Der Dieb der WorteEinige Drehbücher schlummern lange in der Schublade, bevor sie doch noch den Weg auf die große Leinwand finden. So erging es auch dem Regieduo Brian Klugman und Lee Sternthal mit ihrem Skript zu "Der Dieb der Worte". Mehr...

Verschachteltes Drama mit Bradley Cooper
© Universum Film

Bradley Cooper stiehlt als erfolgloser Schriftsteller das Manuskript eines Unbekannten und ist wiederum nur die Spielfigur eines anderen Schreiberlings.

Einige Drehbücher schlummern lange in der Schublade, bevor sie wider Erwarten doch noch den Weg auf die große Leinwand finden. So erging es auch dem Autoren- und Regieduo Brian Klugman und Lee Sternthal mit ihrem Skript zum Drama "Der Dieb der Worte", das hierzulande nur kurzzeitig im vergangenen Mai in ausgewählten Kinos zu sehen war.

Jetzt erscheint der Film auf DVD und Blu-ray. Im heimischen Wohnzimmer ist er auch trotz prominenter Besetzung besser aufgehoben als in großen Lichtspielhäusern. Mit seiner Thematik und der verschachtelten Erzählweise bedient er weniger die breite Masse, vielmehr Literaturinteressierte und Bewunderer Ernest Hemingways.

Viele Anspielungen auf Ernest Hemingway

Klugman und Sternthal servieren in den Dialogen ihrer Protagonisten nicht nur zahlreiche Zitate des legendären US-Schriftstellers. Sie spielen mit ihrer Story zudem auf den Fakt an, dass sämtliche vor 1922 entstandenen Hemingway Werke als verschollen gelten. Es heißt, Hemingways erste Frau habe einst eine Tasche mit den Schriften in einem Zug stehen lassen.

Was wäre, wenn diese jemand gefunden und als seine eigenen ausgegeben hätte? Diese Frage lieferte wohl die Grundidee zu "Der Dieb der Worte". Erzählt wird die Geschichte des talentierten, aber erfolglosen Autors Rory Jansen (Bradley Cooper). Eines Tages entdeckt dieser in einer antiquen Aktentasche, die seine Freundin Dora (Zoë Saldana) für ihn in Paris gekauft hat, das Manuskript eines Nachkriegsromanes.

Aus seiner kreativen Verzweiflung heraus gibt es Rory schließlich als sein eigenes aus und feiert einen schnellen Durchbruch in der Literaturszene. Doch dann trifft er auf einen alten Mann im Park (Jeremy Irons), der sich als tatsächlicher Verfasser des Buchs erweist. Als Dora vom Schwindel erfährt, droht Rorys Beziehung an der Lüge zu zerbrechen.

Drei Erzählebenen und keine Identifikationsfigur

Das Schicksal Rorys ist im Film selbst nur eine Erzählung: Ein weiterer Schriftsteller namens Clayton Hammond (Dennis Quaid) hat einen Roman mit der Geschichte geschrieben. Auf einer Lesung trifft er auf die schöne Danielle (Olivia Wilde), die sich äußerst interessiert und fasziniert zeigt. Um das Ganze noch komplexer zu machen, gibt es neben dieser Rahmenhandlung im Mittelteil des Streifens eine weitere Erzählebene: In ausführlichen Rückblenden wird die Story um den alten Mannes im Park aufgearbeitet.

Warum so kompliziert? Am Ende des Films kann die erstaunlich simple und unkonkrete Auflösung der Geschichten dieses verknotete Erzählkonzept nicht rechtfertigen. Es verhindert zudem, dass ein Charakter wirklich im Vordergrund steht und als Identifikationsfigur für den Zuschauer fungiert. Bradley Cooper erfüllt noch am ehesten diese Rolle. Schauspielerisch dürfen und können Jeremy Irons und Dennis Quaid aber deutlich mehr zeigen. Zoë Saldana und Olivia Wilde dienen dagegen nur als hübsches Beiwerk.    

"Der Dieb der Worte" bleibt unterm Strich ein allzu verschachteltes und zähes Drama, das lediglich mit seinen populären Stars halbwegs bei Laune hält.

Link: www.der-dieb-der-worte.de

Veröffentlichung am 18.10.2013 auf DVD (Universum Film)

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  • Rezension zu: Der Dieb der Worte
  • Redaktionswertung:

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