In Bezug auf Gesundheitsreisen ist Istanbul als die größte Stadt der Türkei seit Jahrzehnten ein Hotspot – so auch für Menschen, die an androgenetischer Alopezie leiden, einer Erbkrankheit, die große Teile der männlichen Bevölkerung Europas betrifft. Mehr...

Eigenhaarverpflanzung in Istanbul
© www.haartransplantation-tuerkei.com

In Bezug auf Gesundheitsreisen ist Istanbul als die größte Stadt der Türkei seit Jahrzehnten ein Hotspot – so auch für Menschen, die an androgenetischer Alopezie leiden, einer Erbkrankheit, die große Teile der männlichen Bevölkerung Europas betrifft.

Wenn sich schon recht früh Geheimratsecken bilden beziehungsweise der Haaransatz über der Stirn immer weiter zurückweicht, steckt vermutlich die androgenetische Alopezie dahinter. Bei diesem Haarausfall verursachen die Androgene – das sind Sexualhormone, die unter anderem auch den Haarwuchs beeinflussen – den Ausfall bestimmter Haarpartien. Der Grund dafür sind zwei defekte Gene, die vermutlich schon seit Jahrtausenden von Generation zu Generation weitergereicht werden. So sind inzwischen gut 50 Prozent der männlichen Personen in Europa betroffen.

Was kann man medizinisch dagegen tun?

Obwohl die Gen-Medizin recht weit fortgeschritten ist, steht bei der androgenetischen Alopezie das Verhältnis von Aufwand und Risiko zum Ergebnis in keinem Verhältnis. Die Gen-Mutationen in der Erbanlage sind nicht lebensbedrohend. Dafür können die Auswirkungen das Leben der betroffenen Personen durchaus massiv beeinflussen. Dichtes und volles Haar ist auch bei Männern ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeit. Halbglatzen oder Tonsuren erzeugen ein eher negatives Bild. Das kann bei den Männern mit dieser Erbanlage durchaus ein Minderwertigkeitsgefühl verursachen, was in Einzelfällen sogar zu Depressionen führt.

Medikamente können Haarausfall zwar stoppen, etwa Minoxidil oder Finasterid, jedoch müssen diese Mittel dauerhaft eingenommen werden und sie sorgen zum Teil für enorme Nebenwirkungen, etwa Impotenz. Tatsächlich gibt es nur ein zuverlässiges Verfahren und das ist die Eigenhaarverpflanzung. Dabei macht sich die Haarchirurgie den Umstand zunutze, das sich die androgenetische Alopezie fast immer nur auf bestimmte Haarbereiche des Kopfes auswirkt, meist das Haupthaar oberhalb der sogenannten Hutlinie. Der Haarkranz darunter ist üblicherweise von der Erbkrankheit nicht betroffen. So können Haare aus diesem Bereich entnommen und an den kahlen Stellen eingesetzt werden. Dort wachsen sie an und ganz normal weiter, denn die Erbkrankheit steckt in den oberen Haaren der betroffenen Person, nicht in der Kopfhaut. Wie gut dies funktioniert, zeigt sich an Promis wie Jürgen Klopp, Jörg Metzelder oder auch Wayne Rooney, die mittels Eigenhaarverpflanzung wieder zu voller Haarpracht kamen.

Für die Kassen nur kosmetische Operation

Obwohl längst nachgewiesen ist, wie stark sich die androgenetische Alopezie auf die Psyche eines Mannes auswirken kann, stehen die Krankenkassen auf dem Standpunkt, dass es sich bei einer Haartransplantation um eine rein kosmetische Korrektur handelt, deren Kosten der Patient selbst zu tragen hat. Je nach Aufwand bitten so die Kliniken den Patienten in Deutschland, der Schweiz oder in Österreich mit Kosten von 4.000 bis über 10.000 Euro für eine Haartransplantation zur Kasse.

Doch diese hohen Summen müssen nicht einfach hingenommen werden. Im Zeitalter des Jets liegen die Länder Europas und darüber hinaus relativ eng zusammen. So sind die Haarkliniken in Istanbul gerade einmal zweieinhalb Flugstunden von den Flughäfen Mitteleuropas entfernt.

Ein Kurztrip, der sich rechnet

Das Bedürfnis vieler Mitteleuropäer aus dem deutschsprachigen Raum, ihr volles Haar zurückzuerlangen, ohne sich dafür über die Maßen verschulden zu müssen, wurde schon vor vielen Jahren von türkischen Klinikbetreibern erkannt. So finden sich in der Stadt am Bosporus Haartransplantationszentren auf dem gleichen technischen Niveau ihrer Pedants in Deutschland, der Schweiz oder Österreich. Hier arbeiten sehr erfahrene Chirurgen, die sich auf die Eigenhaarverpflanzung spezialisiert haben. Ganz im Gegensatz zu den Ärzten in Europa: Diese nehmen in der allgemeinen kosmetischen Chirurgie zwischen Fettabsaugung und Brustvergrößerung oft nur gelegentlich eine Eigenhaarverpflanzung vor.

Die türkischen Kliniken können dank eines niedrigeren Lohnniveaus wesentlich kostengünstiger arbeiten und so ihren Patienten die Haartransplantation mit bis zu 50 Prozent geringeren Kosten anbieten, verglichen mit einer gleichwertigen Leistung in den DACH-Ländern. Selbst unter Einberechnung der Flug- und Hotelkosten lohnt sich die Reise. Hier finden Sie den Erfahrungsbericht eines Patienten, der in Istanbul für seine Behandlung war: https://www.abendblatt.de/ratgeber/article226169213/Haartransplantation-in-der-Tuerkei-Erfahrungsbericht.html

Auf was sollte man beim Ausflug nach Istanbul achten?

Haarklinik ist nicht gleich Haarklinik, das gilt in Mitteleuropa genauso wie in Istanbul. Das A und O einer erfolgreichen Eigenhaarverpflanzung sind der durchführende Chirurg und seine Erfahrung. Deshalb sollten sich Patienten vorab im Internet schlau machen, welche Kliniken häufig Haartransplantationen durchführen. Dort sind meist auch die besten Ärzte tätig. Doch Achtung: Ein guter Arzt macht nicht mehr als zwei Transplantationen pro Tag. Im Weiteren sind eine umfassende deutschsprachige Betreuung vor Ort und natürlich ein in Deutsch verfasster Behandlungsvertrag von Bedeutung.

Auch die Wahl der OP-Methode ist wichtig. In Istanbul bevorzugen die Chirurgen die schonende FUE-Methode, die Follicular unit extraction, die im Gegensatz zur schon etwas älteren FUT-Methode mit Einzelentnahmen der Haarfollikel statt mit der Streifenentnahme (FUT) arbeitet, die eine Narbenbildung am Hinterkopf verursacht.

Fazit:

Es ist definitiv ein Unterschied, ob etwa 5000 Euro oder nur 3000 Euro (inklusive Flug und Hotel) für die Eigenhaarverpflanzung zu bezahlen sind. Der Aufwand der Flugreise und die Kosten für einen Aufenthalt in Istanbul sind dabei kaum größer als bei einer Anreise zu einer nahe gelegenen Haarklinik in Europa. Die Großstadt am Marmarameer erweist sich zugleich als ein attraktives Ziel für einen Wochenendtrip. Es gibt also nur Vorteile.

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