Hollywood-Schönling Ryan Reynolds und Charakterkopf Samuel L. Jackson in einem gemeinsamen Actionfilm – das soll funktionieren? Das tut es durchaus: Das ungleiche Duo schafft es, die durchschaubare Reißbrett-Story von „Killer's Bodyguard“ mit viel Witz und Selbstironie zu würzen. Mehr...

Killer's Bodyguard: Wenn Killer Personenschutz brauchen
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Hollywood-Schönling Ryan Reynolds und Charakterkopf Samuel L. Jackson in einem gemeinsamen Actionfilm – das soll funktionieren?

Das tut es durchaus: Das ungleiche Duo schafft es, die durchschaubare Reißbrett-Story von „Killer's Bodyguard“ mit viel Witz und Selbstironie zu würzen. Das Ergebnis sind knapp zwei Stunden Gags und flotte Dialoge am laufenden Band.

Reynolds spielt den ehemaligen Elite-Bodyguard Michael Bryce, der nach einem missglückten Einsatz auch weniger verlockende Jobs annehmen muss: Ausgerechnet den Auftragskiller Darius Kincaid (Jackson) soll er nun beschützen. Die beiden verbinden weniger schöne Begegnungen in der Vergangenheit, die Bryce beinahe das Leben gekostet hätten.

Kronzeuge gegen kaltblütigen Kriegsverbrecher

Doch der muss sich zusammenreißen: Kincaid fungiert als entscheidender Zeuge im Prozess gegen den weißrussischen Diktator Vladislav Dukhovich (Gary Oldman) und soll vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gegen diesen aussagen. Der stereotype Bösewicht jagt Bryce und Kincaid blutdurstige Söldner auf den Hals.

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Die beiden müssen daher notgedrungen zusammenhalten, um zu überleben. Zwischen flott inszenierten Schießereien, wilden Verfolgungsjagden und mies animierten Explosionen lernen sich die Protagonisten besser kennen und auch zu respektieren. Dabei erweist sich Kincaid mehr und mehr als Killer mit Herz und einer tragischen Hintergrundgeschichte.

Die eingeschobenen Rückblenden, die mehr über Kincaid verraten, haben aber sonst einen eher skurrilen, amüsanten Charakter. Das gilt auch für die kurzweiligen Ausflüge in den Frauenknast zur heißblütigen Frau des Killers. Eine gut gelaunte und dauerfluchende Salma Hayek gibt diese mit extra viel Overacting zum Besten.

Unterhaltsam trotz inhaltlicher Schwächen

Die mitunter sehr brutalen und plötzlich todernsten Momente irritieren bei der sonst komödiantischen Ausrichtung von „The Hitman's Bodyguard“, wie das Buddy-Movie im Original heißt. Regisseur Patrick Hughes („The Expendables 3“) lässt eine Menge Blut spritzen und schickt in jeder Einstellung gefühlte zehn Schurken über den Jordan. Auch die Völkermord-Thematik um Dukhovich wirkt inmitten der überdrehten Action-Gaudi schrecklich fehlplatziert.

Der unentschlossene Streifen hat seinen Unterhaltungswert allein seinem spritzigen Cast zu verdanken: Ohne Jackson, Reynolds und Hayek hätte die dünne Geschichte aus der Feder von Tom O'Connor („Fire With Fire“) sicher noch weniger überzeugt.

Kurzum: Für einen kurzweiligen Heimkino-Abend geht „Killer's Bodyguard“ auf jeden Fall in Ordnung – wenn der Sinn nach Action und nicht nach Anspruch steht.

„Killer's Bodyguard“: Veröffentlichung am 12.01.2018 auf DVD und Blu-ray (EuroVideo Medien GmbH)

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  • Rezension zu: Killer's Bodyguard
  • Redaktionswertung:

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