Tom Cruise reißt "Die Mumie" aus ihrem Schlaf und das Effekt-Spektakel kann beginnen. Das neue Kino-Reboot verlässt sich ein bisschen zu sehr auf opulente Popcorn-Action in 3D. Nebenbei versucht sich Tom Cruise an Selbstironie und scheitert. Mehr...

Neu im Kino: ''Die Mumie'' macht Jagd auf Tom Cruise
© Universal Pictures

Tom Cruise reißt "Die Mumie" aus ihrem Schlaf und das Effekt-Spektakel kann beginnen.

In den nächsten Jahren plant Universal Pictures unter dem Label "Dark Universe" eine ganze Reihe von alten Gruselklassikern neu aufzulegen. Den Anfang macht ein Reboot von "Die Mumie". Der Stoff wurde zuletzt im Jahre 1999 als Horror-Klamauk mit Brendan Fraser neu aufgelegt und kam bis 2008 auf zwei Sequels.

Jetzt übernimmt Alex Kurtzman die Regie und Hollywood-Star Tom Cruise die Hauptrolle. Sicher eine wohl durchdachte Besetzung: Der 54-Jährige ist wegen seiner umstrittenen Scientology-Zugehörigkeit immer für eine Schlagzeile gut und dürfte dem Blockbuster entsprechende Aufmerksamkeit verschaffen. Denn auch wenn die Drehbuchautoren die bekannte Geschichte zeitgemäß interpretieren. So wirklich viel Neues ist ihnen nicht eingefallen.

Aus dem Totenschlaf erweckt

Die Krisenlage im Irak weiß der habgierige Nick Morton (Tom Cruise) für sich zu nutzen: Nach einem US-Luftangriff entdeckt der Schatzplünderer einen alten Sarkophag in einer aufgesprengten Grabstätte. Darin ruhte seit Jahrtausenden die diabolische Pharaonentochter Ahmanet (Sofia Boutell), die von Nick ungeahnt befreit und so zu neuem Leben erweckt wird.

Fortan liegt ein Fluch auf dem Abenteurer, der den Sarg nach England bringt. Bei Bauarbeiten in London wird unterdessen das Grab früherer Kreuzritter offengelegt. Wie es der Zufall will, befindet sich darin auch ein wichtiges Relikt für die Mumie. Mit diesem wachsen ihre Kräfte und sie scheint nicht mehr aufzuhalten. Ahmanet macht Jagd auf Nick und lässt dabei eine Spur der Zerstörung hinter sich.

Cruise werden mit "New Girl"-Star Jake Johnson als zur Hysterie neigender Kumpel und Annabelle Wallis als ziemlich naive Wissenschaftlerin zwei eindimensionale Sidekicks zur Seite gestellt. Diese sind darauf ausgelegt. ihm bloß nicht die Show zu stehlen. Deutlich interessanter ist die Rolle von Russell Crowe: Er spielt den geheimnisvollen Dr. Henry Jekyll.

Comedy-Elemente als Störfaktoren

Es ist davon auszugehen, dass Mortons Gegenspieler in weiteren Streifen der "Dark Universe"-Reihe auftauchen und damit als roter Faden fungieren wird: Universal bastelt an einer Neuverfilmung von "Jekyll And Hyde". Vermutlich werden auch die weiteren Aufgüsse bekannter Klassiker nur mit Elementen der Originale spielen und wie im Falle von "Die Mumie" eine regelrechte CGI-Orgie zelebrieren.

Ein spektakulärer Flugzeugabsturz und opulente Katastrophenszenen in London ziehen alle 3D-Register und setzen ganz auf Popcorn-Action. Bei einem Budget von 125 Millionen Dollar können sich die Spezialeffekte natürlich sehen lassen. Die Bildgewalt lässt allerdings auch die bemüht selbstironischen Cruise-Einlagen ziemlich untergehen.

Überhaupt wirken die Comedy-Elemente im Film wie ein Störfaktor und schrecklich aufgesetzt. Tom Cruise ist eben kein Brendan Fraser und wird sein angeschlagenes Image so schnell wohl nicht mehr los. Dafür bräuchte es wahrscheinlich einen jahrtausendelangen Mumienschlaf.

So laut, wie es auf der Leinwand abgeht, ist an ein Nickerchen jedoch nicht zu denken. Langweilig wird es also nicht. Mehr als einen uninspirierten Blockbuster vom Reißbrett dürfen Kinogänger aber nicht erwarten.

"Die Mumie" startet am 08. Juni 2017 im Verleih von Universal Pictures bundesweit in den deutschen Kinos.

Mehr Infos zum Film: www.diemumie-film.de

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Quelle: YouTube / Universal Pictures Germany

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  • Rezension zu: Die Mumie
  • Redaktionswertung:

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