Krimikost aus Skandinavien kann nicht nur spannend, sondern auch ziemlich zäh sein: Staffel 3 der dänischen Produktion „Follow The Money“ fehlt es vor allem an Tempo. Die neuen Episoden bringen etliche Veränderungen mit sich. So stehen nun zwei bisherige Nebenfiguren im Zentrum der Handlung. Mehr...

Follow The Money: Alles anders in Staffel 3
© DR / Edel Germany GmbH

Krimikost aus Skandinavien kann nicht nur spannend, sondern auch ziemlich zäh sein: Den neuesten Folgen der dänischen Produktion „Follow The Money“ fehlt es an Tempo.

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Arte hat im vergangenen Frühjahr Staffel 3 des dänischen Krimis „Bedrag“ unter dem Titel „Die Spur des Geldes“ ausgestrahlt. Die beiden Vorgängerstaffeln sind hierzulande unter dem Titel „Follow The Money“ bislang nur fürs Heimkino erschienen. Nun ist auch die dritte Runde auf DVD erhältlich. Diese eignet sich zum Quereinsteigen, da sie eine Art Reboot darstellt.

Die Anwältin Claudia Moreno und der Kommissar Mads Justesen spielen keine Rolle mehr in der Handlung. Mit Alf Rybjerg (Thomas Hwan) und Nicky Rasmussen (Esben Smed) sind aber noch zwei bekannte Figuren mit dabei, die jetzt im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Kenntnisse über ihre Vorgeschichten müssen die Zuschauer nicht mitbringen, da es bei sehr wenigen Verknüpfungspunkte zu den bisherigen Ereignissen bleibt.

Vertraute Figuren stark verändert

Vielleicht ist es sogar ganz gut, sich die zehn jüngsten Folgen von „Follow The Money“ ohne Vorwissen anzusehen. Denn die beiden vertrauten Charaktere haben sich stark verändert, damit die neue Prämisse der Serie funktioniert: Der bisherige Kleinkriminelle Nicky gehört nach einem zweijährigen Aufenthalt in Spanien plötzlich zu den großen Strippenziehern im Kopenhagener Drogengeschäft. Sein illegales Business hat er perfekt organisiert und abgesichert, damit ihm die Polizei nicht auf die Schliche kommt.

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Allerdings hat er nicht mit Alf, Justensens ehemaligem Kollegen gerechnet, der nun für die Spezial-Einheit „Task Force Nørrebro“ im Einsatz ist und Rasmussen schnell als Verdächtigen auf dem Schirm hat. Vor allem die Zusammenarbeit mit einer kleinen Wechselstube für die Geldwäsche wird zum zunehmenden Risiko für den geschäftstüchtigen Nicky.

Eine Bankerin auf Abwegen

Da kommt das Angebot von Anna Berg Hansen (Maria Rich), das Drogengeld auf Auslandskonten zu verschieben, gerade recht. Die Bankangestellte hat bislang brav ihren Dienst verrichtet und auf eine Beförderung zur Filialleiterin gehofft. Als die Stelle eine junge, unerfahrene Kollegin bekommt, entwickelt sie aus lauter Frust kriminelle Energien. Noch ahnt sie nicht, welcher Gefahr sie sich und ihre Familie durch ihre Arbeit für Verbrecher aussetzt.

Auch Nicky agiert im Umgang mit seinen Geschäftspartnern wenig zimperlich. Er spricht Drohungen aus oder wird gewalttätig, wenn etwas nicht nach seinen Vorstellungen läuft. Gerade gegenüber den knallharten Bandenbossen gilt es, sich den nötigen Respekt zu verschaffen. Es scheint wahrlich wenig übrig geblieben von dem gutherzigen Automechaniker, der nur aus der Not heraus auf die schiefe Bahn geraten ist. Lediglich im liebevollen Umgang mit seinem kleinen Sohn erinnert die Figur noch an all das, was sie bisher ausgemacht hat.

Ermittler mit Suchtproblem

Im Falle von Alf ist aus einem dynamischen, zumeist gut gelaunten Ermittler plötzlich ein depressiv-jähzorniger und psychisch völlig labiler Waschlappen geworden. Erklärt wird diese Veränderung durch ein Trauma, das der Kommissar nach einer schweren Schussverletzung erlitten hat. Seither kämpft er mit schlimmen Schlafproblemen und greift schließlich zu Tabletten, um Ruhe zu finden.

Nicht nur seine Sucht, sondern auch seine unglückliche Affäre mit der verheirateten Oberstaatsanwältin macht Rybjerg zunehmend zu schaffen. Das führt zu vielen Fehlentscheidungen und Überreaktionen im Job. Verbissen macht er Jagd auf Nicky. Dann bekommt er allerdings eine Anweisung von ganz oben, eine andere Richtung zu verfolgen. Natürlich steckt mehr dahinter und die vermeintlich überraschenden Wendungen sind früh zu erahnen.

Letzteres mag auch am trägen Erzähltempo liegen, das die überschaubare Story unnötig in die Länge zieht. Alle Entwicklungen werden gemächlich vorbereitet und erweisen sich deshalb als durchschaubar. Als TV-Film oder Zweiteiler hätte die „Follow The Money“-Fortsetzung zu einem spannend-rasanten Unterfangen werden können. Bei einer Laufzeit von über neuneinhalb Stunden schleichen sich jedoch vor allem in der ersten Staffelhälfte viele zähe Momente und redundante Szenen ein.

Staffel 4 noch ungewiss

Am meisten packt die Story um die außergewöhnliche Emanzipation Hansens, die glaubwürdig von Schauspielerin Maria Rich verkörpert wird. Wenn die duckmäuserische Bankerin auf einmal rebelliert und über sich selbst hinauswächst, taugt das zum Mitfiebern. Dagegen wurden Nicky und Alf von den Drehbuchautoren mit allzu vielen Ecken und Kanten ausgestattet. Diese machen sie nur noch bedingt sympathisch und eben zu völlig anderen Persönlichkeiten als bislang.

Ob „Follow The Money“ in eine vierte Runde geht, steht noch nicht fest. Die Dramen um Nicky und Alf scheinen jedenfalls zu Ende erzählt. Was Anna angeht, lässt sich die Serie ein eindeutigeres Hintertürchen offen.

„Follow The Money: Staffel 3“: Veröffentlichung am 4. September 2020 auf DVD (Edel Germany GmbH)

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Hinweis: Nach dem erfolgreichen Versand des Gewinnspielformulars erfolgt eine Empfehlung für einen anderen redaktionellen Beitrag.

Das Gewinnspiel ist beendet. Gewonnen haben Emma K. aus Koblenz und Iris D. aus Bremen.

  • Rezension zu: Follow The Money: Staffel 3
  • Redaktionswertung:

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