Von Familie und Identität: „Der andere Vater“ mit Jean Le Peltier feiert Deutschlandpremiere bei Arte

Ein Vater reist mit seinem Adoptivsohn in den Senegal. Die Antworten auf unausgesprochene Fragen finden die beiden aber schließlich ganz woanders.

Am 12. Dezember zeigt Arte das französische Drama „Der andere Vater“ mit Jean Le Peltier, Ladi Emeruwa sowie Jungdarsteller Tyron Bayineni in den Hauptrollen. Das Regiedebüt von Drehbuchautor Pierre Linhart läuft zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr und ist bereits vorab in der Mediathek des Senders zu finden. Die Geschichte dreht sich um ein Vater-Sohn-Gespann, das sich der Vergangenheit stellen muss, um wieder nach vorn schauen zu können.

Eine zerbrochene Liebe

Thibaut (Peltier) zieht seinen siebenjährigen Sohn Gabriel (Bayineni) allein in Frankreich groß. Er hat den Jungen vor Jahren im Senegal adoptiert, als er für einige Zeit in der Gedenkstätte Gorée arbeitete. Awa (Aminata Sarr), die Mutter, hatte ihm das Baby damals anvertraut, bevor sie spurlos verschwand.

Thibaut verliebte sich damals in den Afroamerikaner Miles (Emeruwa), der auf die Insel Gorée gekommen war, um seine Wurzeln zu erforschen. Die beiden wurden zum Paar und kümmerten sich zusammen um den kleinen Gabriel. Zunächst bleibt unklar, warum die Beziehung schließlich zerbrach.

Doch auch wenn die Trennung der Väter schon länger zurückliegt, scheint in Gabriel zunehmend eine Leere zu wachsen. Er wirkt traurig, trotzt und verhält sich abweisend gegenüber Thibaut. Immer wieder zeichnet er eine Person mit Dreadlocks und sucht offenbar nach Antworten zu seiner Herkunft.

Reise in die Vergangenheit

Die beiden reisen schließlich zurück nach Westafrika, wo sie sich auf die Suche nach Awa machen. Ihr Interesse an Gabriel bleibt aber gering und es wird immer klarer, wen das Kind tatsächlich vermisst. Thibaut muss über seinen Schatten springen und wieder mit Miles in Kontakt treten. Der hat inzwischen eine eigene Familie gegründet. Ist in seinem Leben überhaupt noch Platz für Thibaut und Gabriel?

„Un autre père“, so der Originaltitel der Produktion, gewann in diesem Jahr beim „La Rochelle – Festival de la Fiction TV“ in der Kategorie „Bester fiktionaler TV-Film“. Dort wurde zudem Jean Le Peltier als bester Schauspieler ausgezeichnet.