Rising StarDer Versuch, mit "Rising Star" eine weiteres Castingformat im Programm von RTL zu platzieren, ist gescheitert. Der Sender erzielte mit "Rising Star" nur magere Quoten. Ein Flop war die Show trotzdem nicht, findet hitchecker.de. Mehr...

Rising Star: 5 Gründe, warum die RTL-Show doch kein Flop war...
© RTL / Stefan Gregorowius

Trotz magerer Quoten darf RTL auch ein positives Fazit aus "Rising Star" ziehen. hitchecker.de hilft Kritikern und Shitstorm-Beteiligten mit einer Top 5 auf die Sprünge.

Der Versuch, eine weiteres Castingformat im Programm von RTL zu platzieren, ist gescheitert. Der Kölner Sender beendete "Rising Star" am vergangenen Donnerstagabend mit einem vorgezogenen Mammut-Finale. Mit insgesamt 1,38 Millionen Zuschauern und nur 9,7 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer erzielte die Show auch zum Abschluss enttäuschende Einschaltquoten.

Aus kommerzieller Sicht mag "Rising Star" kein Erfolg gewesen sein. hitchecker.de kennt fünf gute Gründe, warum man die Sendung trotzdem nicht voreilig als Flop abstempeln sollte.

1. Endlich ein frisches Moderatorengesicht

Manchmal geschehen noch Zeichen und Wunder - auch im Privatfernsehen. RTL entschied sich im Falle von "Rising Star" endlich mal gegen seine üblichen Verdächtigen Daniel Hartwich, Marco Schreyl, Sonja Zietlow und Co und stattdessen für Rainer Maria Jilg als Moderator.

Charmant und angenehm unaufdringlich meisterte der Newcomer seine erste große Samstagabendshow. Bei protestierenden Kandidaten behielt er die Nerven und enttäuschten Gesangstalenten stand er tröstend zur Seite. Ein echter Kumpeltyp ohne aufgesetztes Showlächeln - davon in Zukunft bitte mehr!  

2.  Sinnvoller Gewinn für verdiente Sieger

Bei "Deutschland sucht den Superstar" hatten es die echten Gesangstalente schon immer schwer. Kandidaten mit privaten Dramen oder hohem Trash-Faktor schaffen es im Wettbewerb weiter als die großen Stimmen.

Bei "Rising Star" stehen nun tatsächlich mal verdiente Gewinner auf dem Siegertreppchen: Das junge Trio Unknown Passenger aus Bayern überzeugte vor allem mit der engelsgleichen Gänsehautstimme der erst 17-jährigen Sängerin Leonie Burger. Gemeinsam mit ihren 19-jährigen Bandkollegen darf sie sich über ein einjähriges Musikstipendium freuen.

Dieser Gewinn macht definitiv mehr Sinn als ein reiner Geldpreis und ein Schnellschuss-Album aus der Bohlen'schen Feder!

3. Es geht auch ohne Dieter Bohlen

Eine Castingshow funktioniert nicht ohne Dieter Bohlen und seine provokanten Sprüche. Hoffentlich lässt sich RTL wegen der schlechten Einschaltquoten von "Rising Star" nicht zu dieser Schlussfolgerung hinreißen. Denn die Abwesenheit des quäkenden Pop-Titanen (und seiner austauschbaren Jury-Nebensitzer) erwies sich als echte Wohltat.

Das Alternativ-Quartett aus Joy Denalane, Anastacia, Sasha und Gentleman traute sich in der Auftaktfolge zwar noch nicht so recht, Negatives zu äußern. Im weiteren Verlauf der Show fanden die Stars aber besser in ihre Rollen als kritische Musikexperten.

Trotzdem stellt sich die generelle Frage: Braucht jede Castingshow partout prominente Juroren? Das kleine, aber feine Publikum von "Rising Star" hat per kostenlosem App-Voting ein faires Urteilsvermögen bewiesen. Mehr Experten? Überflüssig!

4. Schnelle Reaktionen auf Kritik

Apropos Verbesserungsvorschläge: Zu lange Einspieler, zu ausführliche Plaudereien, zu wenig Auftritte und eine fehlende Simultanübersetzung für Sängerin Anastacia - auf die wesentlichen Kritikpunkte der Zuschauer und der Presse reagierten die Show-Verantwortlichen prompt und besserten in jeder Folge nach.

Selten geht das Fernsehen so schnell und gezielt auf Publikumswünsche ein, weil das mit einem hohen Aufwand und Kosten verbunden sein kann. Bei "Rising Star" scheute man keine Mühen: Die Mankos wurden zügig beseitigt. Das spricht für eine gute Organisation hinter den Kulissen.

Selbst das unverhoffte Vier-Stunden-Finale ging ohne Probleme und mit einem ordentlichen Zeitmanagement über die Bühne. Hut ab!

5. Die große Shitstorm-Lektion

Wichtige Erkenntnis: Erzürnte Zuschauer sind leider nicht mehr dazu fähig zu differenzieren und betreiben gerne mal Schwarz-Weiß-Malerei.

So geschehen bei "Rising Star": Im Internet hagelte es einen regelrechten Shitstorm gegen die Show, als zwei ausgeschiedene Kandidaten in der Live-Sendung Unzufriedenheit über ihren Song äußerten. Dieser sei ihnen vorgeschrieben worden. Tatsächlich sollen sich die Musiker aber gemeinsam mit den im Hintergrund agierenden Vocal-Coaches für den Titel entschieden und diesen über Wochen einstudiert haben. Damit wäre genug Zeit geblieben, bei Zweifeln doch noch ein Veto einzulegen.

Diese Richtigstellung seitens RTL stieß bei der breiten Masse allerdings auf keine offenen Ohren: Der Anti-Hype war längst entfacht und erwischte ausgerechnet die vielleicht erste ernsthafte Castingshow im Programm des Senders. "Rising Star" musste letztlich als Sündenbock für all die inszenierten Skandale und Schicksale bei DSDS und "Das Supertalent" herhalten. Dumm gelaufen!

Doch im Scheitern liegt wie so oft eine große Chance - nämlich den Trend zu erkennen: Die Zuschauer lechzen nach neuen, authentischen Show-Formaten.

"Deutschland sucht die Supershow"... wäre das nicht ein toller Nachfolger für "Die Höhle der Löwen" bei Vox? hitchecker.de hilft gerne bei der Konzeption. Ein Anruf genügt:-).

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