Ein Film über den Völkermord an den Herero und Nama durch Truppen des Deutschen Kaiserreichs spaltete im vergangenen Jahr die Gemüter. Nun ist er erstmals im Free-TV zu sehen.
Ein Film über den Völkermord an den Herero und Nama durch Truppen des Deutschen Kaiserreichs spaltete im vergangenen Jahr die Gemüter. Nun ist er erstmals im Free-TV zu sehen.
Arte zeigt zur Primetime am 4. Oktober das Geschichtsdrama „Der vermessene Mensch“. Das Werk von Regisseur und Drehbuchautor Lars Kraume, der auch „Das schweigende Klassenzimmer“ und „Der Staat gegen Fritz Bauer“ inszeniert hat, thematisiert ein dunkles Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte.
Leonard Scheicher verkörpert in „Der vermessene Mensch“ den ambitionierten Ethnologen Alexander Hoffmann. An seiner Seite spielt die namibische Mimin Girley Charlene Jazama, vor allem bekannt aus dem Drama „The White Line“ (2019). Die Handlung setzt Ende des 19. Jahrhunderts an.
Hoffmann arbeitet an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin unter Professor Josef Ritter von Waldstätten (Peter Simonischek). Als eine Delegation von Herero und Nama im Rahmen der „Deutschen Kolonial-Ausstellung“ in die Stadt kommt, trifft der junge Doktorand auf die Dolmetscherin Kezia Kambazembi (Jazama). Durch den Kontakt zu ihr entwickelt er ein starkes Interesse an der Kultur der Herero und Nama.
Dies bewegt ihn schließlich dazu, der damals verbreiteten evolutionistischen Rassentheorie zu widersprechen. Diese versucht, eine angebliche Überlegenheit der weißen Rasse pseudowissenschaftlich zu legitimieren. Als Hoffmann klar Stellung gegen diese Denkweise bezieht, eckt er bei seinem Vorgesetzten und seinen Kollegen an.
Nachdem der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ brutal niedergeschlagen wurde, begleitet Hoffmann die kaiserliche Armee in die Region. Er hat den Auftrag, für das Berliner Völkerkundemuseum Artefakte und Überreste zu sammeln. Gleichzeitig sucht er aber auch nach Beweisen für seine wissenschaftliche These – und nach Kezia.
Während seiner Reise wird Hoffmann Zeuge, wie gnadenlos die deutschen Soldaten den Vernichtungsbefehl ausführen. Allerdings überschreitet auch er moralische Grenzen: Auf Bitte seines Professors schickt er Schädel und Skelette der getöteten Herero für Forschungszwecke nach Berlin.
Zur Besetzung von „Der vermessene Mensch“ gehören neben Scheicher, Jazama und Simonischek auch Sven Schelker, Max Koch, Ludger Bökelmann, Leo Meier, Anton Paulus, Alexander Radszun, Michael Schenk, Tilo Werner und Corinna Kirchhoff.
Die Erstaufführung von „Der vermessene Mensch“ fand im Februar 2023 im Rahmen der Berlinale statt. Im März vergangenen Jahres startete die deutsche Produktion in den Kinos. Viel Kritik an dem Streifen hagelte es vom Verein Schwarze Filmschaffende e.V.: Der Film reproduziere „anti-Schwarze, rassistische Bilder, Tropen, Stereotypen und diskriminierende Erzählformen“.
In der Tat kommt in „Der vermessene Mensch“ die Sichtweise der Opfer des Genozids in Namibia kurz. Kraume entschied sich aber natürlich ganz bewusst dafür, die Geschichte aus Hofmanns Blickwinkel zu erzählen. Als weißer Deutscher konnte und wollte er sich die Perspektive der Opfer nicht aneignen.
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