Wer Musik liebt und schon immer davon geträumt hat, als DJ aufzulegen, kann mit der richtigen Technik schnell beeindruckende Mixe kreieren.

Mixing-Tipps für Einsteiger
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Wer Musik liebt und schon immer davon geträumt hat, als DJ aufzulegen, kann mit der richtigen Technik schnell beeindruckende Mixe kreieren.

Einfach zwei Tracks aneinanderzureihen reicht nicht aus: Professionelles DJing erfordert ein Gespür für den richtigen Moment, die passende Technik und den sicheren Umgang mit dem Equipment. Mit diesen Tipps schaffst du es, deine ersten Sets zu mixen.

Wähle die passenden Songs aus

Bevor du an den Reglern drehst, brauchst du eine klare Vorstellung davon, welche Tracks du spielen möchtest. Ein gelungenes DJ-Set lebt von einer harmonischen Mischung aus verschiedenen Songs, die sich in gewisser Weise ergänzen. Dabei spielen Tempo, Energie und Tonart eine wichtige Rolle.

Zu schnelle Übergänge oder abrupte Stilwechsel können das Publikum verwirren. Achte daher darauf, dass deine Songs eine ähnliche BPM-Zahl haben, also ein vergleichbares Tempo. Tools wie „Mixed in Key“ helfen dir, harmonisch passende Tracks zu finden und musikalische Spannung in dein Set zu bringen.

Besonders als Einsteiger lohnt es sich, mit einer begrenzten Anzahl an Tracks zu arbeiten. Erstelle eine Playlist mit 20 bis 30 Songs, die du gut kennst, bevor du dich an ein umfangreicheres Set wagst.

Lerne Skills wie das Beatmatching

Das manuelle Angleichen der Geschwindigkeit zweier Songs, auch Beatmatching genannt, ist eine der wichtigsten Fähigkeiten eines DJs. Ziel ist es, dass sich die Beats der beiden Tracks exakt überlagern, sodass die Hörer den Eindruck gewinnen, es handele sich um denselben Track.

Die meisten modernen Controller bieten eine Sync-Funktion, die automatisch die BPM anpasst. Trotzdem solltest du mit den Pitch-Fadern und dem Jogwheel für die manuelle Anpassung umgehen. Nur so bekommst du ein Gefühl dafür, wie Songs aufeinander reagieren, und kannst auch unabhängig von technischen Hilfsmitteln sauber mixen.

Ein einfacher Trick: Höre dir den einsetzenden Track über die Kopfhörer an und bewege das Jogwheel leicht vor oder zurück, bis der Beat perfekt sitzt. Dann kannst du den neuen Song langsam in den Mix einfaden.

Vernachlässige EQ und Filter nicht

Viele Anfänger überlassen den Equalizer dem Zufall, doch dabei solltest du verstehen, wie er funktioniert, um saubere Übergänge zu mixen. Die drei Hauptbereiche des EQs – Bässe, Mitten und Höhen – helfen dir, störende Frequenzen zu eliminieren und Tracks geschmeidig ineinanderfließen zu lassen.

Eine bewährte Technik ist das „Bass-Swapping“: Beim Übergang von einem Song zum nächsten drehst du langsam die Bässe des auslaufenden Tracks herunter, während du gleichzeitig die Bässe des neuen Songs anhebst. So entsteht ein sauberer Wechsel, ohne dass es zu überladen oder chaotisch klingt.

Filter-Effekte wie High- und Low-Pass-Filter können ebenfalls für sanfte Übergänge sorgen. Besonders wenn du einen Song langsam auslaufen lassen willst, kannst du mit einem High-Pass-Filter die tiefen Frequenzen rausnehmen, sodass sich der Track elegant aus dem Mix verabschiedet.

Kenne dein Equipment

Ein gutes DJ-Set beginnt mit der Wahl der richtigen Hardware. Ganz egal, ob du mit einem klassischen DJ-Controller, Plattenspielern oder CDJs auflegst – wichtig ist, dass du dein Set-up kennst und seine Stärken ausspielen kannst.

Wenn du dir ein komplettes DJ-Set kaufen möchtest, solltest du dir überlegen, ob du mit Software wie Serato oder Rekordbox arbeiten willst oder ob du lieber auf Standalone-Systeme setzt. Einsteiger-Controller sind oft günstiger und bieten viele nützliche Funktionen wie integrierte Effekte und eine Sync-Funktion.

Doch auch mit kleinerem DJ-Equipment lassen sich beeindruckende Mixe erzeugen. Das Wichtigste ist, regelmäßig zu üben und alle Funktionen deines Set-ups zu verstehen. Spiele mit den Effekten, probiere verschiedene Übergänge aus und lerne, dein Gerät blind zu bedienen. Im Club bleibt definitiv keine Zeit, um nach den richtigen Knöpfen zu suchen, geschweige denn im Handbuch etwas nachzuschlagen!

Erlerne die Kunst des Phrasings

Jeder Song hat eine Struktur, die sich in Abschnitte wie Intro, Verse, Chorus, Bridge und Outro unterteilen lässt. Als professioneller DJ solltest du die einzelnen Parts kennen, um Tracks an den richtigen Stellen ineinanderfließen lassen zu können.

Die meisten elektronischen Tracks sind in 8- oder 16-Takt-Abschnitten aufgebaut. Setzt du den neuen Track genau an einem solchen Punkt ein, wirkt der Übergang natürlicher. Besonders wichtig ist das beim Übergang von einem Breakdown in einen Drop – setzt du dort den falschen Track ein, verlierst du die Energie in deinem Set.

Achte beim Mixen darauf, wann ein Song seine Energie auf- und abbaut. Wenn du einen neuen Track startest, während der alte noch voll durchläuft, überlagern sich einzelne Elemente und der Mix wird breiig.

Halte dein Set dynamisch

Wie und wann du deine vorbereiteten Tracks präsentierst, bringt die nötige Abwechslung in deine Performance! Spiele nicht nur energiegeladene Songs hintereinander, sondern baue zwischendurch Momente ein, in denen das Publikum durchatmen kann.

Das bedeutet nicht, dass du einen Song komplett auslaufen lassen musst, sondern dass du mit der Energie spielst. Nutze Breakdowns oder baue Tracks mit längerem Intro ein, um Spannungsbögen zu erzeugen.

Auch Genrewechsel können für frischen Wind sorgen. Dabei solltest du darauf achten, dass sie nicht zu abrupt erfolgen. Ein sanfter Übergang von House zu Techno funktioniert oft besser, wenn du einen Track mit Hybrid-Elementen findest, der beide Stile verbindet oder aber wenn du Mashups verwendest.

Üben, üben, üben

Einer der besten Wege, um sich als DJ zu verbessern, ist das Aufnehmen deiner eigenen Sets. Dadurch kannst du deine Übergänge kritisch hinterfragen und herausfinden, an welchen Stellen du noch präziser arbeiten musst.

Viele DJ-Programme bieten eine Aufnahmefunktion, mit der du deine Sessions speichern und später analysieren kannst. Besonders am Anfang wirst du merken, dass manche Übergänge noch nicht perfekt sind – und genau das hilft dir, deine Technik kontinuierlich zu verbessern.

Auch Live-Sets vor Freunden oder kleinen Gruppen bieten sich an, um dich an das Auflegen unter realen Bedingungen zu gewöhnen. Anhand des Feedbacks kannst du dich verbessern und neue Ideen berücksichtigen, die dir helfen, irgendwann auch auf größeren Bühnen zu stehen.

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