Professionelle Print-Layouts gelingen auch ohne Adobe InDesign. Das für PC und Mac erhältliche Programm Affinity Publisher überzeugt als nahezu ebenbürtiger Ersatz.
Der Software-Entwickler Serif hat es sich auf die Fahne geschrieben, professionelle und dennoch preisgünstige Alternativen zur Creative Suite von Adobe zu bieten. Diese ist durch das Abo-Modell zu einer kostspieligen Angelegenheit geworden. Gerade für Privatanwender, Selbständige und kleine Unternehmen stellen die hohen Lizenzgebühren eine finanzielle Belastung dar.
Bei Serif heißt es dagegen: Der Preis ist heiß. Für den Photoshop-Ersatz Affinity Photo und das Illustrator-Pendant Affinity Designer fallen jeweils nur einmalige Kosten in Höhe von knapp 55 Euro an. Zum gleichen Preis ist nun Affinity Publisher erschienen. Das Programm versteht sich als Kampfansage an Adobe InDesign. Es handelt sich um ein vollwertiges Desktop-Publishing-Tool zum Erstellen von Print-Layouts, etwa für Broschüren, Zeitschriften und Bücher.
Schneller als die Konkurrenz
Der Funktionsumfang kommt dem der marktführenden Konkurrenz-Software sehr nahe. Affinity Publisher bringt alles mit, um professionelle Projekte umzusetzen. Möglich ist das Anlegen von Master-Seiten, verknüpften Textrahmen, Tabellen, dynamischen Fotorahmen sowie Textumfluss und Text auf Pfaden, um nur einige Features zu nennen. Die Anwendung unterstützt zudem eine vollständige CMYK-Verarbeitung und Sonderfarben. Fertige Layouts können als PDF/X-Dateien für die Druckerei exportiert werden.
Die Benutzerfläche von Publisher erweist sich als sehr intuitiv. Wer schon einmal die Programme von Adobe genutzt hat, wird sich schnell zurechtfinden. Unerfahrene Anwender können sich Schritt für Schritt über die ausführlichen und leicht verständlichen Video-Tutorials auf der Serif-Website einarbeiten. In vielen Punkten macht das Arbeiten mit Publisher sogar deutlich mehr Spaß: Der schlanke Programmcode und der Zugriff auf mehrere Prozessorkerne sorgt für eine schnelle Performance und generell flüssige Abläufe, gerade bei rechnerintensiven Prozessen wie dem PDF-Export.
Der einzig wirkliche Haken
Besonders gut gefällt die Integration von Affinity Photo und Affinity Designer in die Programmoberfläche: Wenn die Anwendungen ebenfalls auf dem Rechner installiert sind, stehen sie direkt in Publisher zum Einsatz bereit. Es entfällt also die Mühe, zwischen den Anwendungen zu wechseln, wenn noch Fotos oder Grafikelemente fürs Layout bearbeitet werden müssen. Ein perfekter Workflow!
Einen entscheiden Haken gibt es dennoch: Affinity Publisher kann keine InDesign-Files (*.indd, *indt) importieren. Bisherige Adobe-Nutzer müssen ihre Vorlagen also komplett neu anlegen, wenn sie wechseln wollen. Schwierig wird ein Umstieg daher für alle, die regelmäßig mit Kollegen, Kunden oder Geschäftspartnern DTP-Daten austauschen. Wenn diese weiterhin mit InDesign arbeiten, macht ein Wechsel natürlich wenig Sinn.
Wer aber weitgehend unabhängig agiert und lediglich ein fertiges Ergebnis beziehungsweise eine Druckvorlage abliefern muss, findet in der Software von Serif eine echte und vor allem sehr preiswerte Alternative zu InDesign. Besonders im Zusammenspiel mit Affinity Photo und Affinty Design wird Affinity Publisher zum Profi-Werkzeug für Print-Projekte jeglicher Art.
Mehr Infos zum Programm: affinity.serif.com/de/publisher/