Das Ende von "Bates Motel" naht: Norman Bates wird mehr und mehr zum "Psycho" aus der Hitchcock-Vorlage.
In der vierten Staffel von "Bates Motel" heißt es zurück zu den Wurzeln: Nach den zahlreichen Nebenhandlungen um diverse illegale Machenschaften in White Pine Bay in Staffel 2 und 3 konzentrieren sich die zehn neuen Folgen wieder auf das Wesentliche. Im Vordergrund steht die krankhaft enge Beziehung zwischen dem inzwischen volljährigen Norman Bates (Freddie Highmore ) und seiner klammernden, kontrollsüchtigen Mutter Norma (Vera Farmiga).
Trennung wider Willen
Mutter und Sohn müssen diesmal lernen, voneinander loszulassen. Zunächst wird Norma mit dieser Herausforderung konfrontiert. Als Normans Blackouts zunehmen und sein Verhalten immer unberechenbarer wird, drängt sie schweren Herzens auf seine Einweisung in die psychiatrische Einrichtung Pineview.
Sheriff Romero (Nestor Carbonell) bietet seine Hilfe an und heiratet Norma kurzerhand, damit die Behandlungskosten Normans über seine Krankenversicherung abgedeckt sind. Doch da es schon eine ganze Weile zwischen den beiden knistert, soll es nicht lange bei einer Fake-Ehe bleiben.
Während Norma allein daheim ihr neues Liebesglück genießen kann, bereut ihr Sohnemann seine nicht ganz freiwillige Entscheidung für die stationäre Behandlung in der Klinik. Wut und Eifersucht kochen in ihm hoch, als er zufällig über die heimliche Hochzeit seiner geliebten Mutter erfährt. Er setzt alles daran, schnellstmöglich wieder nach Hause zu kommen.
Heimkehr mit Folgen
Doch Dr. Edwards (Damon Gupton) will seinen neuen Problempatienten nicht so einfach gehen lassen. In den Therapiesitzungen wird er Zeuge von Normans besorgniserregender Persönlichkeitsstörung. Trotzdem schafft dieser es einmal mehr, seinen Charme spielen zu lassen und die Menschen um ihn herum zu manipulieren. Schließlich hat er es nicht anders von Norma gelernt.
Die frühzeitige Heimkehr soll sich schon bald rächen und führt zu einem folgenschweren Ereignis. Dieses bringt große Veränderungen mit sich und zwingt auch Norman zum Loslassen, selbst wenn sich sein Verstand dagegen wehrt.
Das Serienfinale naht
Die fünfte Staffel von "Bates Motel", die in den USA voraussichtlich im März 2017 startet, wird das große Finale der TV-Adaption von Hitchcocks "Psycho" darstellen. Während bislang quasi nur die Vorgeschichte zur bekannten Vorlage erzählt wurde, wird die Serie zum Ende inhaltlich an die Geschehnisse im Film anknüpfen. Doch schon im Laufe der vierten Staffel entwickelt sich Norman endgültig zu dem mörderischen Soziopathen, den man aus dem Klassiker kennt.
Hauptdarsteller Freddie Highmore hat schon immer einen hervorragenden Job als Norman Bates gemacht. Diesmal läuft er jedoch zu neuer Höchstform auf und bekommt glücklicherweise deutlich mehr Zeit für Normans Ausbrüche eingeräumt als zuletzt. Gerade weil die Nebenhandlungen um Normans Halbbruder (Max Thieriot) und die lungenkranke Emma (Olivia Cooke) sowie Romeros korrupte Machenschaften zurückgeschraubt werden, bleibt viel Zeit für den Wahnsinn.
Mageres Bonusmaterial
Die vierte erweist sich daher auch als die bislang intensivste und emotionalste Staffel von "Bates Motel". Obwohl es in den USA sogar eine begleitende Talkshow zu Serie gibt, ist das Bonusmaterial auf DVD und Blu-ray mit ein paar wenigen geschnittenen Szenen sehr mager ausgefallen.
Immerhin erfolgt die Heimkino-Veröffentlichung der A&E-Produktion schnell nach der Ausstrahlung im Pay-TV beim deutschen Universal Channel. Im deutschen Free-TV liegt "Bates Motel" leider schon länger auf Eis nach enttäuschenden Einschaltquoten für Staffel 1 und 2 bei VOX.
Mehr Infos zur Serie: www.universalchannel.de/shows/bates-motel
"Bates Motel: Season 4": Veröffentlichung am 04.11.2016 auf DVD und Blu-ray (Universal Pictures)
