihr Vater wollte ihre Mutter vom Flughafen abholen und steckt nun im Verkehrschaos fest. Umkehren kann er nicht, denn das Militär hat bereits begonnen, die Stadt abzuriegeln. Die Epidemie breitet sich rasant aus. Besteht für Emma und Stacey überhaupt noch eine Chance ihr zu entkommen?

Spätestens nach der Party-Attacke dürfte klar sein: Das wird schwierig, denn "Viral" fügt der altbekannten "Outbreak"-Thematik noch ein Horrorelement hinzu. Bei dem Virus handelt es sich nämlich gar nicht um einen solchen, sondern um einen wurmartigen Parasiten, der die Menschen befällt und in ihnen heranwächst. So schafft er es sogar, ihr Verhalten zu kontrollieren und sie zu einer Art gefräßig-aggressiver Zombies zu machen.

Die dummen Teenager

Seine Spannung gewinnt der Film aber nicht etwa durch die damit verbundenen Ekelszenen. Joost und Schulman gelingt zumindest streckenweise eine beklemmende, knisternde Atmosphäre, weil sich das Hauptgeschehen auf wenige Personen und Kulissen konzentriert.

Im Zuhause der Schwestern wird "Viral" fast zum packenden Kammerspiel und kann trotz aller Vorhersehbarkeit ein paar gute Schreckmomente vorweisen. Sofia Black-D'Elia wirkt sehr natürlich als Emma und ist eine sympathische Protagonistin, die zum Mitfiebern taugt.

Das heißt jedoch nicht, dass sie sich in ihrer Rolle cleverer verhalten darf als die anderen jugendlichen Figuren. Die Teenies fordern ihr Schicksal mit ihrem dämlichen und unvernünftigen Handeln immer wieder heraus.

Ganz ohne Überraschungen

Mit diesem alten Horrofilm-Klischee haben es sich die Drehbuchautoren Barbara Marshall und Christopher Landon wirklich einfach gemacht. Auch einen überraschenden Twist zum Showdown sparen sie sich einfach.

Immerhin kommt "Viral" bei einer knackigen Laufzeit von 82 Minuten ganz ohne Längen aus. Für einen kurzweiligen Heimkino-Abend geht der Streifen absolut in Ordnung. Vor allem das jüngere Publikum dürfte sich gut unterhalten fühlen. Horrorfilm-Kenner greifen lieber zu einem härteren und/oder anspruchsvolleren Werk.

"Viral": Veröffentlichung am 21.07.2017 auf DVD und Blu-ray (Alive / Capelight Pictures)

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  • Rezension zu: Viral
  • Redaktionswertung:


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